Bewertung
Lowry, Lois

Hüter der Erinnerung

"Du kannst heute Nacht hierbleiben. Wir müssen reden. Aber jetzt musst du ganz still sein, da ich deine Familie benachrichtigen lassen muss."

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Inhalt

Jonas, der Hauptcharakter des Buches, lebt in einer Gemeinschaft, in der man keine eigenen Entscheidungen treffen muss. Es wird einem ein Lebenspartner, Kinder (ein Junge und ein Mädchen), der Beruf, das erste Fahrrad und sogar die Kleidung zugeteilt. In der Gemeinschaft gibt es keinen Schmerz, keine Gewalt, aber auch keine Farben, keine Liebe oder einen freien Willen. Als Jonas zwölf wird, wie alle anderen Kinder, die im selben Jahr, wie er geboren wurden, auch, versammeln sich alle Einwohner zu einer Zeremonie, in der die Berufe vergeben werden. Doch Jonas wird bei der Berufswahl übersprungen und bekommt erst später seinen künftigen Beruf zugeteilt. Er soll der neue Hüter der Erinnerung werden, ein Beruf höchsten Ansehens.

Im Berufstraining muss Jonas viele Schmerzen erleiden, als er beispielsweise vom alten Hüter die Erinnerung an Krieg oder ein gebrochenes Bein übermittelt bekommt. In der Gemeinschaft besitzt keiner diese Erinnerungen und selbst bei den geringsten Schmerzen wird Schmerzmittel verabreicht. Doch Jonas erhält auch viele positive Erinnerungen, wie Farben, Schnee und Liebe. Wenn eine Person in der Gemeinschaft alt wird oder sich ein Baby nicht richtig entwickelt, wird es freigegeben und nach Anderswo geschickt. Als Zwillinge geboren werden, wird eines davon freigegeben, da es nicht zwei identische Personen in der gut strukturierten Gesellschaft geben darf. Als Jonas sich die Zeremonie ansieht, erfährt er, was freigegeben werden bedeutet, und beschließt mit Gabriel, einem kleinen Baby, für das Jonas Familie sorgt, aus der Gemeinschaft zu fliehen, da Gabriel freigegeben werden soll.

Kritik

Mir gefällt die Idee des Buches sehr gut. Ich könnte jedoch nicht in dieser Gemeinschaft leben, in der es keinen freien Willen, keine Liebe und keine Individualität gibt, aber ich kann auch gut verstehen, dass die Einwohner es mögen dort zu leben. Sie wissen nicht, dass das Leben anders sein könnte. Ich finde den Gedanken erschreckend, dass die Regierung uns so stark unter Kontrolle hat, über uns bestimmen und uns so stark einschränken könnte. Wie würde mein Leben ohne Liebe, Freiheit, Wetter oder Erinnerungen an die Vergangenheit aussehen?

Jonas erfährt, wie das Leben außerhalb der Gemeinschaft ist und bemerkt, dass er in einer Lüge lebt. Er fällt die Entscheidung zu fliehen, als er sieht, wie sein Vater den schwächeren Zwilling mit einer Injektion in die Stirn tötet, dann einfach in einen Karton packt und in einen Entsorgungscontainer schmeißt. Jonas flieht, obwohl er weiß, wie gefährlich die Flucht sein wird. Doch die Erinnerungen an positive Ereignisse geben im Kraft und den Willen die schwere Flucht durchzustehen bis er ein Dorf erreicht hat.

Das Ende des Buches ist ziemlich offen, denn alles, was Jonas sieht und hört, ist zweideutig. Ist Jonas gerettet und hat er ein Dorf erreicht oder ist er nur so erschöpft? Kann er sich und Gabriel retten oder werden beide sterben?

Fazit

Ein tolles Buch, das zum Nachdenken anregt. Es ist nicht nur für Kinder und Jugendliche sehr empfehlenswert, sondern auch für Erwachsene. Am besten, man liest sogar gleich die Originalfassung des Buches.

Katharina A. - myFanbase
16.03.2009

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