Bewertung
Austen, Jane

Mansfield Park

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Inhalt

Die junge Fanny Price wird von der wohlhabenden Familie Bertram in ihrem Haus aufgenommen. Von da an wächst sie zusammen mit den beiden Töchtern der Familie Bertram, Julia und Maria, in dessen Anwesen, nämlich Mansfield Park, auf. Während diese beiden sehr verwöhnt werden, hat Fanny trotz allem doch nur eine minderwertige Rolle inne. Das ändert sich jedoch, als der Vater verreist und daraufhin Herrenbesuch nach Mansfield Park kommt, was jedoch der herrschsüchtigen Tante, die Fanny dauernd erzählt, was für ein Glück sie habe, in Mansfield Park aufgenommen worden zu sein, nicht gefällt.

Kritik

Meiner Meinung nach gehört dieses Buch zu den besten Werken von Jane Austen. Sicherlich, Stolz und Vorurteil ist nicht zu überbieten, aber "Mansfield Park" ist eine hervorragende Leistung. Die Figuren sind unglaublich gut dargestellt, in all ihren Einzelheiten. Die Unterschiede zwischen den drei Mädchen Maria, Julia und Fanny sind nicht zu übersehen, und der Wandel beziehungsweise die Vorzüge dieser Charaktere sind wunderbar geschildert, ganz zu schweigen von dem Gebäude an sich. Man kann gar nicht anders, als einfach jede einzelne Begebenheit gern zu haben. Von dem einfachen Haus, in dem die schreckliche Tante wohnt, über das großartige Anwesen Mansfield Park bis hin zum jungen Mr. Crawford.

Natürlich, nicht jede Figur ist wirklich liebenswert, denn die Tante, damit also die Schwester von Fannys Mutter und Lady Bertram, ist eine ziemlich unausstehliche Person. Man kann einfach nichts Gutes an ihr finden, denn alle Charaktere unterlaufen der üblichen Verwandlung, die man nun mal im Laufe eines Romanlebens durchmacht. Doch nicht Mrs. Grant. Sie bleibt ewig die nörgelische und gemeine Person, die sie schon von Beginn des Buches an war. Wahrscheinlich zählt "Mansfield Park" wohl deswegen zu einem der kritischsten und satirischsten Werke von Jane Austen, was bekanntlich zu dieser Zeit schon eine Menge bedeutete. Dennoch hat sie es anonym veröffentlicht.

Wie immer ist die alte Sprache ein wenig gewöhnungsbedürftig, besonders die gekünstelt wirkende Ausdrucksweise. Doch man hat sich auch hier schnell eingelesen, und man findet sich wieder in einer Welt, in der das Ansehen, die Kleidung und gesellschaftliche Verpflichtungen eine herausragende Rolle spielen. So bekommt man regelrecht Lust, sich selber in ein solches Kleid zu werfen und sofort zu einem Ball aufzubrechen, um von einem eleganten Gentleman höflich zum Tanzen aufgefordert zu werden und einen netten Abend miteinander zu verbringen. Wer also nach diesem Werk noch nicht genug hat, sollte unbedingt einmal die anderen Werke von Jane Austen lesen. Sie sind ein Muss für jeden, der sich für Literatur interessiert und sich gerne ein wenig in Träumen verliert.

Fazit

Ein hervorragendes Werk, kritisch und witzig. Die fein ausgearbeiteten Charaktere muss man einfach kennen.

Sara Loreen Brandt - myFanbase
25.10.2008

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