Bewertung
McPartlin, Anna

So was wie Liebe

Auf der Suche nach dem neuen Glück.

Foto: Copyright: Rowohlt Verlag
© Rowohlt Verlag

Inhalt

Mary musste in ihrem jungen Leben schon mehr Schicksalsschläge hinnehmen als die meisten. Nicht nur, dass ihre große Jugendliebe ums Leben kam, ihr Sohn sollte seinem Vater Jahre später folgen. Seither wird sie in Kenmare nur "Pechmarie" genannt - und ihre Freunde hoffen inständig, dass Mary dem Leben eines Tages wieder mit Freuden entgegentreten kann.

Sam ist einer der erfolgreichsten Männer in der amerikanischen Musikszene, doch kann er mit Geld nicht die Schatten seiner Vergangenheit bekämpfen. Seiner Sucht ist er nur knapp mit dem Leben entkommen, so beschließt er einen Neuanfang zu wagen. Seine Wege führen ihn in ein kleines irisches Örtchen, der Heimat seiner geliebten Großmutter.

Zusammen finden beide zurück ins Leben, doch ist der Weg steinig...

Kritik

"So was wie Liebe" ist ein weiterer Irland-Schmöcker. Anna McPartlin knüpfte so an Erfolge von bekannten Autorinnen wie Cecilia Ahern an. Schon die deutsche Covergestaltung weist starke Parallelen zu der bekannten Bestsellerautorin auf. Aber kann auch der Roman überzeugen?

Es ist einer dieser Romane für kalte Herbsttage. Leichte Kost, welche das Herz zum Schmelzen bringen soll und den Leser in eine andere Welt versetzt. Der Anfang war vielversprechend und so ist das Buch in wenigen Tagen ausgelesen. Die anfänglichen Kriterien wurden mehr oder weniger erfüllt und die durchschnittliche Leseratte ist erst einmal befriedigt. Aber natürlich ist nicht alles perfekt und so weist dieser Roman auch seine kleinen Schwächen auf.

Die Autorin beschreibt die Ereignisse sehr gefühlvoll und schafft durchweg sympathische Charaktere. Wir erhalten nicht nur Einblick in das Leben von Mary und Sam, sondern auch in das von Marys drei besten Freunden. Das macht die Story durchaus abwechslungsreich, aber überlastet sie auch immens. Schlussendlich gerät die Erzählung um die zwei Hauptprotagonisten fast in Vergessenheit. Und als Leser stellt man sich nun nicht mehr nur zwei Schicksalen, sondern gleich fünf. Und die haben es alle in sich! Fest steht: so viel Drama kann ein so kleines Buch nicht vertragen. Man gewinnt den Eindruck, die Autorin hatte ganz viele tolle Ideen, welche schnellstmöglich niedergeschrieben werden mussten. Sie wagt sich an fünf anspruchsvolle Themen: Tod, Missbrauch, Ehebruch, Drogenmissbrauch und Alkoholismus. Somit gibt es Stoff für drei Romane und so wäre es für den Leser auch viel verträglicher gewesen. Dadurch sind die Charakterbeschreibungen zu langatmig geworden und die eigentliche Tiefe in der Erzählung fehlt. Ergo, die Spannung geht ebenfalls verloren.

Dennoch bietet "So was wie Liebe" kurzweilige Unterhaltung. Die Autorin präsentiert uns liebenswerte Charaktere, die mit ihrem Charme und Humor ein Lächeln auf mein Gesicht gezaubert haben. Und das Ende hat schließlich alles wieder ausgebügelt. Zwar rutscht die Story leicht ins Unglaubwürdige, aber immerhin verkitscht sie nicht.

Fazit

Der Roman bietet seichte Unterhaltung an einem verregneten Herbsttag, kann allerdings nicht mit tiefen Gefühlen á la Cecilia Ahern glänzen.

Verena J. - myFanbase
11.09.2009

Diskussion zu diesem Buch