Bewertung
Precht, Richard David

Wer bin ich und wenn ja, wie viele

"Fragen zu stellen ist eine Fähigkeit, die man nie verlernen sollte." - R. D. Precht

Genau darum geht es auch in diesem Buch, um die großen Fragen des Lebens und ihre möglichen Antworten. Beginnen wir mit der philosophischen Entdeckungsreise, die uns zu den Mysterien des Lebens führt.

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Inhalt

Dieses Buch beschäftigt sich mit dem Leben, den Grundfragen der Existenz, ihrer Daseinsberechtigung und sämtlichen Geheimnissen und Dilemmata, denen wir uns täglich stellen müssen. Philosophie trifft auf biologische und psychologische Erkenntnisse und verbindet dieses mit den Themen, die wirklich wichtig für die Menschheit sind.

In dem Buch geht es um drei entscheidende Grundthemen, nämlich: Was kann ich überhaupt wissen?, Was soll ich tun? und Was kann ich hoffen. Wir lernen Theorien von Epikur über Kant bis hin zu Nietzsche kennen, beschäftigen uns mit unserem Innersten, unseren Ängsten, Reaktionen und Bedürfnissen und versuchen, daraus zu lernen. Ebenso wird das Leben allgemein in der Gemeinschaft und auf naturwissenschaftlicher Ebene beleuchtet.

Kritik

Zuerst wirkt das Werk wie eine Erwachsenausgabe von "Sophies Welt" und in der Tat bietet es auch einen Streifzug durch die Philosophie, allerdings mit einem anderen Fokus: es regt uns viel stärker zur Selbstreflexion an, gibt Anstöße zum Nach- und Umdenken und versteht sich mehr als Lebenshilfe und Ratgeber.

Vielfach wurde das Werk kritisiert - es sei zu oberflächig und die Theorien wären zu kurz abgehandelt worden, aber ich denke, gerade für Laien, für Nicht-Philosophen, bietet es einen hervorragenden Einstieg in die Themenbereiche. Es ist leicht, flüssig und vor allen Dingen verständlich geschrieben und richtet sich auch primär an die breite Masse. Fachleute werden wohl keine neuen Schlüsse aus dem Buch ziehen können, aber für den Normalbürger ist es einfach nur spannend, sich den Fragen des Lebens zu stellen.

Positiv ist zum Einen, dass wir die einzelnen Philosophen und ihre Theorien kennen lernen - der kategorische Imperativ und der Ausspruch "Cogito ergo sum" werden dem Leser in Zukunft nicht mehr Spanisch vorkommen. Zum Anderen werden wir durch moralische Dilemmata zum Nachdenken animiert: Wie würden wir selber entscheiden, wenn zum Beispiel unsere gesamte Familie im See zu ertrinken droht, in unserem Boot aber nur noch ein Platz frei ist? Was ist moralisch vertretbar, was nicht?

Wie ich finde, ist dies ein Buch, welches sich den wirklich entscheidenden Dingen des Lebens widmet, fernab von Konsum und Leistungsdruck. Es regt an, sich mit dem eigenen Weg zum Glück zu beschäftigen und sollte eigentlich in keinem Haushalt fehlen.

Fazit

Ein interessantes, lehrreiches und anregendes Buch für jeden!

Julia H. - myFanbase
12.07.2008

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