Bewertung
Blackman, Malorie

Himmel und Hölle

Ein weißer Junge zweiter Ordnung und ein schwarzes Alpha-Mädchen.

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Inhalt

Sephy Hadley gehört zum privilegierten Teil der Gesellschaft, da ihr Vater einer der mächtigsten Politiker des Landes ist. Sie ist ein "Cross". Ihr heimlicher bester Freund heißt Callum McGregor, er ist ein "Nought", einer der nicht respektierten und stark diskriminierten Bürger.

Zwei junge Menschen, verschieden wie Tag und Nacht. Und doch beginnt ihre Freundschaft zu etwas mehr zu werden. Diese Entwicklung wird nicht nur durch ihre eigenen Gefühle kompliziert, sondern auch durch das Verhalten ihrer Familien, die gegen die Beziehung sind. Als Callums Vater und sein älterer Bruder Jude sich einer terroristischen Freiheitsbewegung der Noughts anschließen und so Teil eines Bombenanschlags werden, scheint es unmöglich für die Sephy und Calum, zueinander zu finden.

Für Sephy gibt es nur eine Lösung: Sie muss weg. Weg von ihrer alten Schule, weg von ihrer Familie. Callum kommt damit nicht klar. Anstatt seiner großen Liebe zu folgen, tritt er in die Fußstapfen seines Bruders und wird Freiheitskämpfer. Nach einigen Jahren kehrt Sephy nach Hause zurück und sie verabredet sich mit Callum. Doch ist er noch der selbe? Oder kann sie ihm nicht mehr trauen, nachdem er jahrelang als Nought-Terrorist gegen die Cross-Regierung gekämpft hat?

Fazit

Obwohl Malorie Blackman hauptsächlich Kinderbücher schreibt, gewinnt man den Eindruck, "Himmel & Hölle" wurde von einer mehr als erfahrenen Autorin für Jugendliteratur verfasst. Es ist denkbar, dass es ihr durch die Vorkenntnisse aus dem Kinderbereich so gut gelingt, dem Leser komplizierte Handlungen auf eine einfache und logische Weise näher zu bringen.

Das Buch wechselt von Kapitel zu Kapitel zwischen Sephys und Callums Sicht, dadurch werden die Gefühle und Gedanken der beiden Hauptcharaktere klar dargestellt.

Obwohl die Geschichte sich um eine Zwei-Klassen-Gesellschaft dreht, die für uns heute fremd ist, beschreibt die Autorin alles so, dass es für den Leser vorstellbar wird. Er beginnt darüber nachzudenken, wie es wäre, auf den jeweiligen Seiten eines Systems dieser Art zu leben. Nichts wirkt überzogen oder in irgendeiner Weise unrealistisch, sondern, wenn man alle Faktoren beachtet, durchaus plausibel.

Aufgrund der schwierigen Thematik ist dieses Buch nichts für Zwischendurch, da man sonst keinen richtigen Bezug zu den Charakteren bekommt und ihre Taten schwer nachvollziehen kann. Am Anfang scheint es eine typische Romeo-und-Julia-Geschichte zu sein, doch bei diesem Buch handelt es sich keineswegs um einen Liebesroman, denn die Erzählung wird geprägt durch Vorurteile, Hetzerei, Ungerechtigkeit, Terrorismus und sogar den Tod. Die Spannung und die Intensität, mit der man das Gelesene erlebt, ist dadurch sehr hoch, weil das Buch an keiner Stelle eintönig oder langweilig wird. Auf der anderen Seite könnten sich Leser, die auf ein Happy End in jedem Zusammenhang erpicht sind, wegen dieser Tendenzen mit der Lektüre etwas schwerer tun.

Fazit

"Himmel und Hölle" hat alles, was ein gutes Buch braucht: es gibt symphatische Hauptcharaktere, fiese Gegenspieler, Spannung, Emotionen und unvorhersehbare Wendungen. Außerdem regt das Buch den Leser zum Nachdenken an, auch wenn die Autorin ihn dabei selten schont.

Da sich diese Rezension auf die englische Originalausgabe bezieht, ist es möglich, dass einige Namen, etc. von der deutschen Ausgabe abweichen.

Marie T. - myFanbase
18.04.2010

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