Bewertung
McLeod, Suzanne

Süsser als Blut

Vampire können verdammt sexy sein, aber auch verdammt gefährlich.

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Inhalt

Als Mitarbeiterin des Londoner Unternehmens Spellcrackers.com ist es Genevieve Taylors Aufgabe, unangenehme Zauber und Flüche, die Menschen das Leben schwer machen, zu knacken. Mit dem spektakulären Fall eines Vampirs, der seine menschliche Freundin getötet haben soll, will sie jedoch nichts zu tun haben. Unglücklicherweise ist sie enger mit der Vampirwelt verbunden, als ihr lieb ist, und so bleibt ihr letztlich keine andere Wahl. Sie muss in dem undurchsichtigen Fall ermitteln und sich zwischen die Fronten von Vampiren, Hexen und den anderen magischen Wesen Londons begeben.

Kritik

Im Jahr 2010 dürfte mittlerweile keinem Menschen, der sich auch nur halbwegs für Bücher, Filme oder Fernsehserien interessiert, entgangen sein, dass Vampire ausgesprochen gefragt sind. Die (zumeist) charismatischen Blutsauger haben weltweit viele Fans, die in die Buchhandlungen und Kinosäle strömen, um Drakulas Nachfahren zu bewundern. In Suzanne McLeods Roman "Süsser als Blut", der im London des Jahres 2009 spielt, stehen die Menschen auch auf Vampire, müssen sich aber nicht mit Unterhaltungsmedien begnügen, sondern können Vampirclubs aufsuchen und sich von echten Blutsaugern anknabbern lassen. Völlig freiwillig begeben sich viele Männer und Frauen in die Hände der Vampire und besiegeln damit ihr eigenes Schicksal, denn letztendlich sind sie für ihre bluttrinkenden Idole nichts anderes als leckeres Spielzeug.

Die Hauptheldin Genevieve Taylor hasst Vampire, was nichts daran ändert, dass sie mit ihnen verbunden ist. Da sie Magie aufspüren und absorbieren kann, soll sie herausfinden, ob die Ermordete tatsächlich ihrem wütenden Vampirfreund oder doch eher einem rätselhaften Zauber zum Opfer gefallen ist. Eine Menge Vampire scheinen großes Interesse an dem Fall zu haben, was die Rivalen der Vampire, die Hexen, wiederum beunruhigt. Genevieve gerät unfreiwillig zwischen die Fronten.

So problemlos ich auch viele einzelne Elemente dieses Romans beschreiben könnte, spürte ich doch während des Lesens immer eine latente Verwirrung. Die Verbindung zwischen Genevieve und den Vampiren ist alles andere als klar umrissen. Erst wird ein Virus ins Spiel gebracht (der sich auch noch aus insgesamt drei Viren zusammensetzt), dann wird uns ein rätselhaftes Vampirzaubertattoo vorgestellt und schließlich greifen auch noch die Gene ins Geschehen ein. Da verliert man als Leser doch etwas den Durchblick und überdies die Verbindung zur Hauptheldin.

Dies ist jedoch nicht der einzige Grund, weshalb sich "Süsser als Blut" nicht zu meiner Lieblingslesekost zählen darf. Die Begegnungen zwischen Genevieve und den Vampiren laufen im Grunde immer gleich ab. Die Blutsauger sind unheimlich scharf auf die Hauptheldin, die verzweifelt versucht, sich der übernatürlichen Anziehungskraft der Vampire zu entziehen, was ihr aber immer erst nach ein paar gewaltsam-erotischen Momenten gelingt, auf die Selbstzweifel und Ekelgefühle folgen. Auch nicht vampirische Männer (und einige Frauen) fliegen auf Genevieve, was sich dahingehend entwickelt, dass sie bald immer häufiger immer weniger an hat. Die meisten der Frauen, die Genevieve nicht ins Bett ziehen wollen, hassen sie im Gegenzug abgrundtief und verhalten sich wie fiese Zicken, selbst wenn es gerade um Leben und Tod geht.

Der Urban-Fantasy-Welt, die Suzanne McLeod hier kreiert hat, fehlt es für meinen Geschmack einfach an Witz, an leichten Momenten und an einer klaren Struktur. Der Leser wird mit düsterer Erotik eingedeckt, aber viel mehr auch nicht.

Fazit

Es gibt definitiv bessere Urban-Fantasy-Romane als dieser, der übrigens der Auftakt zu einer Buchreihe ist, an der ich aber kein weiteres Interesse habe.

Maret Hosemann - myFanbase
16.06.2010

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