Jimmy Jean-Louis

Die Lebensgeschichte von Jimmy Jean-Louis ist eine sehr beeindruckende. Er schaffte es aus der Armut heraus in das Rampenlicht der amerikanischen Showindustrie, quasi vom Tellerwäscher zum Schauspieler, nur dass er in seiner Kindheit nicht einmal fließendes Wasser hatte, um irgendwelche Teller zu spülen.

Bis zu seinem zwölften Lebensjahr lebte Jimmy in Petionville auf Haiti, dann zog seine Familie nach Paris um. Obwohl er die Schule mit einem Abschluss in Wirtschaft beendete, fand er keine Arbeit und musste vorerst auf der Straße unterkommen. Er schrieb sich schließlich in der "Académie International de Dance" ein, die er tagsüber besuchte und während der Nacht fand man ihn in den Clubs von Paris. 1991 brachte ihm dieser Umstand einen Werbevertrag ein: ein Scout sah ihn in einem Club tanzen und engagierte Jimmy für eine Werbung für Coca Cola.

1992 zog Jimmy nach Barcelona um, wo er zwei Jahre lang am Musicaltheater "La Belle Époque" arbeitete. Danach ging er nach Mailand, um eine erfolgreiche Modelkarriere zu starten, die ihn schließlich auf Laufstege von bekannten Designern wie Valentino und Gianfranco Ferre brachte. Schon bald reiste Jimmy für den Modelberuf um die ganze Welt. Daher spricht er neben Englisch und seiner Heimatsprache Créole auch fließend Französisch, Spanisch und Italienisch.

Ende der 90er Jahre zog Jimmy nach Los Angeles um, um eine Schauspielkarriere in Angriff zu nehmen. Anfangs kämpfte er sich mit B-Movies und Independentfilmen durch, doch 2002 ergatterte er in "Derailed", einem Film mit Actionstar Jean-Claude Van Damme, die Nebenrolle des Henry. Nach ein paar Serienauftritten sah man ihn neben Bruce Willis und Monica Bellucci in dem Actiondrama "Tränen der Sonne" (2003), für den er vier Monate lang im Dschungel von Oahu auf Hawaii drehte.

Langsam aber sicher ging es für Jean-Louis nach oben: nach kleinen Rollen in "Hollywood Cops" (2003) und "Das Schwiegermonster" (2005) bekam er 2006 eine Hauptrolle in der Komödie "Phat Girlz". Doch Jimmy vergaß nie seine Wurzeln und kehrte immer wieder nach Haiti zurück, um Filme wie "Le President A-t-il Le Sida" oder "Cousines" zu drehen.

Im Herbst 2006 ging seine Bekanntheitsrate schließlich steil nach oben, als er in der NBC Hitserie "Heroes" als der mysteriöse Haitianer René auftrat. Da seine Rolle stetig weiterentwickelt wurde, wuchs das Interesse an seiner Person. Doch trotz des ganzen Hypes um die Serie ist Jimmy Jean-Louis ein äußerst bodenständiger Mann: "Meine Reise nach Hollywood war sehr lehrreich. Ich nehme nur wenig als selbstverständlich an und schätze die Schönheit des Lebens, weil ich weiß, dass es noch so viel mehr zu lernen gibt."