Bewertung
Ostow, Micol

Charmed: Elfenkind

Im mittlerweile 51. Band zur erfolgreichen Serie stellen sich die drei Schwestern wieder dunklen Mächten und ihren ganz persönlichen Dämonen.

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Inhalt

Die verzweifelte Elfe Caitlyn macht einer dämonischen Kopfgeldjägerin ein verheerendes Angebot. Wenn diese verspricht, Elfenbabies in Ruhe zu lassen, wird sie ihr und ihrem Auftraggeber stattdessen Menschenbabies beschaffen.

Zur gleichen Zeit beschließt Piper, nach der Geburt von Wyatt wieder ins Berufsleben einzusteigen und gibt ihren Sprössling zögerlich in die Hände von Tante Paige, die neuerdings in einer Kindertagesstätte arbeitet. Während Piper damit beschäftigt ist, sich wieder im harten Alltag zurecht zu finden, werden die Kinder in der Tagesstätte plötzlich unausstehlich. Auch Wyatt verändert sich so sehr, dass ihn selbst seine Mutter kaum wieder erkennt. Als dann auch noch eine der Kindergärtnerinnen spurlos verschwindet, beschließt Paige, Nachforschungen anzustellen. Denn wie es aussieht, steckt wohl etwas Übernatürliches dahinter...

Kritik

Ich war von dem Roman wirklich positiv überrascht, denn von anderen, serienbegleitenden Büchern war ich eigentlich gewohnt, eine oder mehrere Episoden nacherzählt zu bekommen. Das ist meist wenig spannend und nach einigen Seiten ist man gewillt, das Buch beiseite zu legen und sich stattdessen lieber die Episode anzusehen.

Bei den Büchern zur Serie "Charmed - Zauberhafte Hexen" scheint man glücklicherweise eine andere Strategie zu verfolgen und bietet dem Fan neue, unbekannte Geschichten um die drei Hexen aus San Francisco. Dennoch hält man sich bei den Charakteren stark an ihre filmischen Vorlagen, so dass man getrost die Bücher zwischen den Episoden lesen kann und sie auch sofort wieder erkennt. Bei Büchern zu Serien hat man natürlich immer die Darsteller der jeweiligen Charaktere im Kopf, weswegen es gar nicht mal so leicht ist, dem Zuschauer eine neue Episode zu bieten, die er noch nicht kennt, die er jedoch als eigenständige Folge akzeptieren könnte.

Die Geschichte an sich ist spannend erzählt und hätte ebenso gut als eine Episode der Serie funktionieren können. Wer so gar nichts mit "Charmed" am Hut hat, wird dagegen wenig mit dem Buch anfangen können, doch da es sich um ein Fanbuch handelt, ist die Zielgruppe von vornherein stark eingeschränkt.

Aufgrund der Eigenständigkeit der Geschichte bleibt schließlich auch wesentlich mehr Zeit, sich intensiv den Gefühlen und Gedanken der einzelnen Charaktere zu widmen, so dass wir auch einmal erfahren, dass der Powerfrau und Übermutter Piper es nicht anders ergeht als jeder jungen Mutter, die den Weg zurück ins Berufsleben sucht. Nach dem anfänglichen Enthusiasmus legt sich die Euphorie schnell wieder, wenn der Alltag über einen herein bricht und man sich eigentlich nur ständig fragt, wie es dem Sprössling zu Hause eigentlich so gehen mag. Die Idee finde ich sehr schön, wenn auch für viele junge Fans der Serie schwer nachvollziehbar.

Einzig Phoebe kommt mir im Roman ein wenig zu kurz, da man sich sehr auf Pipers Kampf mit dem schlechten Gewissen und Paiges Ermittlungen in Sachen verschwundener Kindergärtnerin konzentriert.

Fazit

Ein durchaus lesenswerter Roman, der sich vordergründig an die Fans der Serie wendet, aber deswegen nicht in die Falle tappt, einfach nur nachzuerzählen, was der Zuschauer schon gesehen hat.

Melanie Brandt - myFanbase
06.01.2008

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