Macbeth
Sie banden mich an den Pfahl; fliehn kann ich nicht, Muss, wie der Bär, der Hatz entgegen kämpfen: Wo ist er, der nicht ward vom Weib geboren? Den fürcht ich, keinen sonst.
Inhalt
Drei Hexen möchten den Heerführer Macbeth und seinen Gefährten Banquo in Versuchung bringen. Nach einer ruhmreichen Schlacht gegen die Feinde Schottlands, verkünden sie ihnen drei Weissagungen. Macbeth würde dreimal aufsteigen, bis er schließlich König von Schottland sei. Banquos Prophezeiung ist, dass sein Sohn den Thron von Schottland erben würde.
Durch den Sieg über die Feinde Schottlands, wird Macbeth der Than eines Teils von Schottland. Aus Habgier, und durch Drängen seiner Frau, tötet er dann noch den König von Schottland, was ihn schließlich selbst zum König macht, da keiner Verdacht schöpft. Irgendwann jedoch kommen Zweifel auf in den Gedanken seiner Getreuen, worauf Macbeth mit einer Schreckensherrschaft antwortet.
Kritik
Alle Linguisten werden wohl mit Argwohn meine Auseinandersetzung mit Shakespeares "Macbeth" betrachten, denn für diese Lektüre habe ich mir einen Artikel von Peter Härtling zu Herze genommen. In seinem Artikel "Lest, Leute! Lest weiter!" spricht er ein großes Problem unserer heutigen Literaturgesellschaft an. Immer wieder versucht man die Inhalte von Büchern zu zerstückeln, ihren Sinn zu erfassen, und Bedeutungen zu ergründen, anstatt sich beim Lesen gehen zu lassen, und eine Geschichte emotional und geistlich zu genießen.
Beim Lesen der ersten Zeilen dieser Tragödie, dessen bedeutendster Protagonist nicht die Schuld alleine trägt, kam in mir ein etwas ungewohntes Gefühl auf. Es war nicht etwa die zu einfache Sprache, oder die Darstellungen, sofern welche auftreten, sondern eher die Unwissenheit, was Hexen hier zu suchen haben. Schnell wird es aber aufgeklärt, und gleich leidet man mit Macbeth mit, denn er gerät in ein Spiel dieser Hexen. Man denkt sich sofort: in seiner Haut möchte ich jetzt nicht stecken. Dennoch lasse ich es über mich ergehen, und verfolge seine Leidensgeschichte weiter.
Nach anfänglichem Mitleid für ihn wandelte sich aber meine Position ihm und seiner Frau gegenüber. Wenn ein Mensch grausame Taten bei vollem Verstande macht, so sollte er auch mit den Konsequenzen leben. Die einen leben ihr Leben weiter, so als ob nichts gewesen wäre, und die anderen, wie auch Macbeth, überfallen Gewissensbisse, beziehungsweise das Gewissen schlägt zu. Bei ihm führte es sogar so weit, dass er paranoid wurde. Es ist kein wirklich schönes Gefühl. Und wenn einem selbst das Gewissen schlecht mitspielt, so weiß man, wie er sich in etwa gefühlt haben muss, nur muss man dieses Gefühl um mindestens das Fünffache hochrechnen.
Befriedigung mit dem Ende fand ich bei diesem Stück nicht, da das Ende zu schnell, obwohl gewollt, eintrifft. Zudem konnte es zum Ende hin einen nicht sehr mitreißen, da man von teilweise unnötigen und vom Inhalt her langweiligen Versen genervt wird.
Fazit
Shakespeares "Macbeth", eines aus einer Reihe von Tragödien, sticht weiter in das Innere der menschlichen Seele, doch hat man immer noch das Gefühl der Unvollkommenheit und der Ungewissheit, da sich vieles auf der Oberfläche befindet. Zudem sollte man nicht außer Acht lassen, dass Macbeth vom Schicksal gefangen genommen worden ist, und im Hexenkessel festsaß.
Ignat Kress - myFanbase
03.02.2008
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