Bewertung
Grant, Rob & Naylor, Doug

Besser als das Leben

Besser als das Leben - das einzige Spiel, das so gut ist, dass es dich umbringt!

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Inhalt

Drei Millionen Jahre in der Zukunft entfliehen David Lister und seine Kameraden der unbequemen Realität auf ihrem Raumschiff durch das Spiel Besser als das Leben, oder kurz BADL, das für jeden Spieler eine eigene Welt aus dessen bewussten und unbewussten Sehnsüchten kreiert. BADL ist das vielleicht beste Spiel aller Zeiten - und das tödlichste. Die Spieler werden so süchtig nach der Traumwelt, dass sie nicht mehr in die Realität zurückkehren und ihre Körper absterben. Listers neurotischer Kamerad Arnold Rimmer hat allerdings bald genug von seiner eigenen Psyche und zwingt Lister, die Flucht aus BADL zu wagen. In der Zwischenzeit lässt sich Holly, der Board-Computer des Raumschiffs, von Listers sprechendem Toaster zu einem Selbstversuch überreden, der furchtbar schief läuft.

Kritik

Zehn Jahre nach seinem Erscheinen in England wurde der Roman "Better than Life" ins Deutsche übersetzt, um hierzulande unter dem Titel "Besser als das Leben" auf Leserfang zu gehen. Nun muss man allerdings Einiges über die Hintergründe dieses Buches wissen. "Besser als das Leben" ist der zweite von mehreren Romanen zu der britischen TV-Serie "Red Dwarf", die von 1988 bis 1999 auf BBC Two gesendet wurde und die auch danach noch weiterlebte, zum Beispiel in Form einer Miniserie 2009. Der erste "Red Dwarf"-Roman ist in Deutschland unter dem Titel "Der rote Zwerg" erhältlich. Die Story von "Besser als das Leben" ist eine Mischung aus der gleichnamigen Folge und vier weiteren Episoden der Serie.

Da "Red Dwarf" in Deutschland so gut wie unbekannt ist, wird es wohl nicht viele Leser geben, die auf Anhieb wissen, wer oder was die seltsamen Charaktere in "Besser als das Leben" eigentlich sind. Der einzige normale Mensch ist David Lister, die anderen Figuren sind das Hologramm eines Verstorbenen namens Arnold Rimmer, ein Service-Roboter mit dem Namen Kryten sowie "Katze", eine von Katzen abstammende Kreatur, die sich durch große Eitelkeit auszeichnet. Dann gibt es noch den Board-Computer Holly, der unter zunehmender Senilität leidet, und einen sprechenden Toaster, der sich durch keine noch so erschütternde Katastrophe davon abbringen lässt, ständig jedem in seiner Nähe geröstetes Brot anzubieten. Wenn man sich nicht ein bisschen über die Hintergünde von "Red Dwarf" informiert, oder das erste Buch zur Serie liest, wird man beim Lesen des Romans "Besser als das Leben" ständig das Gefühl haben, nicht ganz auf der Höhe zu sein.

Sich ein bisschen schlau zu machen lohnt sich aber, denn "Besser als das Leben" ist herrlich schräge Sci-Fi-Unterhaltung voller bizzarer Ideen und schwarzem Humor. Das Sci-Fi-Genre mit seinem Hang zum Technikblabla und zu Motiven wie Zeitreisen und virtuelle Realitäten wird frech parodiert, während es gleichzeitg viele Seitenhiebe auf gegenwärtige Themen gibt, wie zum Beispiel Religion, Krieg und Umweltverschmutzung. Vor allem die Abschnitte, in denen es um die Entwicklung des Planeten Erde und seiner Bewohner geht, stecken voller Zynismus, von dem sich so ziemlich jeder Leser in irgendeiner Form angesprochen fühlen dürfte.

Ein weiteres wichtiges Element des "Red Dwarf"-Universums ist das Motiv einer verrückten, disharmonischen Gruppe, deren Mitglieder eigentlich nicht miteinander leben können, aber ohne einander noch weniger. Lister, Rimmer, Kryten und Katze (im Original natürlich Cat) sind unterschiedliche Wesen mit verschiedenen Persönlichkeiten, was die jeweiligen Welten, die das Spiel BADL für sie erschafft, sehr gut demonstrieren. Vor allem die Auswirkungen, die Rimmers Psyche auf die Fantasiewelten seiner Kameraden hat, lassen keine Antworten auf die Frage "mit wem will ich lieber nicht durch das Universum reisen müssen?" offen.

Dass der Roman ein Mix aus mehreren Folgen ist, merkt man natürlich schon, denn es reihen sich verschiedene Geschichten aneinander, die auch einzelnd funktionieren würden. So nimmt die titelgebende Story um das Spiel BADL auch nur etwa ein Drittel des Buches ein.

Fazit

"Besser als das Leben" ist nicht unbedingt ein Roman, den man einfach so zur Hand nimmt, da man sich schon ein bisschen in die Hintergründe einfinden muss, doch die Qualitäten in Sachen schwarzer Humor und Einfallsreichtum sind bei diesem Buch unbestreitbar.

Maret Hosemann - myFanbase
09.10.2010

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