Der Mantel
"Wenn es nicht anders sein soll, so mag er heißen wie sein Vater. Der hieß Akakij, soll der Sohn also auch Akakij heißen. Auf diese Art kam es zu Akakij Akakijewtisch."
Inhalt
Der Beamte Akakij Akakijewitsch arbeitet schon seit Jahren in einem Departement, ohne Aussicht, jemals einen höheren Posten zu erhalten. Doch das möchte er auch gar nicht mehr, da er sich damit abgefunden hat. Zudem ist er sehr sparsam, und behutsam damit, sein Geld für irgendetwas auszugeben. Doch als er feststellt, dass sein Mantel in einem desaströsen Zustand ist, beschließt er, sein Geld zu sparen, und sich bei seinem Schneider einen neuen schneidern zu lassen. Dieser neue Mantel macht ihn Lebensfroher, lebendiger, und er kommt in den Genuss der gehobenen Gesellschaft. Doch die Freude währt nicht lange.
Kritik
Nikolaj Gogol versucht mit dieser kleinen Erzählung eines Mannes darzustellen, gemäß seiner Zeit, wie schwerfällig und doch zugleich einfach es ist, die Gesellschaft zu durchbrechen. Noch bevor es ernst wird in der Erzählung, sofern man die Ernsthaftigkeit hier wirklich als ernsthaft bezeichnen kann, versucht er belustigend die schlechte Situation des Beamten zu veranschaulichen.
Recht einfach zu lesen und am Ende doch ein wenig verwirrend, was nicht untypisch für Gogol ist, schafft man es womöglich nicht, zu verstehen, was bestimmte Handlungen zu bedeuten haben. Der Mantel war für den Beamten ein Segen und zugleich ein Fluch, was dazu führte, dass er schließlich gesellschaftlich gar nicht mehr wahrgenommen wurde. Erst dann, als man seine Tätigkeit benötigte.
Nichtig und vergänglich sind die Menschen auf der Erde und ihrer eigenen kleinen anschaulichen Welt, und nach dem Tode wird um einen getrauert. Mal mehr, mal weniger, und Ersatz wird immer wieder gefunden. Die Erinnerung an die Toten bleibt. Doch das Schlimmste, was einem passieren kann, ist die Vergesslichkeit. Das Vergessen der Person, dass sie jemals existiert hat. Diese Vergesslichkeit treibt selbst die Toten dazu, sich der Welt zu zeigen, oder um gewisse Dinge ins Reine zu bringen.
Fazit
Eine stellenweise witzige Erzählung, die zunächst keine Tiefe aufweist, doch bei genauerer Betrachtung, viel hervorgebracht werden kann.
Ignat Kress - myFanbase
09.12.2007
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