Bewertung
Sebold, Alice

In meinem Himmel

Diese Buch lässt seine Leser nicht los. - Elke Heidenreich

Foto: Copyright: Verlagsgruppe Random House GmbH
© Verlagsgruppe Random House GmbH

Inhalt

Susie Salmon ist tot. Sie wurde von ihrem Nachbarn, zu dem sie eigentlich Vertrauen hatte, vergewaltigt, ermordet und dann in einem Maisfeld vergraben. Doch ihr Tod hindert sie nicht daran, ihre Familie aus "ihrem Himmel" heraus zu beobachten. Sie begleitet sie durch den Trauerprozess, durch die Ungewissheit und ihr neues Leben. Natürlich hofft sie aber auch, dass ihr Mörder enttarnt wird.

Kritik

Ein Buch, das seinesgleichen sucht. Es gibt wahrscheinlich kaum Bücher aus der Sicht eines Toten, weil diese in der Regel kaum in der Lage sind, Gefühle zu empfinden. Doch hier ist das anders. Erst werden wir von einem normalen Mädchen, wenn auch mit verschiedenen Andeutungen hinsichtlich ihrer Zukunft, zu ihrem Tod geleitet. Da fängt dann das eigentlich Buch an. Wir werden hineingerissen in Susies Wunsch, bei ihrer Familie zu sein, und so beobachtet sie alles. Wir sehen die verschiedenen Trauerstufen, wie die Familie beinahe entzwei gerissen wird, was die verschiedenen Charaktere empfinden, wie sie es verarbeiten und dabei niemals aufhören zu hoffen. Anfangs natürlich, dass Susie zurückkommt, doch schon bald haben sie den verständlichen Wunsch nach Gewissheit, nach dem Finden ihres Mörders. Der Nachbar wird in verschiedenen Momenten verdächtigt, doch es kommt immer wieder dazu, dass er sich mehr oder weniger auffällig aus den Verdächtigungen herauswinden kann.

Es ist ein sehr interessantes Buch und so realistisch, wie es nur sein kann, wenn man die Geschichte von einer Toten erfährt. Kurz bevor es anfängt, langweilig zu werden, weil man hofft, dass der Nachbar endlich enttarnt wird, endet das Buch, im Prinzip also an genau der richtigen Stelle.

Wie schon in dem Vorgänger "Glück gehabt" behandelt Alice Sebold auch hier wieder das Thema Vergewaltigung, in diesem Fall auch Mord und die damit verbundenen Prozesse, alles zu verarbeiten. Dieses Mal ist sie nicht selbst betroffen, doch erfahren wir nun die Dinge auch aus der Sicht derer, die unmittelbar mit der betroffenden Person in Kontakt stehen.

Fazit

Definitiv ein Buch, das man mal gelesen haben muss. Auf anschauliche Weise werden wir Teil dieses Verbrechens und bekommen so die zahlreichen Empfindungen mit, die damit verbunden sind.

Sara Loreen Brandt - myFanbase
26.11.2008

Diskussion zu diesem Buch