Review: #9.24 Die Liebe meines Lebens (2)
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Ernsthaft? … Ich bin erschüttert! Alles worauf die letzten Staffeln, und vor allem die letzten Folgen, hingearbeitet haben, wurde mit diesen beiden finalen Folgen zu Nichte gemacht. Ich bin tatsächlich ein wenig sprachlos und enttäuscht, dass eine Serie, die ich mit so reichhaltiger Begeisterung über Jahre hinweg verfolgt habe, zu einem Ende findet, dass jede Entwicklung der Charaktere über den Haufen wirft und im Grunde schließlich wieder zu seinen Anfängen findet. Aber fangen wir von vorne an.
"The only way you are allowed to hook up with her is if you marry her"
Die Folge begann sehr vielversprechend. Die gesamte Gang sitzt, wie schon so viele Male im Laufe dieser Serie, im Mac Larens's Pub. Es ist das Jahr 2005. Robin ist noch nicht lange Teil der Gruppe und so stellt Lily die Regel auf, dass keiner mit Robin schlafen darf, außer er wird sie anschließend auch heiraten. Im nächsten Augenblick sehen wir Barney und Robin, wieder im Jahre 2014, wie sie überglücklich auf Ihrer Hochzeit tanzen und Ted erblickt zum ersten Mal die Mutter seiner Kinder. Ein ergreifender Moment.
Barney, der die Frau am Bass wiedererkennt, will sie sogleich mit Ted verkuppeln. Er glaubt, die beiden seien perfekt füreinander, womit er, wie wir alle wissen, genau richtig liegt. In dieser Staffel wurden so viele tolle Parallelen zwischen ihnen gezogen, dass hieran kein Zweifel bleibt. Doch Ted macht Barney klar, dass er schon jetzt nach Chicago aufbrechen muss. Die Gruppe verlässt den Hochzeitssaal und versammelt sich draußen, wo sich eine rührende Abschiedsszene abspielt, die auch meine Augen nicht trocken lässt. Schließlich sitzt Ted am Bahnhof in Farhampton und da steht sie, mit einem gelben Regenschirm: Die Mutter! Endlich, nach all seinen Freunden, soll auch er ihr begegnen.
Bis hierher war es genau das "How I Met Your Mother", was ich so liebe: emotional, tiefgründig und mit einigen running gags der letzten Jahre. Ein wunderbarer Beginn für einen würdigen Abschluss… An dieser Stelle hätte ich den Fernseher ausmachen sollen, denn das war mein perfektes Ende.
"He is falling in love so many times now.“ – “Not like this. This is different."
Am Tag nach der Hochzeit erfahren Marshall und Lily, zu ihrer großen Überraschung, dass Ted nun doch in New York bleibt. Der Grund dafür ist Tracy. Sie ist nicht irgendeine Frau, sondern, wie sich später herausstellen wird, die Mutter seiner Kinder. Da Ted allerdings schon so oft verliebt war und er die Sache gerne überstürzt, ist Marshall zunächst nicht begeistert. Lily erkennt jedoch, dass es diesmal anders ist. Hier kann ich Marshalls Standpunkt natürlich nachvollziehen. Wir haben Ted schon so oft Hals über Kopf in eine Beziehung springen sehen und nie ging es gut aus, zumindest nicht auf Dauer. Aber genau das ist es eben auch, was Ted ausmacht. Er ist kein Mensch der erst einmal über die Sache nachdenkt, er vertraut auf sein Herz und lebt danach. Daher passt es auch zu ihm, dass er von einen auf den anderen Tag all seine Pläne umwirft und schließlich nun eben doch in New York bleibt. Ted ist und bleibt ein hoffnungsloser Romantiker, der in den Tiefen seines Herzen immer wusste, dass irgendwo die Richtige auf ihn wartet.
Die Jahre vergehen und Ted und Tracy sind sehr glücklich miteinander. Nachdem Ted in den letzten Staffeln immer verzweifelter wirkte und er den Glauben an die Liebe schon fast aufgegeben hatte, war es schön, dass wir Zuschauer, die ihm sein Happy End so sehr gewünscht haben, dies auch mit ansehen durften. Teds Reaktion, als Tracy ihm von ihrer Schwangerschaft erzählt, war so herzlich, dass man sich richtig mit den beiden gefreut hat. All die Momente die zwischen Ted und Tracy gezeigt wurden, auch im Laufe der gesamten Staffel, waren wirklich herzergreifend schön und haben ein gutes Gefühl hinterlassen. Wir bekommen nicht nur die Mutter zu sehen, wir lernen sie auch kennen und lieben. Der Höhepunkt ist natürlich erreicht, als wir nahe dem Ende, endlich zu sehen bekommen, wie Ted, am Bahnhof von Farhampton, zum ersten Mal auf die Mutter seiner Kinder trifft. Die beide haben auf Anhieb eine so wahnsinnig gute Chemie, dass man sich keine bessere Frau mehr für Ted vorstellen könnte. Sie war sein Schicksal und die Frau, auf die wir Jahre lang gewartet haben.
"Can I please just be me?"
Während Ted und Tracy immer glücklicher werden, werden Robin und Barney immer unzufriedener. Robin ist viel unterwegs, während Barney die meiste Zeit ohne sie auskommen muss. Schnell beschließen die zwei, dass ihre Ehe keinen Sinn mehr macht, obwohl sie sich noch lieben und kurz darauf erzählen sie ihren Freunden, dass sie sogar schon geschieden sind. Genau hier fängt mein Ärger an. Jahre zuvor waren die beiden schon mal für wenige Monate ein Paar. Als es schwierig wurde beschlossen sie ebenfalls sich zu trennen. Sie liebten sich noch, doch gaben einfach auf. Das kam mir damals schon nicht richtig vor, aber zu dem Zeitpunkt war diese Entscheidung noch nachvollziehbar. In den letzten Jahren konnten wir jedoch verfolgen, wie die beiden sich immer weiter entwickelten. Robin war in verschiedenen Beziehungen und sogar Barney lernte Frauen kennen, mit denen er feste Partnerschaften einging. Doch am Ende kamen die beiden immer wieder aufeinander zurück und dem Zuschauer wurde klar, dass sie einfach zusammen gehören. Sie liebten sich in all den Jahren weiterhin und fanden schließlich auch wieder zueinander.
Natürlich hat Barney sich für Robin geändert, doch er hat mehrere Male klargestellt, dass sie die Frau ist, für die es all das Wert ist. Er hatte seine Seelenverwandte gefunden, denn auf verrückte Art und Weise, ticken die beiden einfach gleich. Sie nun im Staffelfinale innerhalb von wenigen Minuten auseinander zu bringen, mit alt hergeholten Gründen, wirft Ihre Entwicklung komplett über den Haufen. Als hätten die letzten Jahre nie stattgefunden und alle fantastischen Moment, die wir in dieser Staffel zwischen ihnen erleben durften, verlieren an Bedeutung. So sehen wir, wie Barney in seiner Entwicklung wieder komplett zurückfällt und es schließlich wieder sein einziger Lebensinhalt ist, belanglosen Sex zu haben. Das passt für mich einfach nicht zusammen. Er erklärt, dass er einfach nur er selbst sein möchte, doch Barney hat sich in den letzten Jahren immer mehr zu dem Menschen entwickelt, den wir in den letzten Wochen gesehen haben. Daher ist er für mich nicht er selbst, wenn er wieder in sein "Ich" von vor neun Jahren zurückfällt. Dass er dann am Ende noch Vater wird, wirkt absolut unpassend in diese Folge gequetscht, um doch irgendwie Veränderung in Barneys Leben zu bringen.
"No matter what, we will always be there for the big moments"
Nachdem Robin und Barney ihre Trennung bekannt geben, nimmt Lily der gesamten Truppe das Versprechen ab, dass sie wenigstens immer bei den großen Momenten ihres Lebens zusammen kommen sollten. Alle stimmen zu und viel mehr, als bei den "großen Momenten", sehen wir Robin dann auch nicht mehr. Man hat den Eindruck, als sei sie kein Teil mehr im Leben ihrer Freunde. Vor allem weil sie selten in New York ist entfernt sie sich immer weiter von ihnen. Zudem sehen wir sie kaum noch lachen und ihr Leben scheint trostlos und leer. Auf mich wirkt das alles nur noch traurig und niedergeschlagen. Sie alle entfremden sich voneinander und es fehlt einem die Unbeschwertheit, die sonst auch in nachdenklichen Folgen immer Teil des Ganzen war.
Auch Marshall und Lily gehen in diesem Finale ziemlich unter. Wir erfahren lediglich, dass Marshall in seinem alten Job sehr unglücklich ist. Später wird er allerdings wieder zum Richter berufen, was mich natürlich für ihn freut, aber es war auch keine große Überraschung. Lily ist glücklich zum dritten Mal schwanger. Da ihre Wohnung mit drei Kindern zu klein werden würde, beschließen die beiden auszuziehen. Zum ersten Mal nach all den Jahren wird keiner der Freunde in diesem Appartement wohnen. Der Anblick der leer geräumten Wohnung ist das Ende einer wunderbaren Ära.
"And that, kids, is how I met your mother
Endlich hören Teds Kinder die magischen Worte. Sie wissen nun wie ihre Eltern sich kennengelernt haben. Dann der Schocker: Ihre Mutter ist sechs Jahre zuvor gestorben! Im Laufe der letzten neun Jahre haben wir Ted in vielen Beziehungen erlebt. Er hatte Höhen und Tiefen, doch mit Tracy, der Mutter seiner Kinder, sollte alles anders werden. Sie würde die Liebe seines Lebens sein, hieß es. Die Frau, die alle Beziehungen zuvor in den Schatten stellen würde und mit der er alles wieder ganz neu erlebt. Doch die sympathische Frau, die wir während dieser Staffel immer mehr ins Herz geschlossen haben, ist verstorben und seine Kinder erkennen, dass die wahre Liebe im Leben ihres Vaters nicht ihre Mutter war, sondern Tante Robin. Ernsthaft? Ich kann diese Frage nur wiederholen. Wir sehen neun Jahre lang wie sich das Leben von Tracy und Ted immer wieder auf so wunderbare, magische Weise überschneidet. Wir hören, dass Tracy sein Leben für immer verändern wird und dass sich das Ganze warten und all der Ärger gelohnt hat, um schließlich bei der Frau anzukommen, die sein Schicksal zu sein scheint und dann heißt es am Ende einfach, dass die Liebe seines Lebens immer schon Robin war? Das geht für mich einfach nicht auf und macht alles, was vorher gesagt wurde und zuvor geschehen war, kaputt. Ted ist also genau da, wo wir ihn in der ersten Staffel schon gesehen haben. Mit einem blauen Horn vor Robins Fenster. Mich hat das jedenfalls absolut nicht berührt und ich war einfach nur fassungslos.
Fazit
Alle Figuren kommen wieder zu ihren Anfängen zurück. Die Entwicklung der letzten Jahre und alles was zwischendurch passiert ist und ihr Leben verändert hat, spielt plötzlich keine Rolle mehr. Dieses Ende hätte ich mir definitiv anders gewünscht.
Stephanie Monecke - myFanbase
Die Serie "How I Met Your Mother" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Last Forever (2)Erstausstrahlung (US): 31.03.2014
Erstausstrahlung (DE): 27.08.2014
Regie: Pamela Fryman
Drehbuch: Carter Bays & Craig Thomas
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