Bewertung
Eco, Umberto

Der Name der Rose

"Denn wiewohl erst Novize und noch auf dem Weg zu den Mysterien des heiligen Priesteramtes, begriff selbst ich unerfahrenes Kind, dass der Abt offenbar etwas wusste, was er unter dem Siegel des Beichtgeheimnisses erfahren hatte."

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Inhalt

Auf ihrer Reise durch Norditalien gelangen der junge Novize Adson und sein Lehrmeister William von Baskerville, der im Namen des Kaisers eine geheime Mission zu erfüllen hat, in ein Kloster, in dessen Mauern merkwürdige Dinge vor sich gehen. Der Abt bittet William, welcher für seinen Scharfsinn bekannt ist, einen Mord unter den Mönchen aufzuklären. Doch es bleibt nicht bei diesem einem Zwischenfall. Je weiter William und Adson in die Geheimnisse der Abtei eintauchen, um so gefährlicher wird es für sie. Doch eines scheint klar zu sein: die Lösung findet sich in der sagenumwobenen Bibliothek des Klosters, welche niemandem außer dem Bibliothekar betreten darf.

Kritik

Zugegeben, man braucht einige Seiten um sich einzulesen in diesen eigentümlichen Schreibstil Ecos, der es schafft, eine ganze Seite mit Aufzählungen zu füllen, aber wenn es einem dann gelungen ist, taucht man in eine mittelalterliche Welt der Geheimnisse, Ketzereien, Irrglauben und verschlagene Mönche ein.

Der geschichtliche Teil kommt in diesem Werk keinesfalls zu kurz. Streckenweise überfordern die vielen zum Teil sehr umfangreichen Abschnitte über "heilige" Prediger, Ketzer und unterschiedliche Glaubensgruppen. Doch die Erzählungen und Dispute der Beteiligten zeigen dem Leser auf, dass es oft nicht so einfach ist zwischen Gut und Böse, Häresie und Nicht-Häresie zu unterscheiden.

Zudem handelt es sich hier nicht nur um einen historischen Roman, sondern auch um einen sehr gelungen, spannenden Krimi. Der Kreis der Verdächtigten ist groß und es wird den "Detektiven" nicht gerade leicht gemacht. Hätte man die ausführlichen Exkursionen in die religiösen und politischen Machenschaften dieser vergangenen Zeit gekürzt, so wäre trotzdem noch ein sehr gutes "mörderisches" Werk entstanden, ohne dass wichtige Informationen gefehlt hätten. So wurde das Buch streckenweise ein klein wenig langwierig.

Fazit

Ein gelungener historischer Krimi für Leser, die anspruchsvolle Bücher lieben und auch Interesse an vergangenen Zeiten haben.

Antje van Uden - myFanbase
01.04.2009

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