Bewertung
Kirstilä, Pentti

Klirrender Frost

Schon Monate vor der Bluttat, fiel Sakari Kaarto durch völlig irrationales Verhalten auf.

Inhalt

Der Druckereibesitzer Sakari Kaarto beschließt eines Tages, verrückt zu werden. Das hat einen guten Grund: Er will und wird seine Ehefrau umbringen und will dafür nicht verurteilt werden. Er, der Abstinenzler, fängt ganz offen an zu trinken, trennt sich von seiner langjährigen Geliebten, gibt einem Safeknacker einen scheinbar widersinnigen Auftrag – und bringt seine Frau im Beisein eines Verwandten um. Alle hatten sich täuschen lassen: Sakari Kaarto wird nicht mit Gefängnis bestraft, sondern muss nur eine kurze Zeit in eine Klinik...

Allein Kommissar Lauri Hanhivaara hat ein ungutes Gefühl. Als Kaarto nach seiner Entlassung ermordet wird, geht er dem Ganzen erneut nach und deckt nach und nach die gesamten Umstände und den perfiden Plan des Sakari Kaarto auf. Aber wird er auch seinen Mörder überführen können? Zu viele Personen haben ein Motiv.

Kritik

Der Schauplatz des mittlerweile vierten Krimis des finnischen Autors Pentti Kirstilä ist, wie auch in seinen bisherigen Kriminalromanen ("Nachtschatten", "Tage ohne Ende" und "Schwarzer Frühling") wieder einmal die Stadt Tampere, die wir durch seine vorherigen Romane ja schon kennen gelernt haben und uns doch immer wieder überraschen kann.

Pentti Kirstilä nimmt den Leser mit in die Familien der Stadt Tampere. Dort treffen wir auf eine ganz eigene Welt. Eine Welt, die von Liebe zusammen gehalten wird, aber gleichzeitig auf Missverständnissen und Angst aufbaut und eine ordentliche Portion von Intrigen beinhaltet.

Pentti Kirstilä ist sehr geschickt darin, die einzelnen Beziehungsgeflechte der Charaktere aufzubauen. Je weiter man liest, desto mehr Spuren entdeckt man, die der Autor für den Leser gelegt hat. Er versteht sich wunderbar darin, diese Spuren so zu legen, dass der Leser automatisch miträtselt, eigene Theorien aufbaut und sich auf die Suche nach den Hintergründen macht.

Der desillusionierte, eigenbrötlerische, aber dennoch sympathische Kommissar Hanhivaara gewinnt auf Anhieb das Mitgefühl des Lesers. Jeder seiner Fortschritte wird bejubelt und man fiebert mit, ob er nun den Fall lösen wird oder nicht. Selbst am Ende kann man sich in ihn hinein versetzten und leidet mit ihm, da der Fall – sagen wir es mal so – nicht das Ende erreicht hat, dass er sich gewünscht hätte.

Fazit

"Klirrender Frost" ist ein weiterer Krimi aus dem Grafit-Verlag, der dem Leser hohen Lesegenuss verschafft und ihn für kurze Zeit in eine völlig andere Welt versetzt.

Annika Leichner - myFanbase
29.10.2007

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