Review: #2.02 Kondor
Der Präsident ist zu Besuch und versucht Jericho von seinen Vorstellungen zu überzeugen. Doch nicht alle sind dort so auf den Kopf gefallen wie der Durchschnittsamerikaner und schnell bildet sich ein kleiner, zunächst passiver Widerstand gegen die neue aufstrebende Großmacht. Diese Differenzen werden uns wohl in dieser kurzen Staffel beschäftigen.
Zündlein an der Waage
Das Land ist nach den Anschlägen in zwei Teile gespalten und nun kämpft jede Seite um die Gunst der einzelnen Staaten. Zugegebenermaßen ist hierbei aber kein wirklicher Wahlkampf vorhanden, man wird vielmehr vor vollendete Tatsachen gestellt. Die meisten Staaten haben für einen möglichst zügigen Übergang zur Normalität schnell eine Entscheidung getroffen. Doch die Gesamtsituation ist noch nicht geklärt. Texas könnte alles entscheiden und die militärische Stärke der Regierung aus Cheyenne ist ein deutliches Plus. Hawkins hat mit seinem Kollegen, dem man offenbar doch absolutes Vertrauen schenken kann, erkannt, dass man das Wissen unbedingt nach Texas bringen muss, damit die Regierung in Cheyenne nicht den entscheidenden Schritt gehen kann. Der Plan ist gut, aber die Umsetzung macht Schwierigkeiten. Gut, dass Darcy sich erneut empfiehlt und zeigt, dass man sie sehr gut gebrauchen kann. Ebenso ist es auch weiterhin sinnvoll, Jake an dem gesamten Vorhaben teilhaben zu lassen.
Es ist ein Glück, dass in Jericho so viele Menschen zwischen richtig und falsch unterscheiden können. Emily merkt an den neuen Schulbüchern sofort, dass etwas faul ist und selbst Gray Anderson wird schließlich etwas mulmig. Ein bisschen fragt man sich, warum sonst wohl noch niemand den Braten gerochen hat, aber vielleicht wissen wir davon nur einfach bisher nichts. Auf jeden Fall wird offensichtlich, wie einfach es wohl ist, andere Menschen zu manipulieren und einzuschüchtern. Es gibt wohl auch nur noch einen Journalisten, der die Wahrheit verkünden will. Das heißt, es gibt jetzt keinen mehr, denn der eine Mutige wurde sofort zum Herzinfarkt verleitet, damit er der neuen Macht auch ja nicht schaden kann.
Es muss also doch Hawkins mit seinen Verbündeten richten. Texas muss überzeugt werden, damit diese grausame Tat nicht auch tatsächlich dazu führt, dass die Verantwortlichen an die Macht einer der größten Staaten kommen. Die Stellung auf dem Erdball geht mir allerdings wirklich zu sehr unter. Wie reagiert das Ausland auf die Ereignisse? In Staffel 1 gab es einmal die chinesischen Hilfslieferungen, aber war es das schon? Wo ist die UN? Dass die Amerikaner diese Katastrophe ganz allein bewältigen wollen und die restliche Welt alles so geschehen lässt und von den Vorgängen nichts weiß, halte ich für etwas fragwürdig. Allerdings würde es wohl jeglichen Rahmen sprengen, wenn man die Ereignisse auf die ganze Welt ausbreitet.
Alte Bekannte
Major Beck will zwar, dass in seinem Abschnitt alles prima läuft, aber eigentlich soll er Sarah finden. Da ihm das bisher nicht gelungen ist, fällt er in Missgunst und verliert nach dem Durcheinander um das Walkie-Talkie (das insgesamt sehr spannend präsentiert wurde) seinen Posten. Ausgerechnet Ravenwood übernimmt nun das Ruder und ein nie richtig beendeter Konflikt wird hier wieder aufgegriffen. In meinen Augen ist dies ein gekonnter Schachzug, der die Situation in Jericho selbst wieder angespannter macht und somit einen zweiten Brandherd in dieser Staffel schafft. Mich traf das Antlitz von Goetz so überraschend, dass mir tatsächlich ganz kurz die Luft wegblieb und mir der Mund offenstand. Das kann heiter werden. Ausgerechnet jetzt, wo Eric Bürgermeister Anderson vertritt. Ich bin auf diese Szenen schon sehr gespannt.
Was Major Beck betrifft, so interessiert mich seine weitere Rolle sehr. Er ist mir nach wie vor sehr symphatisch und ich wäre dafür, dass Jake und Robert ihn in ihre Pläne einweihen. Ich habe den Eindruck, dass er sein Herz am rechten Fleck hat und wirklich für das Wohl des Landes arbeitet. Er könnte mit seinen Kontakten vielleicht noch behilflich sein. Trotzdem ist es natürlich ein Risiko, seine Deckung derart aufzugeben und wenn es dazu kommen sollte, dass Major Beck ein Verbündeter wird, dann sicherlich aus einer Not heraus. Wir werden ja sehen.
Mr. Präsident
Ein paar Worte muss ich noch zu Präsident Tomarchio verlieren. Dieser Typ ist so ekelerregend, dass er fast schon die Realität zu toppen weiß. Seine Rede stank absolut in den Himmel. Dass dieser Typ es so weit gebracht hat, zeigt, wie hilflos die meisten Staaten nach den Anschlägen waren, dass sie sich darüber wohl nie ernsthafte Gedanken gemacht haben und einfach jemanden brauchten, der das Heft in die Hand nimmt. Ebenso ist er Ausdruck der Macht, welche die Männer im Hintergrund haben müssen, damit dieser Kerl diesen Weg überhaupt gehen kann. Da dreht sich doch so mancher im Grabe um.
Für seine Rede beschmutzt er dann auch noch die Farm von Stanley mit diesen neuen Fahnen, die jeden Stolz auf das Vaterland vergehen lassen. Es muss einfach noch andere Menschen geben, die gemerkt haben, dass da etwas im Busch ist und nicht so läuft, wie es laufen sollte. Ich freue mich schon jetzt auf die Szene, in der Tomarchio gestürzt wird, jedenfalls hoffe ich ganz stark, dass es dazu kommen wird, in welchem Kontext auch immer.
Fazit
Es wird leider nur eine kurze Staffel sein, weshalb kaum Zeit bleibt, große Storylines aufzubauen. Der Schwerpunkt scheint aber klar und die Möglichkeiten lassen auf weitere spannende Episoden wie diese hoffen.
Emil Groth - myFanbase
Die Serie "Jericho - Der Anschlag" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: CondorErstausstrahlung (US): 19.02.2008
Erstausstrahlung (DE): 17.06.2010
Regie: Christopher Leitch
Drehbuch: Matthew Federman & Stephen Scaia
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