Die Hexenjagd von Salem Falls

Inhalt

In dem Café der alleinstehenden Addie Peabody findet er Arbeit, und schon bald wird Jack unentbehrlich in Addies Café und in ihrem Leben. Doch dann erscheint die junge Gillian, der übersinnliche Kräfte nachgesagt werden und die sich okkultistischen Ritualen verschrieben haben soll. Mit ihr kehren die dunklen Schatten aus Jacks früherem Leben wieder zurück – Salem Falls verwandelt sich noch einmal in den Schauplatz einer erbarmungslosen Hexenjagd, der Jack verzweifelt zu entkommen versucht.

Kritik

Die Besonderheit dieses Buches ist wohl die schreckliche Gewissheit, dass die Hexenjagd, die wir aus Büchern oder aus der Geschichte kennen, auch in der Gegenwart noch möglich ist. Jodi Picoult benutzt für dieses Werk eine berühmt berüchtigte Erzählung – Arthur Millers "Hexenjagd". Bei ihm beginnt alles damit, dass junge Mädchen dabei beobachtet werden, wie sie nachts im Wald tanzen und Beschwörungsformeln über ein Feuer murmeln. Sein Drama lässt uns erschüttern, als aus dieser harmlosen Kinderei in den Augen der bigotten Stadt Salem das verdammenswerte Verbrechen wird, mit dem Teufel im Bund zu sein. Der Ort Salem wird letztendlich zu einem Hexenkessel der allgemeinen Beschuldigung.

Der Roman von Jodi Picoult spielt im Jahre 2000 und doch findet die gleiche Grausamkeit statt, wie schon vor Jahrhunderten. Jack St. Bride hatte auf einen Neuanfang gehofft, als er durch Zufall nach Salem Falls gelangt. Sein geheimnisvolles Leben scheint sich auch dem Guten zuzuwenden, denn er findet Arbeit und geht eine Beziehung mit Addie ein. Alles ändert sich jedoch, als herauskommt, weshalb er so plötzlich in der neuenglischen Idylle aufgetaucht ist. Jack St. Bride ist ein verurteilter Sexualtäter und daraus entsteht nicht nur Misstrauen, sondern auch Anziehung. Gillian interessiert sich sehr für Jack anstatt von ihm und seiner Vorgeschichte abgeschreckt zu sein. Um ihre Hexenrituale verheimlichen zu können beschuldigt sie ihn schließlich einer weiteren Sexualtat. Wer würde Jack auch glauben? Eine Hexenjagd beginnt, die es darauf abgesehen hat, ihn aus der Stadt zu jagen, eine zweite Chance gibt ihm kaum einer. Am Schlimmsten für den Leser ist das alles aus dem Grund, dass er das Wissen hat, dass Jack keine der Taten je gegangen hat, sondern immer nur unschuldigen Mädchen beschuldigt wurde. Er steht also einer weiteren Verurteilung bevor, wären da nicht Addie und sein Anwalt Jordan McAfee.

Diese versuchen letztendlich zu beweisen, was wirklich geschehen ist und bringen die mysteriösen Handlungen Gillians in Bezug auf ihre Identität als Hexe ans Tageslicht. In diesem Roman werden sehr viele Facetten des Lebens berücksichtigt. Jodi Picoult erzählt von Angst. Jene Angst, die Jack bekommt, als er merkt, wie schnell sein Leben aus den Fugen geraten kann. Jene Angst, die die Dorbewohner um ihre Kinder haben, als sie erfahren, wer Jack St. Bride wirklich ist. Sie spricht von Liebe und Vertrauen, das Jack und Addie erst zaghaft aufbauen und welches selbst die Wahrheit der Vergangenheit nicht zerstören kann. Es geht aber auch darum, den Sachen auf den Grund zu gehen und nicht nur das zu machen, was die anderen tun. Es geht letztendlich um Geheimnisse, die doch unentdeckt bleiben ... Jodi Picoult selbst sagt, dass sie zeigen wollte, dass Arthur Millers Drama auch heute noch relevant ist, auch Hunderte Jahre nach den Hexenprozessen von Salem. Sie wollte ausprobieren, wie sich eine Lüge schneller verbreitet als die Wahrheit und wie Worte die Macht haben können, jemandes Leben zu zerstören ...

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