Bewertung
Delaney, Matthew

Dämon

Mea est ultio – Die Rache ist mein.

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Inhalt

Als die Polizeiermittler Jefferson, Brogan und McKenna in Boston an den Tatort eines Doppelmordes gerufen werden, ahnen sie noch nicht, dass sie einem Geheimnis auf der Spur sind, das weit in die Vergangenheit zurückreicht. Bald lassen weitere Morde von schockierender Brutalität die Kriminalbeamten erkennen, dass sie es mit einer sehr alten, dämonischen Macht zu tun haben. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf ein amerikanisches Kriegsschiff, das 1943 im Pazifik versenkt und vor kurzem geborgen wurde. In einem Museum in St. Petersburg stoßen sie schließlich auf weitere Spuren, die bis zu den Kreuzzügen zurückreichen.

Kritik

Die ersten Seiten dieses Romans lesen sich wie der Anfang des Kriegsfilms "Der Soldat James Ryan", nur das die amerikanischen Soldaten im Buch keinen Strand in der Normandie, sondern eine Insel im Pazifik stürmen. Von den sehr blutigen und gruseligen Ereignissen auf der Pazifikinsel gelangt der Leser nach 108 Seiten auf ein Bergungsschiff, das im Jahr 2007 unterwegs ist, um sich dann im Boston des Jahres 2008 wieder zu finden, wo der Großteil des Romans spielt. Zwischendrin gibt es einen Abstecher ins bosnische Kriegsgebiet des Jahres 1996 und eine kurze Rückkehr auf die Pazifikinsel während des Zweiten Weltkrieges. Die Schauplätze dieses Romans sind zweifellos sehr abwechslungsreich, doch was "Dämon" vor allem auszeichnet, ist der blutige Horror.

Matthew Delaney beschreibt in seinem Roman einige Gräueltaten, die man sich nicht zu bildlich vorstellen sollte, wenn man plant, gelegentlich noch einzuschlafen. Für zarte Gemüter ist "Dämon" wahrlich nicht geeignet. In diesem Buch kämpfen Menschen sowohl gegeneinander, wie auch gegen etwas unfassbar Böses, das zu Gefühlen wie Mitleid, Skrupel und Reue gar nicht imstande ist. Der Feind in diesem Buch schlachtet Menschen erbarmungslos ab, verstümmelt ihre Leichen auf sehr bizarre Weise und erfreut sich an seinem blutigen Werk wie ein Tier an seiner Beute.

Der Horror steht ganz klar im Zentrum dieses Romans, so dass die Charaktere, die in diesen Horror hineingezogen werden, kein tiefes Profil erhalten und in vielen Fällen nur oberflächlich beschrieben werden. Matthew Delaney will, das wird dem Leser sehr schnell klar, kein literarisches Meisterwerk schaffen, sondern durch schockierenden, spannenden Horror unterhalten. Dies gelingt ihm auch, soviel ist sicher.

Fazit

"Dämon" ist ein sehr blutiger Roman für echte Horrorfans, nicht für anspruchsvolle oder sensible Leser.

Maret Hosemann - myFanbase
12.12.2008

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