Bewertung
Shakespeare, William

Ein Sommernachtstraum

"Zwei holde Beeren, einem Stiel entwachsen, dem Scheine nach zwei Körper, doch ein Herz; Zwei Schildern eines Wappens glichen wir, die friedlich stehn, gekrönt von einem Helm. Und nun zerreißt ihr so die alte Liebe?"

Foto: Copyright: dtv
© dtv

Inhalt

Der Herzog von Athen möchte die Amazonenkönigin Hippolyta heiraten. Zudem zwingt er seine Tochter Hermia, sich mit Demetrius zu vermählen. Diese liebt ihn nicht, sondern Lyssander. Da sie zum Tode verurteilt werden kann, wenn sie nicht das tut, was ihr Vater ihr befohlen hat, entschließt sie sich dazu, mit Lyssander in den Wald zu fliehen. Kurz vorher erzählt sie ihrer Freundin Helena den Plan. Diese erzählt es gleich Demetrius, in wen sie verliebt ist. Doch dieser beachtet sie nicht, sondern macht sich gleich auf den Weg, den beiden zu folgen.

Im Wald proben unterdessen einige Handwerker ein Stück für die geplante Hochzeit, und im Wald selbst leben Elfen und Naturgeister. Der Elfenkönig Oberon lässt sich einen Zaubertrank geben, der dazu führt, dass sich jemand in die Person verliebt, die sie nach der Einnahme des Tranks zuerst sieht. Dadurch fangen die Beziehungsprobleme und das Verwirrspiel erst richtig an.

Kritik

Shakespeare führt uns mit diesem Schauspiel, welches für eine tatsächliche Hochzeit geschrieben worden ist, in die Welt der Elfen und Naturgeister, sowie den Beginn der neumodernen Liebesbeziehungen und Streitereien. Was zunächst wie eine Liebesgeschichte anfängt, entwickelt sich im Verlauf zu einem Verwirrspiel der Gefühle. Für die damalige Zeit neu sind der Aufbau des Stücks und die Spannungskurve. Während die meisten Stücke ihren Höhepunkt, die Tragödie, das Drama oder das gute Ende im letzten Aufzug oder dem letzten Akt finden, erhält man diesen in diesem Stück im vierten, und der letzte dient zur schönen Abrundung der Geschichte. In Folge dessen erscheint es einem schon ironisch, dass das Stück, welches im Schauspiel stattfindet, zunächst als langweilig und schlecht dargestellt wird, jedoch zum Schluss das Positive aufgefasst wird.

Wie ergeht es jedoch den Figuren in dem Stück? Das Verwirrspiel um die Liebe beginnt erst dann, als sich der Elfenkönig einmischt, und unter die Augen mehrerer Liebenden einige Tropfen einer Mixtur tröpfeln lässt. Die Leittragenden sind vor allem Titania und Helena. Titania ist eine Elfe, die sich in einen Menschen verliebt, und deshalb von ihren Bediensteten verlangt, diesem Menschen alle seine Wünsche zu erfüllen. Sie zeigt nicht gerade königliches Benehmen und Tugendhaftigkeit. Die andere, Helena, verliebt in Demetrius, kann es nicht fassen, als dieser dann zu ihr springt, und sagt, dass er sie liebe. Diese Zweifel kommen deshalb auf, da auch Lyssander sich in sie verliebt, und ihr ununterbrochen diese Liebe gesteht. So kann die Liebe einen mit viel Leidenschaft erfüllen, doch kann sie das Herz auch in zwei Teile spalten.

Fazit

"Ein Sommernachtstraum" ist ein schönes, teilweise unterhaltendes Schauspiel, welches einen an heutige Seifenopern erinnern kann.

Ignat Kress - myFanbase
04.11.2007

Diskussion zu diesem Buch