Nachtvogel

Inhalt

Nach zwölf Jahren wird Kate Porter aus dem Gefängnis entlassen. Nun kennt sie nur noch das Ziel, ihrem Vater das Handwerk zu legen, der als Anführer einer Miliz viel Leid über sie und andere Menschen gebracht hat. Auf der Jagd nach ihm trifft Kate überraschend Lissa, ihre große Liebe aus dem Gefängnis, wieder.

Kritik

Da dieses Buch während einer längeren Reise meine einzige Abwechslung war, habe ich es in einem Rutsch durchgelesen. Unter anderen Umständen hätte ich es jedoch sehr bald aus der Hand gelegt und auf den "Vielleicht irgendwann"-Bücherstapel verfrachtet. "Nachtvogel" lässt beinahe alles vermissen, was ich von einem guten Thriller erwarte. Es gibt keine nervenaufreibenden Momente oder intensive Spannung, wenig Humor und kaum Überraschungen.

Man bangt zu keiner Zeit um das Leben der Hauptheldin Kate, die zwar sympathisch ist, aber eigentlich mehr vor sich hin grübelt, als dass sie wirklich interessante Taten vollbringt, fesselnde Gespräche führt oder auch nur die Gesamtzusammenhänge durchschaut. Kates Begegnung mit ihrer Ex-Geliebten Lissa verspricht zunächst etwas Würze, doch die Konflikte und Wunden der Vergangenheit lösen sich allzu schnell in Wohlgefallen auf und es bleibt nicht mehr viel Pfeffer übrig. Auch auf interessante Momente zwischen Kate und ihrem Vater muss man weitgehend verzichten, dabei hätte man viel aus diesem Hintergrund machen können.

Weiterhin weist "Nachtvogel" eine sehr durchschaubare Schwarz-Weiß-Färbung auf. So sind die heterosexuellen Männer zweifelhafte Gestalten mit fragwürdiger Moral, die wenigen gutherzigen Männer sind schwul.

Fazit

Der Roman "Nachtvogel" enttäuscht in so gut wie allen Belangen.

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