Bewertung
Anders, Sabine und Maier, Katharina (Hrsg)

Liebesbriefe großer Männer

Ewig Dein, ewig mein, ewig uns!

Foto: Copyright: by marixverlag GmbH, Wiesbaden
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Inhalt

Der Titel sagt im Endeffekt schon alles, was man wissen muss. In dem Buch sind Liebesbriefe berühmter Schriftsteller, Komponisten und anderer aus den letzten Jahrhunderten zu finden. Ob Martin Luther, Friedrich Schiller, Napoleon Bonaparte oder Edgar Allan Poe, sie alle hatten auch ein Liebesleben und haben ihre Gefühle per Brief ihren Geliebten offenbart. Insgesamt 46 Persönlichkeiten der vergangenen Jahrhunderte werden dem Leser so auf eine ganz neue Art und Weise vorgestellt und näher gebracht.

Kritik

Jeder Kinogänger, der sich den Film zur Serie "Sex and the City" angeschaut hat, wird sich erinnern. Da war doch was. Carrie und Big haben sich doch über Liebesbriefe unterhalten. Genau an dieser Szene setzt dieses Buch an (und soll auch nicht das einzige bleiben). Auf über 250 Seiten sind hier Liebesbriefe einiger bekannter Persönlichkeiten zu finden. Damit diese auch nicht völlig aus dem Zusammenhang gerissen sind, gibt es zu jedem Paar eine kurze Einführung, damit sich der Leser eine ungefähre Vorstellung über die Umstände machen kann. Die Zusammenstellung enthält dabei sowohl kürzere Botschaften als auch längere Passagen, die über mehrere Seiten gehen. Diese lesen sich wie Kapitel und sind richtig spannend. Die kürzeren Ausgaben wiederum lassen sich auch mal schnell zitieren und geben beim bloßen Durchblättern einen guten Eindruck. Die Auswahl ermöglicht es also, das Buch wie einen Roman zu lesen, aber auch einfach mal eben nur aufzuschlagen.

Doch es wird nicht nur einfach ein Brief von einer Person abgedruckt und dann ist wieder gut. Teilweise werden mehrere Briefe einer Person, zum Beispiel Napoleons, dargeboten, die auch eine Entwicklung und Veränderung über Jahre hinweg zeigen. Das kann über die Worte hinaus richtig spannend sein, wenn man sich auch noch die Mühe macht, die geschichtlichen Hintergründe zu berücksichtigen. Bei Napoleon beispielsweise merkt man in den Briefen, dass er eine andere Stellung im Land angenommen hat.

Schön sind auch die Abschnitte, in denen die Frauen zu Wort kommen und deren Briefe mitberücksichtigt werden, denn diese haben natürlich auch Briefe zurück geschrieben. Clara Wieck, die spätere Frau von Robert Schubert beispielsweise, darf auch zu Wort kommen.

Was leider nicht ganz klar wird, ist der Grund, warum sich die Herausgeber für den einen oder anderen Brief entschieden haben, warum dort auch ein Brief der Frau abgedruckt wird oder wie überhaupt die Auswahl der Persönlichkeiten zustande kam. Hier hätte man sich schon ein Vorwort gewünscht, in dem die Motivation klar und vielleicht auch ein Wort über die Auswahl verloren wird. Wieso beispielsweise ist Shakespeare nicht dabei? Immerhin ist er ein Schriftsteller, der weltbekannte und hervorragende Liebesgeschichten geschrieben hat und Frau Anders hatte ihn im Studium sogar als Schwerpunkt. Gab es zu ihm nichts? Durch solche offenen Fragen, die man sich nach der Lektüre des Buches schon stellt, wirkt die Zusammenstellung willkürlich und man kann keinen roten Faden ausmachen.

Bei der Auswahl ist wiederum gelungen, dass nicht nur das Happy End zelebriert wird. Auch Enttäuschungen, Eifersucht und Herzschmerz spielen eine Rolle. Durch diese Abwechslung liest sich das Buch auch nochmal viel angenehmer und es gibt sowohl Passagen zum Schmunzeln als auch zum Mitleiden. Dass diese Zusammenstellung nur fünf Euro kostet, verwundert mich eigentlich. Immerhin ist es ein Hardcover-Buch und kein Reklam. Da außerdem das Layout ansprechend ist, macht sich das Buch auch noch prima als Geschenk.

Fazit

Es ist wirklich interessant zu lesen und zu erfahren, wie sich verschiedene Berühmtheiten persönlich mit der Liebe und ihren Problemen auseinander gesetzt haben und wegen der Umstände auseinander setzen mussten. Zwar wird nicht klar, wie es zu der Zusammenstellung kam, aber das Buch ist abwechslungsreich und allein schon der Sprache aus den vergangenen Zeiten wegen seine Zeit wert.

Emil Groth - myFanbase
16.08.2008

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