Bewertung
Davidson, Mary Janice

Happy Hour in der Unterwelt

Eines Tages war dem Teufel langweilig ...

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Inhalt

Wieder einmal wartet eine dicke Überraschung auf die unfreiwillige Vampirkönigin Betsy Taylor: sie hat eine Halbschwester. Diese ist hübsch, liebenswert und die Tochter des Teufels, dazu auserwählt, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Als Betsy im Buch der Toten nachliest, um mehr über ihre satanische Verwandtschaft zu erfahren, hat dies böse Folgen. Betsy dreht durch und bedroht ihre Freunde. Danach versucht sie verzweifelt, das Chaos wieder in Ordnung zu bringen.

Kritik

Das dritte Abenteuer der modebewussten Vampirkönigin Betsy Taylor bietet wieder viel Wortwitz, ist aber insgesamt weniger unbeschwert als die beiden Vorgänger. Betsy droht ihre Freunde zu verlieren, nachdem sie durch das Buch der Toten für kurze Zeit zu der Art Vampir geworden ist, die man gemeinhin erwartet: gnadenlos, unberechenbar und unmoralisch. Es tut einem als Leser richtig weh, sie zu erleben, und man ist erleichtert, als sie wieder zu sich kommt, doch steht sie danach erstmal vor einem Scherbenhaufen.

Die Stärken von Mary Janice Davidsons Buchreihe liegen eindeutig im Bereich Humor. Betsys Sprüche, ihre Kabbeleien mit ihren menschlichen und vampirischen Freunden sowie ihre Art, das Leben als Tote zu sehen (und diesen Widerspruch in sich zu betonen), sind sehr unterhaltsam, so dass es schon schade ist, dass sie in diesem Band zeitweise in tiefes Selbstmitleid verfällt und sich einsam und zurückgewiesen fühlt. So erscheint Betsy zwar weniger oberflächlich und erhält mehr Tiefe, doch Drama ist einfach nicht die Stärke dieser Buchreihe. Es wird freilich noch genug Witz geboten, um auch "Happy Hour in der Unterwelt" das Prädikat kurzweilig zu verleihen. Auf Dauer kann ohnehin niemand Betsy widerstehen und ihr lange böse bleiben.

Mit Laura, der auf den ersten Blick erstaunlich süßen Satanstochter, wird ein neuer Charakter eingeführt, der sicherlich noch für viel Wirbel sorgen kann. Wie bei einer Fernsehserie bleibt abzuwarten, wie groß ihre Rolle letztlich wird.

Fazit

Der dritte ist nicht der beste Band der Reihe, aber dennoch wieder ein kurzweiliger Vampirspaß, der einem die Lust an der Buchserie erhält.

Zur Rezension von Band 1 "Weiblich, ledig, untot"

Zur Rezension von Band 2 "Süß wie Blut und teuflisch gut"

Zur Rezension von Band 4 "Untot lebt sich's auch ganz gut"

Maret Hosemann - myFanbase
22.09.2009

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