Martinstag

Inhalt

Edna Beck ist Ermittlerin bei der Koblenzer Kripo. Als im Wald die Leiche einer Frau gefunden wird, ahnt noch niemand, was sich hinter dem Fall verbirgt. Erst als eine Grundschullehrerin tot in ihrer Wohnung aufgefunden wird, gibt es erste Hinweise: Unterhalb ihres Bauchnabels hat sie ein X in die Haut geritzt.

Dieses X führt die Ermittler geradewegs in die geschlossene Anstalt, zu Jörg Nevers. Er hat vor einigen Jahren mehrere Frauen brutal vergewaltigt und dann ermordet. Auch er ritzte ihnen damals ein X unter den Bauchnabel. Doch dieses Detail wurde der Öffentlichkeit nie zugänglich gemacht. Wie kann der neue Täter Nevers also kopieren?

Oder ist Nevers vielleicht unschuldig? Denn er hat die Morde nie gestanden und beteuert, unschuldig zu sein...

Kritik

Dies war mein erster Thriller einer deutschen Autorin und ich kam auch eher zufällig dazu, ihn zu lesen. Wenn man vorher nur die actiongeladenen amerikanischen Thriller gelesen hat, geht man an eine deutsche Autorin eher mit Vorurteilen heran.

Zu Beginn des Buches fühlte ich mich in meinen Vorurteilen auch bestätigt. Silke Barden hat zwar einen interessanten Schreibstil, doch die Geschichte lief nur langsam an und konnte mich nicht gleich fesseln. Dann bekommt die Story aber endlich Fahrt und liest sich sehr gut.

Erzählt wird die Geschichte auf zwei Ebenen. Zum einen natürlich die Ermittlungen des Teams um Edna Beck, zu dem dann auch die Profilerin Molly Erler hinzugezogen wird. Diesen Charakter empfand ich allerdings als entbehrlich. Die zweite Ebene ist das nächste Opfer. Eine Studentin, die in einem dunklen Raum gefangen gehalten wird. Diese Teile sind sehr spannend und beklemmend geschrieben, man erfährt zum Beispiel, was ihr durch den Kopf geht.

Überhaupt neigt Silke Barden dazu, unverschönt zu schreiben. Ihre Figuren haben Charakter und blicken teilweise auf eine schlimme Vergangenheit zurück, so zum Beispiel Edna Beck selbst. Hier verschleiert Barden nichts. Insgesamt empfand ich den Thriller als gut, er kann auf jeden Fall mit den amerikanischen mithalten. Andererseits erzählt er leider keine wirklich neue Story, man hat das alles schon mal so ähnlich gelesen.

Fazit

Empfehlenswerter deutscher Thriller, der spannend geschrieben ist, aber leider keine wirklich neue Story zu erzählen hat.

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