Review: #6.20 Der Rachefeldzug

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Mit #6.20 The Exploding Meatball Sub ist "How I Met Your Mother" nach einer fast einmonatigen Pause wieder in die US-Serienwelt zurückgekehrt und hat sich gleich daran gemacht, die lose gebliebenen Enden der letzten Folgen aufzugreifen. Geistig schien die Episode allerdings noch in der Pause zu stecken.
Kratzbürstige und kuschelige Paare
Ein wichtiger Handlungsbogen, der aufgegriffen wurde: das sich nähernde Ende der Beziehung von Ted und Zoey. Die Episode hat noch einmal dargestellt, wie wenig Chemie zwischen den beiden herrscht und wie unähnlich sie sich eigentlich sind. Dass die beiden wohl das nervigste Paar im Fernsehen sind, hat keinen Neuigkeitswert. Die Beispiele, mit denen das Statement untermalt wurde, ebenso wenig – wer die ein oder andere RomCom kennt, wird im Laufe seiner TV-Erfahrungen zur Genüge über diese ausgelutschten Sitcom-Tropen ('wer legt als Erster auf?' 'Du?' 'Nein, du!') gestolpert sein.
Lily und Marshall als kuscheliges, homogenes Paar haben in dieser Folge kaum besser funktioniert. Das liegt vor allem daran, dass Lily hier als Heuchlerin porträtiert wurde und die Serie diverse Gegebenheiten in der Vergangenheit ausgeblendet zu haben scheint. Lilys Trennung von Marshall mit anschließender Auszeit in San Francisco? Vergessen. Lily muss hier als Anti-Zoey herhalten und zu diesem Zweck wird ihre Beziehungsgeschichte eben passend umgeschrieben.
Sie selbst agiert als ein Musterbeispiel für Bigotterie. Erst hat sie in der Vergangenheit mehrfach Marshall zu überzeugen versucht, seinem Traum als Umweltanwalt nachzugehen – mit dem Wissen, dass so ein Job im Gegensatz zur Arbeit bei GNB keine guten Finanzen sichert. Nun entschließt sich Marshall – nach einem über eine ganze Staffel hinweg ausgiebig durchgekauten Hin und Her – tatsächlich GNB zu verlassen und schon bekommt Fräulein Heißluft kalte Füße.
Das Schlimmste dabei ist aber, dass sie nicht einmal das Rückgrat besitzt, offen mit Marshall darüber zu reden, sondern kurzzeitig sogar überlegt, wortlos in den Spanienurlaub zu entfliehen. Dabei wäre es an Lily, zurückzustecken. Marshall hat einst den Job bei GNB angenommen, um Geld zu erwirtschaften und ein guter Ehemann zu sein. Damit hat er sein Opfer erbracht. Worauf hat Lily denn während ihrer Beziehung verzichtet? Richtig: auf nichts. Die Finanzen waren ihr gleichgültig, als sie in ihrem Shoppingwahn Kleid nach Kleid, Schuhpaar nach Schuhpaar einkaufte und Marshall schlussendlich die Suppe auslöffeln ließ, die sie eingebrockt hatte.
Die wichtigen Schlüsse, die die Folge hervorbringt? Ted macht noch nicht mit Zoey Schluss, gesteht Lily aber, dass kuschelig besser als kratzbürstig ist. Marshall und Lily sprechen sich nicht aus, aber Marshall kommt von sich aus auf seine Angetraute zu und gibt seinen Entschluss bekannt, sich einen besser bezahlten Job zu suchen. Super bequem für Lily, der ein offener Konflikt oder ein Leben mit starken finanziellen Einschränkungen erspart wird. Und super ärgerlich für den Zuschauer, dessen Geduld sich überhaupt nicht auszahlt.
Das Fleischkloß-Sandwich
Wer nun denkt, dass er sich nach der trockenen Lily/Marshall- bzw. Zoey/Ted-Storyline etwas Spaß verdient hat, befindet sich auf dem Holzweg, denn wenn man glaubt, dass man das Erdgeschoss der Unterhaltsamkeit erreicht hat, stellt sich heraus, dass noch ein mehrstöckiger Keller existiert.
Es geht um ein Fleischkloß-Sandwich und es geht um Barneys Entrüstung über Marshalls Kündigung bei GNB – denn Letztere nimmt ihm die Möglichkeit, sich an Marshall zu rächen, weil dieser es weiland gewagt hatte, ihn, Barney, den Gott der formalen äußeren Erscheinung, auf einen Spritzer an der Krawatte hinzuweisen. Ob nun Robins küchenpsychologische Vaterkomplex-Theorie, ihre erfundene Uhr-Schauergeschichte oder der Flash-Forward am Ende – alles davon ist bizarr, nichts davon unterhaltsam oder witzig. Als Zuschauer lacht man nicht, sondern verspürt eher das Bedürfnis, ihm eine imaginäre Backpfeife zu verpassen.
Fazit
Diese Episode hatte in ihren ersten Minuten durchaus Potential, wurde dann aber immer unwitziger und bizarrer. Die Flashbacks mit der absichtlich überdramatischen Untermalung durch Sarah McLachlans "Will you remember me?" waren eine clevere Idee, die nach der zweiten Wiederholung dann aber auch irgendwie überstrapaziert wurde. Alle Charaktere wirkten diesmal unsympathisch, allen voran Lily und Barney. Insgesamt eine halbe Stunde, auf die man verzichten kann.
Eva T. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Exploding Meatball SubErstausstrahlung (US): 11.04.2011
Erstausstrahlung (DE): 16.11.2011
Regie: Pamela Fryman
Drehbuch: Steven Lloyd
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