Bewertung
Harris, Charlaine

Ein Vampir für alle Fälle

Band 8 der Sookie Stackhouse-Reihe

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Inhalt

Nach den Erlebnissen im letzten Buch, Vampire schlafen fest, möchte sich Sookie von den Vampiren ein wenig zurückziehen und ein menschlicheres Leben führen. Doch natürlich klappt das nicht so recht, denn sie entgeht nur ganz knapp einem Mordanschlag. Diesen haben aber nicht feindlich gesinnte Vampire ausgebrütet, sondern Werwölfe. Weitere Frauen von Werwölfen sterben bei Anschlägen. Und es scheint, als stecke der Rudelführer Furnan dahinter, der Alcide einschüchtern will. Sookie bemüht sich um Aufklärung, damit sie ihr Leben retten kann.

Nicht nur die Werwölfe haben Probleme. Auch bei den Vampiren ist einiges los, denn die Königin von Louisiana, Sophie-Anne, ist von dem Bombenanschlag noch so geschwächt, dass sie ihren Staat nicht richtig verteidigen kann. Vampire aus Texas scheinen jetzt den Staat übernehmen zu wollen. Sookies Mitbewohnerin, Amelia, hat unterdessen ebenfalls ihre Schwierigkeiten. Erst besucht sie ihr Vater und dann auch noch ihre Mentorin, vor der sie sich wegen des verwandelten Katers Bob verstecken und so ihrer Strafe entgehen wollte. Jasons Ehe mit Crystall wird durch die Kellnerin Tanya auf die Probe gestellt. Sie bringt Crystall in eine Art Kaufrausch und belastet damit die finanzielle Lage des Paares.

All diese Probleme muss die gedankenlesende Kellnerin lösen, ohne dabei selbst zu sehr in Gefahr zu geraten.

Kritik

Nach dem letzten Buch, das mir so gut gefiel, hatte ich mich richtig auf das Erscheinen dieses achten Bandes gefreut – und wurde maßlos enttäuscht. Dieser Band ist mit Abstand der schlechteste von allen. Deswegen erstaunt es mich, dass er den ersten Reaktionen nach doch so vielen Personen gefallen hat.

Mir persönlich fehlt der rote Faden der Geschichte. Es gibt insgesamt vier kleine Geschichten (die Werwölfe, die Vampire, Amelia und Jason). Sie sind alle vier hintereinander gesetzt, zum Teil aber auch parallel laufend. Dabei vermisse ich einfach eine Verknüpfung der einzelnen Geschichten, die nicht nur durch die Zeitnähe der Erlebnisse zustande kommt. Meiner Ansicht nach hätte man nur zwei Geschichten in einem Band laufen lassen können. Diese wären dann auch ausführlich genug und sicherlich um einiges spannender.

Richtig flach war die Geschichte von Jason. Seit der Hochzeit mit Crystal war klar, dass es bei den beiden nicht immer so rosig laufen würde. In diesem Band war es dann endlich soweit, die Probleme wurden ausgepackt und zwar in Form von Tanya, die im Namen ihrer Cousine Sandra Pelt Unruhe stiftet. Ich hatte eigentlich gehofft, dass die Sache mit Debbie und Racheakte der Familie Pelt nach Band 6: Ball der Vampire endlich abgeschlossen ist und nicht wieder aufgegriffen würde. Hoffen wir, dass wenigstens in Band 9 damit Schluss ist.

Auch nicht verstanden, habe ich die Geschichte mit Amelia und ihrer Mentorin Octavia. Erst wird so einen Aufstand gemacht und Amelia versucht sich zu verstecken, damit sie wegen des Vorfalls mit Bob nicht zur Rechenschaft gezogen wird. Dann taucht Octavia plötzlich auf und das ganze läuft recht harmlos ab.

Die Geschichte der Werwölfe war ganz gut, nur insgesamt ein wenig zu kurz erzählt. Sie hätte ruhig länger und spannender beschrieben werden können. Auch der Abschnitt mit den Vampiren hätte besser geschrieben sein können. Erst bekommt Sookie es nur entfernt am Rande mit und steckt dann plötzlich ohne jeglichen vernünftigen Grund mitten drin. Selbst der Showdown des Buches war für ein großes Finale einfach lahm. Die Idee war an sich gut, ist aber meiner Meinung nach nicht ausreichend vorbereitet worden. Plötzlich taucht lediglich ein alter Bekannter auf und sorgt für Ärger.

Das einzige, was mir ganz gut gefallen hat, war Eric, der sich allmählich an die Lücken aus Band 4: Der Vampir, der mich liebte erinnert. Das sorgte wenigstens für einige kleine Lacher. Denn auch der Humor kam ein wenig zu kurz in dem Band. Wie es mit Sookie und Eric weitergeht, ist letztendlich das einzige, worauf ich mich in Band 9 freue.

Fazit

Ein absolut enttäuschendes Buch, das man nur lesen kann, wenn man die restlichen Bänder aus der Reihe mag. Nach diesem Band kann man nur hoffen, dass das nächste besser wird!

Zur Rezension von Band 1 "Vorübergehend tot"

Zur Rezension von Band 2 "Untot in Dallas"

Zur Rezension von Band 3 "Club Dead"

Zur Rezension von Band 4 "Der Vampir, der mich liebte"

Zur Rezension von Band 5 "Vampire bevorzugt"

Zur Rezension von Band 6 "Ball der Vampire"

Zur Rezension von Band 7 "Vampire schlafen fest"

Zur Rezension von Band 9 "Vampirgeflüster"

Zur Rezension von Band 10 "Vor Vampiren wird gewarnt"

Ceren K. - myFanbase
06.07.2009

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