Leises Gift
Bis dass der Tod euch scheidet.
Inhalt
Als Grace Fennell an einer Hirnblutung verstirbt, scheint es nur ein tragisches, unvermeidbares Unglück gewesen zu sein, doch Graces Schwester, die FBI-Agentin Alex Morse, hat die letzten Worte der Verstorbenen gehört und weiß daher, dass mehr hinter dem scheinbar natürlichen Tod steckt. Ohne Unterstützung des FBI’s stößt die Agentin auf eine Kanzlei für Scheidungsrecht, die ihren millionenschweren Mandanten einen besonderen Dienst anbietet: die Beseitigung des ungeliebten Ehepartners. Um die dunklen Machenschaften aufzudecken, braucht Alex die Hilfe des Arztes Chris Shepard, denn dessen Ehefrau wurde erst kürzlich in der Killer-Kanzlei gesehen…
Kritik
Nicht zuletzt dank vieler medienwirksamer Trennungen im Showbusiness ist uns Ottonormalverdienern mehr als bewusst, dass Scheidungen unter Multimillionären ein hässlicher und langwieriger Kampf um viel Geld, Besitz und Sorgerecht sind. Je mehr Besitz Menschen haben, umso mehr Grund gibt es, sich zu streiten. In seinem Roman "Leises Gift" entwirft der Autor Greg Iles das Szenario einer Anwaltskanzlei, die ihren scheidungswilligen Mandanten gegen ein ordentliches Honorar den Service anbietet, den Ehepartner zu beseitigen und zwar so, dass es nach einem natürlichen Tod aussieht. Man denkt beim Lesen zwar nicht unbedingt, dass es eine solche Killer-Kanzlei bereits in jeder amerikanischen Großstadt gibt, aber die Vorstellung, dass Menschen die Möglichkeit nutzen, ihren lästigen Ehepartner unauffällig loszuwerden, um ihr Vermögen nicht teilen zu müssen und die Kinder behalten zu können, erscheint nicht abwegig - und dass jemand mit den nötigen Mitteln diese Marktlücke für sich entdeckt auch nicht.
Zu Beginn des Romans ist es nur die beim FBI in Ungnade gefallene Agentin Alex Morse, die den mörderischen Machenschaften auf der Spur ist. Sie platzt in das nicht perfekte, aber gute Leben des sympathisches Arztes Chris Shepard und versucht ihm bewusst zu machen, dass seine Ehefrau ihn töten lassen will. Natürlich glaubt Chris ihr nicht, doch nachdem der Samen des Zweifels erst einmal gesät ist, fallen ihm an seiner Frau immer mehr verdächtige Kleinigkeiten auf. Es ist ein spannender Prozess, wie Chris langsam hinter die Wahrheit kommt. Als Leser fiebert man mit und bangt um den sympathischen Arzt, der nicht nur an sich denkt, sondern vielmehr an den Sohn seiner Frau, den er adoptiert hat und wie sein eigenes Kind liebt.
Die Perspektiven des Romans wechseln, so erleben wir die Ereignisse nicht nur aus der Sicht von Alex oder Chris, sondern noch aus zwei weiteren Perspektiven, nämlich denen der beiden Hauptbösewichte. Dabei verkörpert der eine Schurke die unstillbare Gier und das Streben nach Macht und Anerkennung, während der andere Fiesling Genialität, Wahnsinn und Hochmut demonstriert. Da die Welt der Wissenschaft vor allem durch letzteren Charakter eine wichtige Rolle in dem Roman spielt, werden einige medizinische Fakten aufgeworfen, die der Autor Greg Iles aber so präsentiert, dass man den Überblick behält und die Zusammenhänge versteht.
Die einzige Schwäche dieses spannenden Thrillers ist das Ende, das eher an den Showdown eines Actionfilms erinnert und im Vergleich zum sonstigen Teil des Romans etwas überzogen erscheint. Fast könnte man meinen, Greg Iles hätte diesen Schluss bereits mit dem Gedanken an eine Verfilmung verfasst.
Fazit
Abgesehen von dem etwas überzogenen Schlussteil ist "Leises Gift" ein spannender Roman um eine morbide Marktlücke im Geschäft des Scheidungskrieges.
Maret Hosemann - myFanbase
25.01.2009
Diskussion zu diesem Buch
Weitere Informationen
Originaltitel: True EvilVeröffentlichungsdatum (DE): 13.01.2009
ISBN: 3404159675
Anzahl Seiten: 603
Genre: Thriller
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