Bewertung
Rice, Anne

Hohelied des Blutes: Aus der Chronik der Vampire

"Ich will ein Heiliger sein. Ich will Millionen von Seelen erretten. Ich will überall auf der Welt Gutes tun."

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Inhalt

In dem letzten Band der Chronik der Vampire berichtet Vampir Lestat erneut persönlich. Er befindet sich auf der Farm von Quinn Blackwood, der Blackwood Farm in Lousiana. Gemeinsam mit Quinn, seinem neuen Gefährten, verbringt er seine Zeit, bis eines Tages Mona Mayfair, Mitglied des Mayfair-Hexen-Clans, bei Quinn auftaucht. Nachdem sie vor einigen Jahren ein monströses Kind zur Welt brachte, das ihr nach ihrem Tod entrissen wurde, verschlechterte sich ihr Zustand und nun liegt sie im Sterben.

Lestat jedoch verwandelt sie in einen Vampir um sie zu retten. Von da an bilden die drei ein merkwürdiges Gespann. Lestat, der Fürst der Finsternis, der sich selber unentwegt mit Fragen über Religion, Reinheit und Erlösung quält, Quinn, der unsterblich in Mona verliebt ist, und Mona, die sehr lebenslustig wirkt, doch auf der ein dunkles Geheimnis lastet. Dieses Geheimnis hat mit ihrem Kind zu tun, das ein Abkömmling der Taltos ist. Lestat begibt sich auf die Suche nach diesem Kind und dem dunklen Geheimnis, dass der Mayfair-Clan hütet. Zu diesem Mayfair-Clan gehört auch Rowen Mayfair, die eine seltsame Ausstrahlung besitzt. Mit dieser Ausstrahlung hat sie eine starke Wirkung auf Lestat, welcher sich das ganze nicht wirklich erklären kann. Aufgehalten bei seiner Suche wird Lestat jedoch nicht nur von den lebenden Mayfairs, sondern auch von einem alten Geist, der ihm das Leben schwer macht.

Kritik

Anne Rices Romane sind generell sehr lang. Doch dieses Mal hat Anne Rice es etwas übertrieben. Dieses Buch enthält viel zu viele und zu lange uninteressante Passagen und sogar ganze Kapitel, die im Prinzip unnötig sind oder auf ein wesentlich Kürzeres hätten reduziert werden können. Vor allem der Beginn des Buches ist zu sehr in die Länge gezogen. Es gibt zu viele Stellen, an denen gar nichts geschieht und die Handlung, beziehungsweise die Nicht-Handlung, einfach nur vor sich hin dümpelt.

Die Geschichte an sich wäre auch verbesserungswürdig gewesen. Ich fand schon den Vorgänger dieses Buches, "Blackwood Farm", nicht sonderlich gut. Mit den Blackwoods und den Mayfairs konnte ich mich schon dort nicht wirklich anfreunden. Schade also, dass Anne Rice die gleichen Charaktere auch für diesen Band wählte. Auch die Suche nach dem Kind von Mona ist meiner Meinung nach eine schlechte Idee. Es hätte so viele bessere Themen geben können für den letzten Teil der Chronik.

Lestat wirkt in diesem Band dann auch nicht so wie sonst. Er ist nicht mehr wirklich der Fürst der Finsternis. So unsicher und zweifelnd wie er teilweise in diesem Band auftritt, würde ich ihm Taten, die er einst begangen hat, nicht erneut zutrauen. Lestat fragt sich die ganze Zeit Dinge, wie zum Beispiel ein Leben nach dem Tod aussieht, ob er in die Hölle kommt und so weiter. Wenn sich Lestat wirklich so entwickelt hat, hätte man das irgendwie noch stärker in die Handlung einbauen und besser integrieren sollen.

Fazit

Andere Werke der Chronik der Vampire sind wesentlich besser! Anne Rice schreibt zwar immer noch einmalig und ihr Schreibstil ist noch akzeptabel, doch dieses Mal hätte sie das Manuskript lieber öfter überbearbeiten sollen. Schon für ein normales Buch aus der Chronik unempfehlenswert, doch dies ist der letzte Band der sonst so fantastischen Chronik der Vampire! Dafür hätte ich mir wirklich sehr viel besseres gewünscht.

Vivien B. - myFanbase
24.12.2008

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