Bewertung
Kassindja, Fauziya/Miller Bashir, Layli

Niemand sieht dich, wenn du weinst

In diesem Buch beschreibt Fauziya Kassindja ihre Flucht aus ihrem Heimatland Togo (Afrika) und erzählt somit über die schwerste Zeit ihres Lebens....

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Inhalt

Nach dem Tod ihres Vaters, der die Beschneidung sowie die Zwangsheirat als Ritual der muslimischem Religion ablehnt, hat ihr Onkel die Macht über sie. Er zwingt sie zur Heirat und außerdem zur "kakia ", der Beschneidung. In dieser aussichtslosen Situation flieht die 17- jährige Muslimin am 19.Oktober 1994 Hals über Kopf ins Ungewisse. Ihr Weg führt sie über Deutschland schließlich nach Amerika. Um Asyl bittend, landet sie jedoch im Gefängnis. Für sie beginnt ein Alptraum, der fast 2 Jahre dauern wird. Ins Gefängnis geworfen, aller Rechte und ihrer Menschenwürde beraubt, kann nur ihr tiefer Glauben sie vor den Abgründen der Verzweiflung retten.

Doch Fauziya wird von der jungen Juristin Layli Miller Bashir als Anwältin unterstützt. Während dieser Zeit verbindet die beiden eine tiefe Freundschaft, die ihr große Kraft gibt diese schreckliche Situation durchzustehen. Layli verhilft ihr nach der Ablehnung ihres Antrages auf Asyl schließlich dazu, dass Amerika Fauziya Kassindja doch noch Asyl gewährt.

Kritik

Ein wirklich beeindruckendes Buch, das vor allem durch die Gewissheit, dass es die Realität beschreibt, eine tiefe Wirkung hinterlässt. Ist es nicht furchtbar, dass ein Ritual wie die Klitorisbeschneidung heute noch praktiziert wird? Die genitale Verstümmelung von Frauen birgt nicht nur enorme gesundheitliche Risiken sondern stellt auch eine Verletzung der

Menschenrechte dar! Fauziya Kassindja flüchtet vor diesem Ritual, doch was sie in Amerika erwartet ist alles andere als ein Leben in Frieden....

Besonders erschütternd zu erfahren ist außerdem, dass Fauziya wahrscheinlich noch heute im Gefängnis sitzen würde wenn sich die junge Anwältin Layli Miller Bashir nicht für sie eingesetzt hätte. Auch das große Interesse der Medien hat erheblich dazu beigetragen, dass auf dieses Problem aufmerksam gemacht wurde. Dass es nicht nur allein die Amerikaner entsetzte und zugleich fesselte wird wohl schon allein dadurch bewiesen, dass es in 14 Sprachen übersetzt wurde.

Fazit

Wer eine unglaubliche und wahre Geschichte über Freundschaft, Glaube, Vertrauen, aber auch Angst und Ungerechtigkeit lesen möchte, dem ist dieses Buch nur zu empfehlen....

Nicole B. - myFanbase
08.10.2005

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