Bewertung
Meyer, Stephenie

Bis(s) zum Ende der Nacht

When you loved the one who was killing you, it left you no options. How could you run, how could you fight, when doing so would hurt that beloved one? If your life was all you had to give, how could you not give it? If it was someone you truly loved?

Foto: Copyright: CARLSEN Verlag GmbH
© CARLSEN Verlag GmbH

Inhalt

Bella ist 18 Jahre alt und schon steht ihre Hochzeit mit Edward Cullen vor der Tür. Zunächst will sie keine große Hochzeit, sondern einfach schnell alles in Vegas hinter sich bringen, aber sie beschließt, sich doch damit zufrieden zu geben, dass Alice ihre Hochzeit organisiert, um ihren Eltern und ihren Freunden einen gebührenden Abschied ihres menschlichen Daseins zu geben. Schließlich findet sie auch ihren Gefallen daran, eine so wunderschöne Traumhochzeit zu haben.

Nach den Festlichkeiten geht es ab in die Flitterwochen und Bella hat keinen Schimmer, wo es hingeht. Als Edward mit einem Motorboot von Rio de Janeiro ins offene Meer hinausfährt, kann sie es sich denken. Edward und Bella verbringen ihre Flitterwochen auf der Isle Esme, einer Insel, die Carlisle seiner Frau einst zum Geburtstag geschenkt hat. Die beiden haben eine wunderschöne Zeit und eine tolle Hochzeitsnacht. Doch nach 17 Tagen auf der Insel passiert plötzlich etwas, mit dem keiner gerechnet hätte.

Kritik

Zum Anfang muss ich sagen, dass mir das Buch wirklich gut gefällt. Ich hatte nur schlechte Kritiken gehört, bevor es überhaupt in Deutschland veröffentlicht wurde, und somit hatte ich die Lust verloren, das Buch überhaupt zu lesen. Doch als es dann am 04. August auch hier in englischer Sprache erschienen ist, bin ich morgens sofort in die nächste Buchhandlung gerannt, um es mir zu kaufen. Wie auch schon die Vorgänger habe ich "Bis(s) zum Ende der Nacht" verschlungen.

Zwar ist es wirklich anders, als die anderen Bücher, doch noch immer ist es gut auf seine Weise. Dieser Teil ist in drei Bücher unterteilt, die aus verschiedenen Sichten geschrieben sind. Das erste und dritte Buch lesen wir aus Bellas, das zweite aus Jacobs Perspektive. Ich konnte mich zu Beginn mit diesem Gedanken nicht anfreunden, doch nachdem man das zweite Buch durchgelesen hat, ist es klar, warum Stephenie Meyer diese Art gewählt hat. Hätte sie das zweite Buch ebenfalls aus Bellas Perspektive geschrieben, hätte der Leser sich zu Tode gelangweilt, da mit ihr nichts passiert. Es war aber interessant endlich mal etwas mehr über das Leben im Pack zu erfahren. In "Bis(s) zum Morgengrauen, "Bis(s) zur Mittagsstunde" und "Bis(s) zum Abendrot" haben wir so gesehen nur das erfahren, was Jacob Bella preisgegeben hat, doch nun haben wir einen Blick in sein Innerstes und seine Gedanken bekommen.

Was mich nur etwas gestört hat, war, dass Jacob ziemlich anders denkt als Bella. Er hat andere Ausdrucksweisen und flucht auch etwas mehr rum. Es war für mich eine ziemliche Umstellung zwischen den verschiedenen Büchern und daher konnte ich mich mit der Idee erst beim zweiten Lesen richtig anfreunden.

Was mich besonders gefreut hat in Teil vier der Twilight-Saga war, dass es viele überraschende Wendungen gab. Sehr viele, um es genauer zu sagen. Ich habe wirklich nichts aus dem Teil erraten können, bevor er erschienen ist. Die Story hat eine komplett andere Wendung als wohl viele der Fans gedacht haben. Dennoch gab es viele Wendungen, an die man sich gewöhnen muss, bis man wirklich Gefallen am Lesen finden kann. Zwar waren Meyers Ideen sehr gut, doch mir missfiel es etwas, dass Bella so schnell erwachsen geworden ist. Zu Beginn der Reihe war sie noch das unscheinbare Mauerblümchen ohne jegliches Selbstvertrauen und auch in "Bis(s) zum Abendrot" konnte sie es sich kaum vorstellen, die Ehe mit Edward einzugehen und sie konnte es kaum glauben, dass ihr so etwas Schönes im Leben widerfährt wie Edward. Doch dann ist sie in "Bis(s) zum Ende der Nacht" plötzlich völlig anders. Sie ist wilder und benimmt sich nicht mehr wie ein Teenager. Sie ist rasant erwachsen geworden und versucht alles, was ihr lieb und teuer ist, mit ihrem Leben zu verteidigen und das hat mich etwas verwundert. Es ist klar, dass sie versucht ihre Liebsten zu beschützen, doch nicht in solchen Ausmaßen. Es war mir einfach zu schnell. Von einem Kapitel auf das nächste fühlte sich Bella plötzlich reif für das Leben als Erwachsene. Ich kann nicht beurteilen, ob es im echten Leben auch so vorgeht, da ich noch etwas davon entfernt bin, volljährig zu sein, doch ich kann es mir nicht vorstellen.

Ich muss aber sagen, dass "Bis(s) zum Ende der Nacht" ein wirklich guter Abschluss der Saga ist. Stephenie Meyer hat mit dem Ende der Geschichte versucht, wirklich alle Fans glücklich zu machen. Auch wenn ich das nicht so toll fand, muss ich zugeben, dass ich mich sehr schnell daran gewöhnt habe. Wir haben in diesem letzten Teil endlich mehr über jeden einzelnen Charakter erfahren und konnten uns über jeden eine eigene Meinung bilden. Bis zu "Bis(s) zum Abendrot" habe ich Jacob Black auf den Tod nicht leiden können, doch mit diesem Teil habe ich noch so viel Neues über ihn erfahren und konnte mir erst richtig ein Bild von ihm machen und zum Schluss habe ich ihn denn doch noch einigermaßen lieb gewonnen. Genauso fühle ich mich nach dem Abschluss der Reihe gegenüber Rosalie. Sie hat an Sympathie gewonnen, wenn auch erst gegen Ende des Buches.

Viele Leute haben nach diesem Buch gesagt, dass man es Kindern nicht vor die Nase legen soll. Ich habe es ganz und gar nicht verstanden, dass viele Ältere meinten, dass dieses Buch die Aussage hat: Jung heiraten und die Schule hinschmeißen. Ich kann das nicht nachvollziehen. Man muss doch auch beachten, dass die ganze Reihe Fantasy-Bücher um Vampire sind und keine Bücher, in denen es sich um die Realität handelt. Natürlich ist diese Reihenfolge heutzutage nicht gerade wünschenswert. Aber für Bella stehen die Dinge wohl ein wenig anders als für ein durchschnittliches Mädchen. Bella hat die Liebe ihres Lebens gefunden und will mit ihr den Rest ihres Lebens verbringen. Aus diesem Grund finde ich eine Heirat auch nicht so dramatisch. Wenn man jung heiraten möchte, soll man das tun. Wenn man abgesichert ist. Und Bella ist abgesichert. Außerdem ist diese Heirat eine der Bedingungen, damit Edward sie zu einem Vampir macht. Schon aus diesem Grund finde ich es unsinnig, als Moralapostel daherzukommen. In der Realität gibt es keine Vampire. Da besitzen bestimmte Vorstellungen natürlich Gültigkeit. Aber nicht innerhalb eines Buchs, eines Fantasy-Buchs, wo andere Regeln herrschen.

Zum Schluss kann ich nur noch sagen, dass dieses Buch der Abschluss überhaupt ist und es eigentlich keine offenen Fragen mehr gibt. Wem die ersten drei Teile gefallen haben, für den ist es eine Pflicht, auch das Ende zu lesen. Man wird sicherlich nicht enttäuscht sein, auch wenn man sich alles anders vorgestellt hat.

Fazit

Ein würdiger Abschluss einer hervorragenden Saga mit vielen unerwarteten Wendungen. Ein Muss für Meyer-Fans.

Sanny Binder - myFanbase
13.08.2008

Diskussion zu diesem Buch