Bewertung
Rowling, Joanne K.

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Ich hatte auch an Voldemort gedacht, zuerst. Doch dann viel mir dieser Dementor ein...

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Inhalt

Wieder einmal sind Ferien. Und wieder ist es die Zeit im Jahr, die Harry Potter am meisten hasst, denn er ist wieder in Little Whinging bei seinen Verwandten, den Dursleys. Als sich auch noch Tante Magda, Onkel Vernons Schwester, zu einem Besuch ankündigt ist Chaos vorprogrammiert und es dauert auch nicht lange bis es zur Katastrophe kommt.

Als Tante Magda Harrys verstorbene Eltern aufs schlimmste beleidigt, verliert dieser die Kontrolle über seine Zauberkräfte und bläst Magda auf. Das letzte was man von ihr sieht ist wie sie gerade von einem Windhauch aus dem Garten getrieben wird. Harry packt daraufhin seine Sachen und verlässt das Haus der Dursleys. Sein Ziel ist sich zu verstecken, da er das magische Gesetz gebrochen hat, welches besagt, dass jugendliche Zauberer außerhalb von Hogwarts nicht zaubern dürfen. Während seiner Flucht wird er von einem großen, schwarzen Hund verfolgt …

Nach einer abenteuerlichen Fahrt im "Fahrenden Ritter" landet er im "Tropfenden Kessel", wo er auch schon vom Zaubereiminister erwartet wird, aber im Gegensatz zu Harrys Ängsten berichtet ihm Minister Fudge, dass er wegen seines Vergehens an Tante Magda nicht bestraft wird und auch an der Hogwarts Schule für Zauberei bleiben darf. Den Grund für diese Schonung soll er erst viel später erfahren.

So freut sich Harry also auf den Start seines dritten Schuljahres, welches nicht merkwürdiger beginnen könnte. Zuerst wird er Zeuge eines Streitgespräches zwischen Rons Eltern, welches ihn und seine Sicherheit zum Thema hat. Auf der Zugfahrt wird er von einem Dementor angegriffen und lernt so seinen neuen Lehrer in "Verteidigung gegen die dunklen Künste" kennen und in der Schule selbst herrschen strenge Sicherheitsmaßnahmen, denn der berüchtigte Massenmörder Sirius Black ist aus Askaban geflohen und auf dem Weg nach Hogwarts…

Kritik

Hypogreife, Dementoren, Massenmörder, Irrwichte, Verräter...

Auch in diesem Teil gibt es wieder jede Menge wundervolle, finstere und magische Kreaturen, sowie ungelöste Rätsel, die einem vor Spannung das Buch nicht weg legen lassen.

"Harry Potter und der Gefangene von Askaban" ist der dritte Teil der Harry Potter Reihe und anders als in seinen beiden Vorgängern lernt Harry in diesem Teil nicht nur neue Freunde kennen, sondern er erfährt auch einen wesentlichen Teil seiner Vergangenheit und dadurch auch einen Teil über die Vergangenheit seiner Eltern und auch über deren Tod. JK Rowling hebt in diesem Teil besonders Harrys Einsamkeit und seine Sehnsucht nach Familie und Liebe hervor. Doch auch die Freundschaft zu Ron und Hermine geht dabei nicht unter.

Die Autorin schaffte es ebenso wie in den beiden ersten Teilen Spannung aufzubauen und diese bis zum Ende des Buches zu erhalten – aber dem aufmerksamen Leser kann die Auflösung des Rätsels bereits vor dem Ende gelingen.

Allerdings muss man sagen, dass dieser dritte Teil doch merklich den Bereich der "Kinderfantasy" verlässt. Wenn man schon den zweiten Teil ("Harry Potter und die Kammer des Schreckens") als gruselig empfunden hat, so übertrifft dieser Teil die Eigenschaft gruselig bei weitem. Denn neben anderen Dingen sind Dementoren, die einem die Seele aus dem Leib saugen, meines Erachtens nach doch Dinge, die einem Kind Albträume verpassen können.

Außerdem ist JKR in der Kategorie "Happy-Drama" mit dem Ende des Buches wieder ein Meisterstück gelungen: wenn man am Ende des Buches herausfindet wer der Gefangene von Askaban eigentlich ist und welches Schicksal ihm bestimmt ist, so möchte man JK Rowling für ihre dramatische Schreibweise böse sein, hätte Harry doch endlich das Glück in greifbarer Nähe gehabt.

Jedoch kann man ihr nicht lange böse sein, denn das offene Ende des Buches lässt schon bald auf einen neuen Teil der Harry Potter Reihe hoffen und regt die Phantasie des Lesers an, wie sich die Geschichte nun weiter entwickeln könnte…

Fazit

Spannendes Buch, das eindeutig die Kategorie Kinderbuch verlässt und der Jugendfantasy verschlossene Türen öffnet.

Uschi Poindl - myFanbase
20.07.2007

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