Bewertung
Templeton, Aline

Das Verschwundene Mädchen

Jugendliche finden in einer Höhle nahe eines englischen Dorfes das Skelett eines Mädchens...

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Inhalt

Es handelt sich um die Leiche der elfjährigen Bonnie Bryant, die vor 17 Jahren verschwunden und angeblich ertrunken war; doch Bonnie wurde ermordet. Der zweiunddreißigjährige Sergeant Tom Ward und sein Kollege Alex Denholm ermitteln. Nach und nach kommt die Wahrheit über ein grausames Kinderspiel ans Licht: Sieben Kinder, die Bonnie stets gehänselt und von ihren ägyptischen Zeremonien ausgeschlossen hatten, hatten das Mädchen durch die Höhle gejagd. Aber damit ist der Mörder noch nicht gefunden. Die Kinder von damals sind inzwischen erwachsen und niemand will sich mehr an jenen Sommer erinnern. Doch dann begeht Jay Darke, der damalige Anführer, Selbstmord. Ist er der Mörder gewesen? Oder ist der Selbstmord nur der erste Schritt eines perfekt ausgeklügelten Plans, die Vergangenheit und das Spiel von damals wieder aufleben zu lassen? Über seinen Tod hinaus bringt Darke die dunkelsten Geheimnisse seiner damaligen Verbündeten ans Licht und spinnnt ein Netz aus Racheakten und Verdächtigungen.

Kritik

Der Prolog des Krimis ist fesselnd: Der Leser begleitet das elfjährige Mädchen Bonnie, das verängstigt durch die dunklen Höhlen gehetzt wird. 17 Jahre später finden Jugendliche die skelettierte Leiche des Mädchens. Nun stellt sich altbekannter Krimistoff ein: Der gut aussehende, unverheiratete Sergeant, der sich über die Befehle des Vorgesetzten hinwegsetzt, nimmt die Ermittlungen auf. Natürlich verliebt er sich in Juliette, eine der Hauptverdächtigen, die damals Bonnie durch die Höhle jagten. Insofern bietet dieser Krimi nichts Neues. Etwas weit hergeholt und nicht wirklich überzeugend erscheint auch das Motiv der ägyptischen Götterzeremonien.

Der sadistisch veranlagte Jay Darke hatte ein Faible für die ägyptische Mythologie. Er sah sich in der Rolle des schakalköpfigen Anubis und inszinierte mit seinen Mitschülern mysteriöse Götterzeremonien, an denen Bonnie nicht teilnehmen durfte. Originell ist jedoch der Racheplan Jay Darkes! Als Computerfreak sorgt er nach seinem Tod dafür, dass bei seinen ehemals Verbündeten per E-Mail belastende Dokumente auftauchen, die ihre jeweiligen Existenzen aufs Spiel setzten. Mittels eines perfekten Viruses hinterlässt Darke keine Spuren. Zeitweilig ist der Roman etwas mühselig zu lesen, endlose Gespräche reihen sich aneinander. Ein gutes Finale macht zwar einige Durststrecken wieder wett, dennoch bleibt "Das verschwundene Mädchen" nicht mehr als ein netter Krimi nebenbei.

Die Autorin

Nach dem Roman "Die tote Braut" ist nun "Das verschwundene Mädchen" der englischen Autorin im Goldmann Verlag erschienen. Nach ihrem Literaturwissenschaftsstudium in Cambridge arbeitete Aline Templeton beim Rundfunk. Unter dem Pseudonym "Emma C. Phillips" verfasste sie bereits zahlreiche Kurzgeschichten, bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen zuwandte. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Perthshire.

Ellen S. - myFanbase
08.10.2005

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