Bewertung
Stevenson, Robert Louis

Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Der seltsame Fall.

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Inhalt

Jeden Sonntagabend machen Mr. Utterson und sein Onkel Richard Enfield einen kleinen Spaziergang in der Stadt.

Eines Tages erzählt Enfield die Geschichte eines mysteriösen Mannes, der ständig in das Laboratorium des Dr. Jekyll verschwindet. Sein Name ist Mr. Hyde und jeder hat Angst vor ihm, da er etwas Schauriges an sich hat. Dr. Jekyll jedoch liebt Mr. Hyde sehr und überträgt ihm sein gesamtes Erbe im Falle seines Todes oder Verschwindens.

Ein Jahr vergeht ohne nennenswerte Vorkommnisse. Doch eines Abends beobachtet ein Dienstmädchen den Mord an dem Parlamentsabgeordneten Sir Danvers Carew. Sie identifiziert Mr. Hyde als den Täter, der noch am selben Tag spurlos verschwindet.

Kritik

Der Ausgang des Buches ist fast jedem bekannt und dennoch las ich das Buch aus Neugier. "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" ist längst ein Klassiker der Horrorliteratur und die Thematik wurde schon in unzähligen Verfilmungen bearbeitet.

Schnell musste ich aber feststellen, dass die Erzählung viel mehr bietet als eine simple Horrorgeschichte. Schon allein Stevensons besondere Erzählkunst sorgt dafür, dass die Spannung durchweg erhalten bleibt, auch wenn der große Überraschungseffekt nicht mehr vorhanden ist.

Das Buch hat einen sehr seltsamen Anfang, denn es steigt direkt in die Geschichte ein, hat keinen Prolog oder Ähnliches. Es wird sofort von Mr. Hyde berichtet, der ein sehr egoistischer und bösartiger Menschen ist und sich für niemanden zu interessieren scheint, außer für sich und Dr. Jekyll.

Dr. Jekyll hingegen wird von der Außenwelt als liebevoller, freundlicher Mensch wahrgenommen und somit scheint es für die meisten unverständlich, dass er sich mit jemandem wie Mr.Hyde herumtreibt. Auch Mr. Utterson hat einen sehr ausgeprägten Charakter. Er ist ein Anwalt voller Neugier und macht sich fürchterliche Sorgen um seinen alten Freund Dr. Jekyll, da er nicht möchte, dass dieser auf die Seite des Bösen gezogen wird.

Stevenson beschreibt die Geschehnisse und die Personen so exakt, bis ins kleinste Detail durchdacht, dass man eine wirklich genaue Vorstellung von allem hat. Das Buch ist zwar relativ kurz gefasst, da es bis auf das Wichtigste minimiert ist, dennoch wird die Atmosphäre stets aufrechterhalten. Die Geschichte schaut tief in die menschliche Seele, in der das Gute und das Böse schlummern, und was geschehen kann, wenn wie in diesem Fall das Böse die Oberhand gewinnt.

Fazit

Stevenson ist hier ein Meisterwerk gelungen, das sowohl spannend als auch literarisch wertvoll zu nennen ist. Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte.

Sanny Binder - myFanbase
24.04.2010

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