Bewertung
Rardin, Jennifer

Ein Vampir ist nicht genug

Mein Name ist Parks. Jaz Parks. Ich jage Vampire ...

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Inhalt

Die CIA-Agentin Jasmine "Jaz" Parks und der 300 Jahre alte Vampir Vayl bilden ein ebenso ungewöhnliches wie schlagkräftiges Duo. Sie werden auf einen Schönheitschirurgen angesetzt, der Geldgeber einer terroristischen Vereinigung ist, hinter der ein gefürchteter Vampir steht. Der Fall nimmt ungeahnte Dimensionen an, als Jaz und Vayl herausfinden, dass die Terroristen ein hochgefährliches Virus geschaffen haben, das die halbe Menschheit auslöschen könnte. Überdies müssen Jaz und Vayl erkennen, dass es in ihren eigenen Reihen einen Verräter gibt, der die Mission sabotiert.

Kritik

In einer Welt, in der Vampire und andere übersinnliche Geschöpfe tatsächlich existieren, kann ein James Bond höchstens noch gerührte, nicht geschüttelte Wodka Martinis servieren, während er die brisanten Agentenjobs Parks überlassen muss. Jaz Parks. Die Heldin der Buchreihe von Jennifer Rardin ist eine CIA-Agentin mit der Lizenz zum Töten, die seit einem traumatischen Ereignis unter seltsamen Blackouts leidet, aber auch einen sechsten Sinn für Vampire und andere Gefahren entwickelt hat. Sie ist eine düstere Heldin, die ihrer eigenen Psyche nicht traut und zu Sarkasmus und Selbstzerstörung neigt. Ihr Partner ist der Vampir Vayl, einer der guten Vertreter seiner Art, der 1744 in Rumänien geboren wurde. Er ist ein nachdenklicher, ruhiger Mann, der in der Regel viel verantwortungsbewusster und vorsichtiger als seine menschliche Kollegin handelt.

Vampire, die für die CIA arbeiten, und Vampire, die mit Terroristen zusammenarbeiten - dies zeigt schon, dass Rardin sich in ihrer Buchserie an eine Vermischung von Agententhriller und Fantasy wagt. Tatsächlich finden sich in "Ein Vampir ist nicht genug" viele Merkmale, die aus den "James Bond"-Abenteuern bekannt und für das Agenten-Genre charakteristisch geworden sind. So erhält Jaz zum Beispiel viele technische Spielereien, die der paranoide CIA-Techniker Bergman entwickelt, und hat eine große Vorliebe für schnelle Autos. Der deutsche Buchtitel lehnt sich überdies an den "James Bond"-Film "Die Welt ist nicht genug" an. Das ist wirklich eine interessante Idee, die Rardin da verfolgt, doch spricht die Autorin ganz klar die Fantasy-Fans an, denen einfach ein paar neue Facetten geboten werden, und nicht die Freunde von Agententhrillern, für die Vampire, Hellseher, Widerauferstehungen und Astralprojektionen in diesem Roman zu dominant sein dürften.

Erwartungsgemäß wird zwischen Jaz und Vayl eine Romanze angedeutet, doch Liebesszenen gibt es (noch) keine. Wer vampirische Romantik sucht, ist bei den "Twillight"-Romanen von Stephenie Meyer definitiv besser aufgehoben. Zwischen Jaz und Vayl entwickelt sich eine sehr komplizierte, von Zweifeln, Wunden der Vergangenheit und Geheimnissen geprägte Beziehung.

Fazit

Die Mischung aus Agententhriller und Fantasy bietet gute, düster angehauchte Unterhaltung. Erst die Fortsetzungen werden zeigen, ob das Konzept auf lange Sicht funktioniert.

Maret Hosemann - myFanbase
10.10.2009

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