Eine Liebe Swanns
Von diesem Roman gibt es bereits zahlreiche verschiedene Taschenbuchauflagen.
Inhalt
Das Buch ist Teil einer längeren Reihe namens "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit". Swann ist in diesen Büchern der Protagonist. In diesem 4. Teil verliebt sich der Intellektuelle, und zwar in eine Dame namens Odette. Natürlich verbringen sie viel Zeit miteinander, doch haben sie unterschiedliche Interessen. Besonders Swann fühlt sich bald unverstanden, denn Odette liest nicht wie er, hat keinen Sinn für Musik und ist überhaupt nicht das, was man sich unter einer Traumfrau vorstellt, selbst zu der damaligen Zeit nicht.
Kritik
Man kann hier mit dem Hauptcharakter Swann hervorragend mitfühlen. Man sieht, wie er sich verliebt, was er dabei durchmacht, was passiert, wenn er einen anderen Mann mit Odette sieht, woran er denkt, wenn sie eine Verabredung absagt. Man erlebt einfach alles so mit, als würde man sich direkt in Swann selbst befinden und das ist eine großartige Leistung. Dennoch entwickelt man auch eigene Sympathien für die jeweiligen Charaktere, auch wenn das natürlich stark durch Swanns Ansicht geprägt ist. Trotzdem weiß man, wen man als Leser mag und wen nicht.
Die Sprache ist teilweise ein wenig verworren, lange Satzkonstruktionen wie bei Mann sind an der Tagesordnung. Etwas, was mir sehr zu schaffen gemacht hat, war jedoch das Fehlen von Absätzen oder Kapiteln. Man hat in dem ganzen Buch keinerlei Möglichkeit, bis auf zwei Stellen, das Buch sinnvoll zu unterbrechen, es scheint beinahe atemlos von einem Ereignis zum nächsten zu springen, und das ganze Dilemma um die Liebe Swanns spielt sich auch in ein paar wenigen Wochen ab. Dennoch wäre ein Kapitel hier und da wirklich sinnvoll gewesen. So hatte man den Eindruck, dass sich die Handlung zog, sie wirkte wie ein Käsefaden, der einfach nicht aufhören will, und erst reißt, wenn man bereits am Ende seiner Geduld ist.
Einen weiteren Minuspunkt gibt es für die Namensüberlastung direkt zu Beginn des Buches. Vielleicht fehlte mir da etwas, weil ich die vorherigen Bände nicht gelesen habe, aber schon direkt auf der ersten Seite war ich verwirrt und gelangweilt von den vielzähligen Namen der Pariser Etikette, es war schlimmer als bei Tolstoi, weil man vor allem zu Beginn keine Ahnung hat, welche Namen wichtig für die Handlung sind, auf welche Personen man achten muss. Auch das erschwerte einem das Lesevergnügen und wird wahrscheinlich einige direkt auf den ersten Seiten verzweifeln lassen. Doch Trost ist in Sicht: Bald wird aufgelöst, welche Familiennamen und Beziehungen in dieser Geschichte von Bedeutung sind.
Fazit
Es ist eine großartige Erzählung, die Proust uns hier mitteilen wollte, und auch wenn man sich durch die fehlenden Unterbrechungen ein wenig mit dem Lesen quält - es lohnt sich trotzdem.
Sara Loreen Brandt - myFanbase
30.08.2008
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