Bewertung
Bicher, Reinhard

Griff nach den Sternen

Ohne nachzudenken, überstürzt, nur ausgestattet mit den allernotwendigsten Habseligkeiten, war er zu der Frau nach New York gezogen, von der er geglaubt hatte, sie würde ihm alles bedeuten...

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Inhalt

Viele Jahre sind seit den Ereignissen im Staffel- und zugleich Serienfinale von "Dawson’s Creek" an Joey, Pacey und Dawson vorübergezogen. Joey, die mittlerweile in New York eine eigene Galerie und Pacey an ihrer Seite hat, scheint das perfekte Leben zu führen. Doch Pacey fühlt sich vor den Kopf gestoßen, da er doch all die Jahre immer Joeys Leben zu führen versuchte, sich selber und seine Wünsche aber vernachlässigte. Da ist ihm der Alkohol eine nette Hilfe, um die Zeit totzuschlagen und um dann wieder von Joey betrunken abgeholt zu werden.

Auf der anderen Seite, in LA, wohnt Dawson mit seiner Tochter Josephine, die gerade selbst mit 13 in der Pubertät steckt, mit der ihn nach dem tragischen Tod seiner Frau eine große Leidenschaft verbindet: das Filmemachen. Als von Jack eine Einladung kommt, ihn in Capeside zu besuchen, da er zum Direktor der Schule im Ort befördert wurde, treffen die zwei doch sehr unterschiedlichen Welten um Dawson und Joey aufeinander. Nun müssen Entschlüsse gefasst werden, nachdem sich Joeys und Paceys Wege trennen und Dawson erneut eine Chance mit Joey hätte...

Kritik

Nach dem Ende der sechsten Staffel und zugleich dem Ende von "Dawson’s Creek" wurde es nicht gerade ruhig um die Serie. Es wurden viele weitere, endlose Fan-Fictions über die Zukunft der Hauptcharaktere geschrieben, Geschichten gesponnen und weiterhin in den Foren diskutiert. Kaum eine andere Serie war so beliebt und meistdiskutiert im Fernsehen, weshalb es natürlich sehr interessant war, ein Buch darüber zu lesen, wie es bestimmten Charakteren nach der Zeit in der Serie ergangen ist. Ob das dann auch so war, bleibt ungewiss, schön vorzustellen – beispielsweise je nachdem, welche Pärchen man im Laufe der Jahre gut fand, – war es aber trotzdem.

Das Buch braucht, um es sofort auf den Punkt zu bringen, anfangs etwas länger, bis es richtig in Fahrt kommt. Das mag an den vielleicht relativ kurzen Absätzen, zwischen denen immer einige Tage, wenn auch Wochen vergehen, liegen (ich hätte durchaus gerne mehr zu bestimmten Themen erfahren, was aber gerade wegen der Absätze nicht möglich war), oder aber auch daran, dass es für bestimmte Fans der Serie anfangs etwas schwer sein muss, sich in die neue Situation hineinzufinden. Denn es wird ganz deutlich, dass zwischen der letzten Episode der sechsten Staffel und diesem Buch bereits einige Zeit vergangen ist. Das zeigt sich bestens an der Beziehung von Joey und Pacey, die nicht mehr gut läuft, tat sie doch am Ende der Serie dies besonders gut. Spätestens ab der Hälfte des Romans sollte man aber tief versunken sein, besonders "Dawson’s Creek"-Fans werden dann ihre Freude haben und nicht mehr daran denken, das Buch aus den Händen zu legen.

Der Autor hat die Serie und seine Charaktere bestens recherchiert, was eben das Buch sehr gut übermittelt. Es sind nicht niedergeschriebene Gedanken, in denen dies und das geschieht, weil man es gerade so möchte. Nein, der Autor versetzt sich in die Charaktere und versucht, jedenfalls habe ich es so interpretiert, so zu handeln, wie es höchstwahrscheinlich auch der jeweilige Charakter getan hätte. Das ist keine leichte Arbeit und fordert viel Wissen und Können. Zwar kann man wie in der Serie bestimmte Gedankenzüge der Figur nachvollziehen, andere aber wieder gar nicht, doch wird einem immer das Gefühl vermittelt, immer noch dieselbe Person wie in der Serie vor sich zu haben.

Nett ist dann noch, dass man auch Jen, deren Name immer mal wieder in berührenden Gesprächen fällt, nicht vergessen hat.

Fazit

Für "Dawson’s Creek"-Fans ist der Roman ein Muss und auch andere, die mit der Serie noch nicht so vertraut sind, können sich an das Buch wagen, da es unter anderem nicht schwer zu verstehen ist. Man muss den Beziehungsroman zwar nicht mögen, doch trotzdem bietet er einige aufschlussreiche Momente, wie es geschehen sein könnte. Und dafür ist es wert, in das Buch reinzuschnuppern.

Niko Nikolussi – myFanbase

Niko Nikolussi - myFanbase
21.08.2008

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