Review: #7.14 46 Minuten

Ich weiß nicht, ob es an mir lag oder ob dieser Folge einfach etwas gefehlt hat. Der entscheidende Unterschied zwischen einem "war ganz nett"-Fernsehabend und einer Folge, die einem Bauchschmerzen bereitet, weil man so viel lachen musste. Ich habe das Gefühl, Marshall und Lily haben einen Teil ihres Humors in New York gelassen, als sie nach Long Island aufbrachen.

"Where are Marshall and Lily?" - "Something terrible happened." - "Are they ok, are they in the hospital?" - "Something much, much worse..." - "LONG ISLAND!"

Ich könnte Barney nicht mehr zustimmen. So sehr mir Marshall und Lily als Paar gefallen, im Zusammenspiel mit den anderen und als Teil der Gruppe funktioniert ihre Beziehung einfach besser. Diese Woche hatten sie allerdings keine Zeit, sich um ihre Freunde zu kümmern, denn sie mussten sich mit Lilys Vater auseinandersetzen. Eigentlich ist es schön für Lily, dass ihr Vater wieder da ist, doch wenn er, wie wir am Ende der Folge erfahren haben, vorhat uns länger erhalten zu bleiben, muss er meiner Meinung nach einen Teil seines Nerv-Faktors abgeben. Seine Begeisterung für die damals 54-jährige Nachbarin fand ich genau so wenig lustig wie seine Versuche, Marshall und Lily zu beweisen, dass er der Herr dieses Hauses ist. Doch gegen Ende hat Lily ihm zu verstehen gegeben, dass er sich zusammenreißen muss und hoffentlich wird er das in Zukunft tun. Mir geht es zumindest ein bisschen wie dem Rest der Gruppe: Ich finde es sehr schade, dass Marshall und Lily nun in Long Island wohnen. Auch wenn die Abschlussszene sehr schön und rührend war und die Botschaft, dass wahre Freundschaft sich nicht durch ein paar Kilometer zerstören lässt, natürlich richtig und wichtig ist, passt das meiner Meinung nach nicht ganz in die Serie. Andererseits hat es mir damals auch nicht gefallen, als die beiden in eine eigene Wohnung gezogen sind- vielleicht muss ich es, so wie Ted, erst einmal akzeptieren.

"I call it early relationship chicken."

Auch dieser Handlungsstrang ließ Einiges an Humor zu wünschen übrig. Die Idee, mal zu thematisieren, dass Pärchen am Anfang ihrer Beziehung nicht langweilig erscheinen wollen und zu allem ja sagen, ist nicht schlecht, doch kommt etwas spät. Wie viele Beziehungen und ihre Anfänge haben wir in dieser Serie schon miterlebt und wie oft kam so etwas auf? Bisher noch nie, etwas, das mich doch gestört hat. Außerdem kam noch hinzu, dass das Ganze so übertrieben inszeniert war, dass man sich kaum noch amüsieren konnte. Überraschenderweise hat Kevin mir in dieser Geschichte sogar besser gefallen, Robins albernes Gekicher hat überhaupt nicht überzeugen können. Dafür nervt Kevin mittlerweile immer weniger, seine Sprüche werden immer besser und er scheint sich immer besser in der Gruppe zu integrieren. Soweit, so gut. Doch war da nicht mal was zwischen seiner Freundin und unserem Lieblings-Casanova? Ich bin ganz schön enttäuscht, dass wir so gar nicht merken, dass Robin Barney noch vor einigen Wochen das Herz gebrochen hat. Auch die Tatsache, dass Robin keine Kinder bekommen kann, wurde mehr oder weniger unter den Tisch gekehrt. Wir sind doch hier nicht bei "Gossip Girl", ein bisschen mehr Serienkontinuität, wenn ich bitten darf!

"I'm the new leader of the gang!"

Barney hat es auch diese Woche wie üblich geschafft, meine Stimmung zu heben. Die Vorstellung, er sei der neue Anführer der Gruppe, war einfach nur lustig und zeigte einmal mehr, was für eine wichtige Rolle Marshall und Lily doch eigentlich spielen. Trotzdem muss ich zugeben, dass mir die Anfangmelodie mit einem singenden Barney und langen Gesichtern von Robin und Ted auch irgendwie zugesagt hat. Barneys verrückte Ideen waren eine angenehm erfrischende Abwechslung zu der meiner Meinung nach anstrengenden und handlungslosen Storyline von Lily und Marshall in Long Island. Der Abend fing schon in der Stammbar mit sehr guten Zitaten von Barney an - und auch Kevin passte wie gesagt durchaus gut in die Gesamtszene hinein. Einer der besten Momente: "Remember that amazing idea I had that one time?" Und dann die Einblendung unter der Szene "every night since 2006". Das ist typisch "How I Met Your Mother" - und das auf die beste Art und Weise. Doch der absolute Höhepunkt war dann erreicht, als Barney lautstark protestiert, er sei "Teds two best friend!" und wir "Better Lily" und "New Marshall" kennen lernten. Sowohl im Stripclub als auch beim Untergrund-Pokerspiel machten die beiden dem echten Marshall und der echten Lily durchaus Konkurrenz, was den Unterhaltungsfaktor angeht. Auch die Auflösung von der vermeintlichen Rettung hat mir gut gefallen, diese Art von Zeitsprung funktioniert einfach immer gut.

"We've got to hit that party! I'll never find love. We've got to hit that party!"

Hach, herrlich! Von mir aus könnte Ted ruhig öfter betrunken sein, denn im betrunkenen Zustand übertrifft er sich jedes Mal selbst an Komik. Ob es nun sein riesiger Spaß am Poker war, seine Begeisterung für die vermeintliche "Yankees & Coca Cola-Party" war oder seine Nachrichten auf dem Anrufbeantworter von Lily und Marshall - man konnte nicht genug bekommen von ihm. Auch nachdem er am Ende noch einmal seine Naivität bewies, indem er Marshall und Lily eine Notiz dalassen wollte, war er es, der die Gruppe wieder zusammengebracht hat. So kennen und lieben wir unseren Ted. Allerdings bin ich immer mehr der Meinung, dass er mal wieder eine eigenständige Storyline und eine Freundin verdient hätte. Doch solange er in der Zwischenzeit weiterhin an Stangen herumtanzt, stört mich das nicht weiter.

Fazit:

Eigentlich eine solide Folge, die allerdings das Potential, das diese Serie hat, nicht genug ausgeschöpft hat. Ich möchte wieder mehr von der Serienkontinuität und der Vertiefung der Charakter sehen. Deshalb hiermit mein großes Lob an "Better Lily" und "New Marshall", die dieser Folge dann doch 6 Punkte beschert haben und auf ein Besseres in der nächsten Woche!

Klara G. - myFanbase

Die Serie "How I Met Your Mother" ansehen: