Bewertung
Doyle, Larry

Ich liebe dich, Beth Cooper!

"Ich glaube daran, dass Beth Cooper der einzige Trost meiner elenden Pubertät ist und ich vielleicht durch sie Erlösung finde."

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Inhalt

Seine ganze Highschool-Zeit über hat der schmächtige Einserschüler Denis Cooverman die hübsche Cheerleaderin Beth Cooper angeschmachtet. Auf der Abschlussfeier fasst er sich schließlich ein Herz und verkündet in seiner Rede: "Ich liebe dich, Beth Cooper". Diese Worte leiten den verrücktesten, aufregendsten, schmerzhaftesten und schönsten Tag in Denis' Leben ein. Er wird verfolgt, verprügelt, geküsst, abgefüllt - und erwachsen.

Kritik

Über die Verfilmung von Larry Doyles "Ich liebe dich, Beth Cooper!" habe ich nicht unbedingt viel Gutes gehört, was mich auch nicht wirklich überrascht. Der Roman zeichnet sich vor allem durch Elemente aus, die sich schwer auf die Filmleinwand übertragen lassen. Es sind die Gedanken der Hauptfigur Denis, die "Ich liebe dich, Beth Cooper!" den überragenden Humor verleihen. Denis' Art, das ganze Geschehen auf sich wirken zu lassen, seine Metaphern, Zusammenfassungen und Erinnerungen, entlocken dem Leser immer wieder herzhafte Lacher. Der Roman ist gespickt mit urkomischen Anekdoten, Zitaten aus Filmen und lustigen Beschreibungen der Situationen und der körperlichen Verfassung der Charaktere.

Denis ist hochintelligent und hat so viele wissenschaftliche Fakten im Kopf, dass er als menschliche Verkörperung von Wikipedia durchgehen könnte, doch der praktische Umgang mit der Welt liegt ihm nicht. Er tut und sagt fast immer das falsche, wobei seine überkochenden Hormone auch nicht gerade hilfreich sind. Dieser Kontrast zwischen Intelligenz und fehlender Lebenserfahrung wird sehr gelungen umgesetzt. Ebenso überzeugend ist der Aufeinanderprall von Kopfkino und Wirklichkeit. Denis hat sich über die Jahre in seiner Fantasie ein Idealbild von Beth geschaffen, das menschliche Fehler und Schwächen gar nicht erst in Betracht gezogen hat. So muss Denis nun lernen, dass Beth keineswegs perfekt ist und er sie eigentlich gar nicht kennt. Viele romantische Klischees werden dadurch auf den Kopf gestellt. Streber und Cheerleader werden nicht Hals über Kopf ein Traumpaar, sondern lernen sich kennen und machen neue Erfahrungen. Einige Vorurteile und Illusionen werden dabei ausgeräumt, aber die Unterschiede verschwinden nicht einfach aus heiterem Himmel.

Es ist vielleicht nicht ganz konsequent und überzeugend, dass Denis einerseits als etwas hypochondrisch und schwächlich beschrieben wird, aber gleichzeitig im Laufe der Handlung eine ganze Reihe an Verletzungen – blutende Wunden und Prellungen - ziemlich gut übersteht und nicht einmal daran denkt, sich in ärztliche Behandlung zu begeben, doch kann man dies als Teil von Denis' Reifeprüfung und Lebensauskostung akzeptieren.

Fazit

Ob man sich den Film ansehen muss, ist ein anderes Thema, der Roman ist auf jeden Fall ein sehr witzig geschriebenes Stück Unterhaltungsliteratur.

Maret Hosemann - myFanbase
05.11.2009

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