Bewertung
Garcia, Kami & Stohl, Margaret

Sixteen Moons. Eine unsterbliche Liebe

Liebe noch vor dem ersten Blick.

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Inhalt

Schon seit Monaten träumt Ethan Wate von diesem Mädchen. Für ihn ist es Liebe vor dem ersten Blick, obwohl er noch nicht einmal weiß, ob das Mädchen aus seinen Träumen wirklich existiert. Ethan weiß nur eines: jedes Mal aufs Neue verliert er sie, weil er es nicht schafft, sie zu retten. Aber warum? Dann taucht plötzlich Lena Duchannes in seiner Heimatstadt Gatlin auf und Ethan glaubt in ihr dieses mysteriöse Mädchen gefunden zu haben. Aber Lena will davon nichts wissen und geht erst einmal auf Abstand, was Ethan keinesfalls davon abhält, sie näher kennen lernen zu wollen. Hat er doch endlich einen Menschen gefunden, der nicht so oberflächlich und hinterwäldlerisch daherkommt, wie die restlichen Bewohner dieses kleinen Kaffs.

Wie sich bald herausstellt, entstammt Lena einer Familie von Hexen, auf der ein dunkler Fluch lastet – an ihrem sechszehnten Geburtstag entscheidet das Schicksal, ob Lena eine lichte oder dunkle Hexe wird. Ganz gleich, was für ein Mensch sie vor diesem Zeitpunkt war. So sehr sich Lena und Ethan auch eine gemeinsame Zukunft wünschen, läuft ihnen die Zeit davon und nicht nur ihre Familien sind gegen die Beziehung, sondern fast eine komplette Kleinstadt.

Kritik

"Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe" ist der Debütroman der Autorinnen Kami Garcia und Margaret Stohl, deren erste Ideen auf einer Papierserviette in Worte gefasst wurden - und das während eines gemeinsamen Essens. Das spontane Brainstorming zahlte sich aus, denn siehe da, nur wenige Zeit später stürmte die magische, wie tragische Liebesgeschichte um Ethan und Lena die amerikanischen Bestsellerlisten und wurde bereits in mehreren Ländern erfolgreich vermarktet. Wenn das mal kein gutes Omen ist.

Garcia und Stohl verstehen es, den begeisterten Fantasy-Leser in eine Welt großer Gefühle und magischer Elemente zu entführen, die einen nur schwer loslässt. So mangelt es hier nicht an zauberhaften Gegenständen, die einen zwischenzeitlich in eine andere Zeit versetzen oder weitreichende Konsequenzen mit sich bringen. Nicht zu vergessen ein ganzer Haufen dunkler Geheimnisse, die sich dem Leser zwar sehr langsam erschließen, aber dafür immer wieder neue Wendungen und interessante Handlungsstränge bieten.

Dabei fand ich es anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig, dennoch erfrischend abwechslungsreich, mich in die Gedanken des männlichen Hauptprotagonisten Ethan Wate ziehen zu lassen (Ich-Perspektive). Der anfang wirkte für mich nämlich ein wenig holprig und es brauchte seine Zeit, bis ich mich warm gelesen hatte. Im Nachhinein erscheint mir die Wahl der Perspektive jedoch gelungen und in diesem Fall auch gut gelöst. Immerhin übernimmt Ethans Charakter hier den Part des "Normalsterblichen", der mit Lenas Auftauchen aus dem langweiligen Alltagstrott herausgerissen wird und sich auf einen schmalen Grad zwischen Realität und einer für ihn neuen und außergewöhnlichen Welt begibt – und mit ihm zusammen der Leser. Ethans leicht sarkastischer Unterton und die durchweg düstere Atmosphäre des Buches tragen dazu bei, dass es dabei (so gut wie) nie langweilig wird.

Gelungen ist vor allem, dass hier nicht ausschließlich die dramatische Liebesbeziehung zwischen Lena und Ethan in den Vordergrund gerückt wird, sondern auch die Nachteile einer Kleinstadt, in der Tratsch und Klatsch an der Tagesordnung sind und jeder jeden kennt. Das bekommt besonders Lenas Charakter zu spüren, indem sie keinen leichten Start in der neuen Heimat hat und sich sofort mit Mobbing und Neid auseinandersetzen muss. Dabei sind die Reaktionen einiger Kleinstädter auf das Mädchen mit den durchdringend grünen Augen an Oberflächlichkeit und Intoleranz kaum zu überbieten, was schließlich in einer Hetz- bzw. Hexenjagd endet. Dabei reicht als Grund völlig aus, dass sie bei ihrem mysteriösen Onkel Macon Ravenwood (ebenfalls wundervoll in Szene gesetzt) wohnt, dessen Anwesen bei den Bewohnern allgemein als Spukschloss bekannt ist. Hier tun sich Abgründe auf, die leider auch im wahren Leben zu finden sind und ein wenig nachdenklich stimmen.

Ein bisschen gestört hat mich allerdings, dass die Geschichte zwischenzeitlich ein wenig mehr an Tempo vertragen hätte. Es gab hier und da Momente, an denen ich mir eine Familienveranstaltung weniger gewünscht hätte, ohne die der Plot genauso gut funktioniert hätte. Liest man sich den Klappentext nämlich aufmerksam durch, ist man bereits über das Dilemma um Lenas Berufung als Hexe aufgeklärt. Bis es jedoch so weit ist, muss man sich ein wenig gedulden und einigen weniger spektakulären Handlungssträngen folgen. Was das Lesevergnügen keinesfalls schmälert, ungeduldige Leser aber auf eine harte Probe stellt.

Positiv zu erwähnen ist hingegen, dass es trotz Fortsetzung (engl. Originaltitel "Beautiful Darkness") und einiger offener Fragen gelungen ist, der Geschichte ein würdiges Ende zu verleihen. Die wichtigsten Fakten werden in einem spannenden Showdown aufgeklärt – mit dem ich so niemals gerechnet hätte – und gleichzeitig macht das letzte Kapitel Lust auf mehr.

Fazit

"Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe" ist eine moderne Liebegeschichte zweier talentierter Autorinnen, von denen man sicherlich noch Einiges lesen und hören wird – magisch, geheimnisvoll und romantisch. Eine gelungene Abwechslung zu den derzeit schwer angesagten Vampir - und Engelgeschichten. Verhext gut und somit empfehlenswert.

Zur Rezension von Band 2 "Seventeen Moons. Eine unheilvolle Liebe"

Doreen B. - myFanbase
15.09.2010

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