Bewertung
Mead, Richelle

Vampire Academy 01: Blutsschwestern

Die düstere Welt der Vampire gekreuzt mit einer heitereren Highschool-Umgebung

Foto:

Inhalt

Die Vampire Academy ist eine Schule für junge Vampire und ihre Beschützer – die Dhamire. Auch die siebzehnjährige Rose, halb Mensch, halb Vampir, wird hier zur Wächterin ausgebildet. Sie hofft, eines Tages ihrer besten Freundin Lissa zur Seite stehen zu können, der letzten Überlebenden der Vampirfamilie Dragomir. Seit Lissas Eltern bei einem Autounfall den Tod fanden, besteht zwischen Rose und Lissa eine besondere Verbindung. Kurz darauf kommt es zu einer Reihe merkwürdiger Vorfälle. Irgendjemand scheint es auf Lissas Leben abgesehen zu haben. Der Einzige, dem sich Rose anvertrauen kann, ist der gut aussehende Wächter Dimitri, der ihr Nachhilfestunden geben soll.

Kritik

Das Buch beginnt eigentlich ohne große Vorworte. Der Leser wird in die Geschichte geworfen, die damit beginnt, dass Rose und Lissa vor zwei Jahren aus der Academy geflohen sind und jetzt wieder zurück gebracht werden. Die Geschehnisse, die dazu geführt haben, werden im Buch immer wieder angedeutet, aber erst ziemlich zum Schluss aufgeklärt, was eine gewisse Grundspannung immer aufrecht erhält. Insgesamt gesehen gibt es im ganzen Buch immer Themen die angerissen, aber nicht aufgeklärt werden, was den Leser dazu verführt, eine Seite nach der anderen zu verschlingen.

Rose ist ein Dhampir, das heißt sie ist halb Vampir, halb Mensch. Die Dhampire sind stärker und zäher als die Moroi (sterbliche Vampire) und arbeiten daher als deren Bodyguards. Lissa, Roses beste Freundin, gehört zu einer der Königlichen Moroi-Familien und ist daher besonders auf Schutz vor den bösen mächtigen Strigoi (unsterbliche Vampire) angewiesen.

Das ganze Buch ist in der Ich-Perspektive von Rose geschrieben, aber durch ihr Band zu Lissa kann sie immer mal wieder in deren Geist eintauchen und dann werden ein oder zwei Kapitel aus deren Sicht geschildert. Alles in allem dreht sich die Geschichte allerdings hauptsächlich um Rose. Diese ist sehr taff, manchmal etwas unverschämt, aber auf alle Fälle sehr selbstbewusst. Sie tut, was getan werden muss, und versucht mit allen Mitteln Lissa zu beschützen. Dabei ist ihr Charakter etwas widersprüchlich. Zum einen ist sie eine Rebellin, die sich über viele Schulregeln hinwegsetzt um Lissa zu helfen, aber andererseits hinterfragt sie niemals die gesellschaftlichen Regeln, die von ihr erwarten, dass sie für den Moroi, den sie zu beschützen hat, alles aufgibt – Familie, Privatleben und Liebe.

Rose hat nach ihrer Rückkehr in die Academy mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. Zum einen muss sie Nachhilfe bei Dimitri, einem bereits ausgebildeten Wächter, nehmen. Diesen kann sie am Anfang recht wenig leiden, lernt ihn aber im Laufe des Buches immer mehr zu schätzen und entwickelt gegen Ende auch romantische Gefühle für ihn, die er zwar erwidert, aber aus Gründen des Altersunterschiedes und der Problematik, dass sie beide einmal Wächter für Lissa sein werden, unterbindet. Diese Geschichte wird in den nächsten Bänden bestimmt noch für einige Verwirrung und Unterhaltung sorgen, da eine Liebe zwischen zwei Wächtern eigentlich nicht erlaubt bzw. gewünscht ist.

Lissa hingegen ist zurückhaltender und mehr darauf bedacht, angepasst zu sein. Doch im Laufe des Buches wird klar, das Lissa mit großen Problemen zu kämpfen hat. Auch Lissa ist sehr um Rose bedacht und um sie zu beschützen, tut sie manchmal Dinge, die über ihre Kräfte gehen.

Der Großteil des Buch handelt von den Konflikten zwischen den Schülern, den verschiedenen Cliquen und allgemein bekannten Jugendproblemen wie Alkohol etc. Gerade Rose erkennt nach ihrer Rückkehr in die Academy, das diese Dinge, die Partys, das Ansehen innerhalb der Schule nicht so wichtig sind, wie ihr Wunsch Lissa zu beschützen. Bei ihr hat man das Gefühl, dass sie mit jeder Entscheidung erwachsener wird und sich ihrer Bestimmung auch immer mehr bewusst wird. Dennoch ist sie in manchen Situationen recht unbedacht und beschwört damit manch heikle Situation hervor. Doch die Probleme an der Schule und der Liebeskummer, den die beiden haben, sind nicht die einzigen Schwierigkeiten. Das wir spätestens klar, als Lissa immer wieder tote Tiere bei sich findet.

Fazit

Das Buch behandelt typische Jugendprobleme verpackt in der für jeden Autor eigenen Vampirwelt mit eigenen Gesetzen, Regeln und Anschauung. Diese Vampirwelt und auch die dunklen mystischen Aspekte dabei sind in dieser Serie bisher eher Beiwerk, wobei ich mir wünschen würde, dass dieser Aspekt ein bisschen mehr ausgebaut wird. Das Buch ist sehr flüssig zu lesen und wenn man einmal darin versunken ist, kann man es nur sehr schwer zur Seite legen. Ein guter Auftakt für eine Serie, die noch viel Lesespaß verspricht.

Christine R. - myFanbase
06.04.2009

Diskussion zu diesem Buch