Die Auserwählten

Inhalt

Nur Auserwählte dürfen nach einer gewissen Prüfungszeit Mitglied werden. Der gute Ruf der Verbindung scheint bedroht, als ein Fuchs, ein Mitgliedsanwärter im ersten Semester, sich unter merkwürdigen Umständen im Verbindungshaus das Genick bricht. Die Indizien könnten Rückschlüsse auf Misshandlungen seitens der älteren Semester an dem jungen Fuchs zulassen. Dekan Templeton setzt daher alle Hebel in Bewegung, um den Ruf des Colleges zu retten und eine drohende Schließung der Verbindung zu verhindern.

Sein Sieg scheint ihm sicher, denn bevor der Fall gesetzlich vom Staat untersucht wird, wird der campusinterne Disziplinarausschuss, ein ungefährlicher Haufen von Studenten, dazu beauftragt, den Fall zu untersuchen. Einer dieser Studenten ist Mark Jessy, ein einstiges Sigma-Mitglied, der nach einer Anklage wegen versuchter Vergewaltigung gezwungen wurde, seine Strafe im Disziplinarausschuss abzusitzen. Mark hat immer noch gute Kontakte zu seinen Sigma-Brüdern und Templeton glaubt nicht, dass Mark diese verraten würde. Doch nach und nach blickt Mark Jessy hinter die Fassade der Sigma-Verbindung und erkennt das Ausmaß ihrer Macht. Ihre Fäden reichen weit über den Campus hinaus, Ehemalige beherrschen ein wirtschaftliches und politisches Imperium im ganzen Land. Auf der Suche nach der Wahrheit um seine eigene Anklage verstrickt sich Mark Jessy immer mehr in das Netz aus Bestechung, Korruption und Gewalt, das die Verbindung verbreitet. Ihm zur Seite steht lediglich seine Freundin Shawn Jakes. Zusammen versuchen sie, den Tod des jungen Fuchses aufzuklären uns sehen sich einem Gegner gegenüber, der auch vor Mord nicht zurück schreckt. Plötzlich ist ihr eigenes Leben in Gefahr.

Kritik

Rob Kean ist mit "Die Auserwählten" ein überraschend spannendes Erstlingswerk gelungen. Oberflächlich gesehen könnte es ein weiteres Gerichtsdrama sein, wie man sie von Grisham und anderen kennt. Doch hier sind es unerfahrene Studenten ohne juristische Kenntnisse, die ohne handfeste Zeugen beweisen müssen, dass eine der renommiertesten College-Verbindungen Amerikas am Tod eines jungen Studenten schuldig ist.

Die einzelnen Kapitelabschnitte sind penibel mit Datum und Uhrzeitangabe versehen, was dem Leser den Eindruck vermittelt, unmittelbar im Geschehen zu sein. Die Haupthandlung umfasst einen Zeitraum von nicht einmal einem Monat. Rückblendend wird die Vorgeschichte des Protagonisten Mark Jessy erzählt, dessen Vorfahren indianischen Ursprungs sind. Seine Mutter wurde von einem FBI-Agenten während einer friedlichen Demonstration erschossen.

Marks Vater, der Rache an diesem Agenten nahm, ist seitdem auf der Flucht vor dem FBI. Mark hat ihn seit Jahren nicht gesehen. Erst die Verbindung Sigma bot ihm etwas, das einer Familie nahe kam. Es war, als verlöre er seine Familie ein zweites Mal, als Mark nach einem alkoholischen Blackout erfährt, er habe versucht, ein Mädchen zu vergewaltigen und daraufhin von der Verbindung ausgeschlossen wird. Als eine der Strafauflagen muss Mark am Disziplinarausschuss teilnehmen. Nun, da der Ausschuss den Tod eines Sigma-Fuchses untersuchen soll, ist Mark hin und her gerissen zwischen Liebe zu seinen Verbindungsbrüdern und der Pflicht, das Gesetz zu vertreten.

Als Mark endlich das wahre Gesicht Sigmas erkennt und den Kampf gegen die Verbindung aufnimmt, scheint er einen aussichtslosen Weg zu gehen. Die Macht des Dekans und der Verbindung scheinen allgegenwärtig. Kean gelingt ein fantastischer Show-down am Tag der Verhandlung gegen Sigma Delta Phi. Das Ende des Romans bleibt nicht ohne bitteren Beigeschmack.

Einige böse Zungen werfen Kean Klischeehaftigkeit vor. Ja, der Roman enthält Klischees, aber sie sind dick verpackt. Der Spannung tut dies kein Abbruch! Man kann "Die Auserwählten" kaum aus der Hand legen! Leider ist ungewiss, ob Kean noch weitere Romane veröffentlichen wird, bisher ist kein weiterer Roman in Aussicht.

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