Feuer der Rache

Inhalt

Seit die Oberkommissarin Sabine Berner dem Vampir und Privatdetektiven Peter von Borgo begegnete, ist ihr Leben aus den Fugen geraten. Durch ihre Aussetzer und Gedächtnislücken, die Schuld dafür trägt Peter, wurde sie schließlich vom Dienst suspendiert und wird erst wieder aufgenommen, wenn sie einen Attest vom Psychiater vorlegen kann. Dazu müsste sie dem Psychiater erklären, dass ein Vampir ihr bei ihrem letzten Fall geholfen hat und dass seit jener Nacht, als er von ihr getrunken hat, eine unsichtbare Verbindung zwischen ihnen besteht. Nun von der Außenwelt abgeschottet, verbringt sie die Tage in ihrer Wohnung wie ein gefangenes Tier und ist froh, wenn ihre Tochter für ein paar Tage zu Besuch kommt. Sabine erfährt eines Tages von einer Bekannten, dass eine junge Frau verschwunden ist. Sie lässt sich von ihr überreden, private Nachforschungen anzustellen. Gleichzeitig müssen sich ihre Kollegen beim LKA um eine Mordserie kümmern. Bei ihren Nachforschungen stößt Sabine anfangs auf viele Rätsel, jedoch stellt sich heraus, dass das Geschehene bis weit in die Vergangenheit reicht. Doch auch bei diesem Fall erhält sie von Peter Unterstützung, der ihr mit seinem Wissen aus unbekannten Quellen zur Seite steht.

Kritik

Es ist nach "Der Duft des Blutes" der zweite Roman der Erfolgsautorin Rike Speemann alias Ulrike Schweikert. Auch hier zeigt sie den Lesern ihr umfangreiches Wissen über die Hansestadt Hamburg, was im zweiten Band aber auf ein Minimum zurückgeschraubt wurde. Ich fand die Kriminalgeschichte dieses Mal ein ganzes Stück besser, da es zu Anfang so aussah, als wären es zwei verschiedene Fälle. Sowohl das verschwundene Mädchen Iris als auch die Ermordung der reichen Geschäftsleute aus der Hamburger Society waren alles andere als durchschaubar. Das Ende des Romans war rundum gelungen und, wie leider zu erwarten, offen. Ulrike könnte durchaus einen dritten Roman dieser Serie verfassen, wenn sie nicht mit einer anderen Mystery-Reihe beschäftigt wäre (arbeitet an der Vampir-Trilogie "Die Erben der Nacht").

Der Protagonist Peter von Borgo bleibt für den Leser auch im zweiten Band ein geheimnisvoller Vampir, den man im Handlungsverlauf nicht deuten kann. Nichtsdestotrotz schmachtet er immer noch hinter Sabine her, die sich immer noch gegen ihn sträubt und windet. Alles in allem besitzt der charmante Vampir viel Potenzial, die in den beiden Romanen noch nicht einmal angerissen wurden. Der Leser erhält im zweiten Band einen tieferen Einblick in die Seele und Wünsche von Sabine, die um jeden Preis der Welt wieder als Kommissarin arbeiten will. Die Autorin fährt ein ganzes Arsenal von Figuren auf, deren Innenleben jedoch überzeugend rübergebracht wurden, aber nie über die Rollen als Nebenpart hinauskamen.

Auch der zweite Band ist eine Mischung aus Krimi und Vampirroman, gepaart mit sanftem Horror und Liebe. Der Autorin ist ein gut durchdachter und raffinierter Krimi gelungen, der nicht all zu viele Liebeleien aufweist sowie noch flott und spannend erzählt wird. Auch wenn Ulrike Schweikert nicht die einzige ist, die das Potential des Genre-Mix erkannt hat, sticht sie aus dem Wust an Kriminalveröffentlichungen hervor. Statt von anderen Autoren abzuschreiben, schafft sie es, ihr eigenes Universum aufzubauen.

Fazit

Die Autorin lässt dem Leser jede Menge Raum für eigenen Gedanken und Fantasien. "Feuer der Rache" ist geeignet für einen verregneten Winternachmittag oder eine lange Zugfahrt. Tatsächlich ist Ulrike Schweikert der zweite Band besser gelungen durch mehr Spannung im Krimielement.

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