Bewertung
Thiesler, Sabine

Der Kindersammler

Er mag kleine Jungen... er nimmt sie sich, wann immer er will.

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Inhalt

1986 wird der kleine Benjamin Wagner ermordet. Sein Mörder nimmt als Trophäe den Eckzahn des 10-jährigen mit. Das Szenario am Tatort erinnert stark an einen Mord, der drei Jahre zurück liegt. Auch damals nahm der Täter dieselbe Trophäe mit.

2004 kehrt Anne in die Toskana zurück, denn hier verschwand zehn Jahre zuvor ihr Sohn Felix. Seither kam sie nicht mehr zur Ruhe, denn sie muss wissen, was mit ihrem Kind geschehen ist. Nach und nach findet sie heraus, dass noch andere Kinder nach ihrem Sohn in dieser Gegend verschwanden, und zwar im Abstand von drei Jahren. Dabei hat sie keine Ahnung, dass sie den Täter bereits kennt...

Kritik

Ich war unheimlich gespannt auf dieses Buch, da es sehr viel positive Kritik bekam.

Interessant an dem Buch ist sicher, dass man den Täter von Anfang an begleitet. Man weiß, wer er ist und was er tut. Man kennt seinen Namen und weiß, wie er seine Opfer findet. Außerdem erfährt man einiges über seine, nicht gerade glückliche, Kindheit. Dennoch bleiben meines Erachtens die tatsächlichen Beweggründe seines Handelns im Dunkeln.

Die Taten an sich werden nicht genau beschrieben, trotzdem würde ich sagen, dass das Buch nichts für schwache Gemüter ist. Das Thema Kindermord ist schon sehr aufreibend.

Die erste Hälfte des Thrillers, die in Deutschland spielt, ist sehr spannend. In der zweiten Hälfte, welche dann in der Toskana spielt, baut die Spannung aber stark ab und die Geschichte definiert sich nur noch über unerträgliche Längen in der Handlung.

Die Figuren an sich erscheinen realistisch, auch wenn, wie gesagt, der eigentliche pädophile Antrieb des Mörders nicht genau erklärt wird. Außerdem gibt es eine Figur im Roman, Allora, die ich absolut überflüssig finde. Darüber hinaus ist sie auch sehr unrealistisch dargestellt.

Das Ende des Thrillers wird es dann noch mal spannend, allerdings nur für etwa zwanzig Seiten. Was man vom Ende dann halten soll, bleibt jedem Leser selbst überlassen, man macht sich auf jeden Fall auch nach Beendigung des Buches noch einige Gedanken darüber.

Fazit

Ein im ersten Teil spannender, im zweiten Teil jedoch wenig überzeugender Thriller.

Sabrina Brendel - myFanbase
22.10.2007

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