Bewertung
von Ziegesar, Cecily

Gossip Girl – Band 3: Alles ist mir nicht genug

Der dritte Band der beliebten Romanreihe gewährt erneut Einblick in das Leben der Reichen und Schönen von New York. Und diesmal wollen sie alles...

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Inhalt

Weihnachten steht kurz bevor und nachdem Serena und Blair sich endlich wieder vertragen haben, verbringen sie fast jede freie Minute miteinander. So geht es auch in den gemeinsamen Urlaub nach St. Barts. Doch Blair ist eher beschäftigt damit, ihren Weg nach Yale zu finden, nachdem sie sich in den vergangenen Monaten diesbezüglich einige Steine in den Weg gelegt hat. Serena auf der anderen Seite will weiterhin nur ihren Spaß und kümmert sich gar nicht um ihre Zukunft.

Neben den beiden haben sich auch andere neue Paare formiert. Dan hat endlich zu Vanessa gefunden, die bereits seit langer Zeit in ihn verliebt ist, aber die Beziehung droht an dem großen Wort mit drei Buchstaben zu zerbrechen. Ja, wir reden von Sex. Das ist für Nate und Jenny vorerst kein Thema, vor allem da Nate sich gar nicht mehr so sicher ist, ob Jenny nun wirklich die beste Wahl für ihn ist oder ob seine Trennung von Blair nicht doch eine Fehlentscheidung war. Das alles bleibt natürlich nicht unbeobachtet von "Gossip Girl", die zu allem und jedem ihren berühmt-berüchtigten Senf dazu gibt...

Kritik

Ich muss sagen, mit der Zeit tue ich mich immer schwerer mit den Büchern. Am Anfang war es noch sehr amüsant, diese vollkommen verrückte Welt kennen zu lernen. Das Einbringen von moderner Technologie und die lustigen Kommentare von Gossip Girl waren frisch und neu und brachten etwas völlig anderes in die sonst sehr einseitige Welt der Teenieromane. Doch bereits im mittlerweile dritten Band wird es mir so langsam ein wenig "too much". Ich meine, Serena datet einen großen Musikstar, der ihr auf Grund ihrer unglaublichen Schönheit natürlich absolut verfällt, während sie kein wirkliches Interesse an ihm hat und ihn eiskalt abblitzen lässt. Wie viel absurder geht es noch? Wenn die Bücher wenigstens etwas satirischer angelegt wären, könnte man es noch als Gesellschaftskritik abtun, aber nachdem ich nun einige Bücher gelesen habe, befürchte ich, dass dies keinesfalls in der Absicht der Autorin liegt.

Denn nicht nur sind die Storys wahnsinnig obskur und unglaubwürdig, auch die Charaktere bleiben weiterhin wahnsinnig flach. Natürlich handelt es sich hierbei um Bücher, die für Teenager geschrieben wurden, allerdings sollte man diese auch nicht unterschätzen. Was mich am meisten stört, ist, dass es keine Schichten gibt, keine Grauzonen. Chuck ist einfach nur böse, spielt aber ohnehin nur am Rande mit; Serena ist das typische, oberflächliche Girlie, das sich nicht ernsthaft mit ihrer Zukunft beschäftigen muss oder auch nur will; Dan ist der sensible Künstler, der in seiner völlig eigenen Welt lebt. Und alle leben irgendwie aneinander vorbei. Keiner scheint zu dem jeweils anderen eine wirklich ernsthaft interessante Beziehung zu haben. Nate will erst Blair, dann Serena, dann Jenny, dann wieder Blair. Oder vielleicht nicht doch lieber Serena?

Vielleicht liegt es an mir und ich bin in den letzten Monaten, seitdem ich den letzten Band gelesen habe, einfach nur extrem gealtert. Aber das wage ich hiermit zu bezweifeln. Vielmehr war das Konzept der Bücher schön und gut für ein, zwei Bände, aber so langsam nutzt sich das Neue ab und dann muss eben etwas da sein, auf das man zurückfallen kann. Das Potential sehe ich bei diesen Büchern nicht. Ich lasse mich jedoch gerne eines Besseren belehren in einem der folgenden Bände. Vielmehr befürchte ich allerdings, dass auch die Storys mit der Zeit ausgehen werden und sich dann erst richtig zeigen wird, was dem Buch gefehlt hat. Fans der ersten zwei Bände werden dieses sicher auch gut finden. Denn es wird nichts Grundlegendes geändert, ganz im Gegenteil. Und das ist für mich vielleicht das Problem. Alles bleibt beim Alten. Auch wenn sich die Grundsituation ändert (Blair und Serena sind wieder befreundet, Nate bandelt jetzt mit Jenny an, Dan und Vanessa sind endlich zusammen), ändert sich doch irgendwie auch wieder nichts. Und man fragt sich, wohin die Reise noch gehen soll.

Fazit

Der große Aufhänger "Es ist nicht alles Gold, was glänzt..." wurde insbesondere im Fernsehen schon besser umgesetzt und allein die Kommentare von Gossip Girl können auch nicht ewig eine eher lahme Story retten. Ich bin gespannt, was man sich für die Zukunft einfallen lässt, erwarte dies jedoch eher verhalten als mit großem Enthusiasmus. Mehr als fünf Punkte hat dieses Buch leider nicht mehr verdient, unterhaltsam ist es jedoch größtenteils weiterhin.

Nadine Watz - myFanbase
22.04.2008

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