Bewertung
Taylor, Laini

Der verbotene Kuss

Drei Küsse, drei Mädchen, drei fantastische Welten.

Foto: Copyright: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Inhalt

Ein geheimnisvoller Fremder kommt neu an Kizzys Schule und hat großes Interesse an ihr. Sie fühlt sich geschmeichelt, doch weiß nicht, wie sie mit der Situation am Besten umgehen sollte. Anamiques Schicksal ist es, für immer stumm zu sein. Dieser Fluch kann nur durch einen Kuss gebrochen werden, der die Menschen in ihrer Umgebung in Lebensgefahr bringen würde. Mit 14 Jahren entdeckt Esmé, dass sie mit einer unsterblichen Welt verknüpft ist. Nur ein Kuss bringt den Schlüssel zu ihrem Dasein.

Kritik

Ich muss zugeben, dass ich von diesem wunderschönen Cover verzaubert wurde. Die abgebildeten Schmetterlinge sind ein Eyecatcher und das Mädchen mit den blutroten Lippen passt perfekt zu den Geschichten.

Zunächst war ich der Meinung, dass es sich um eine komplette Geschichte handelt, die die Schicksale aller drei Mädchen geschickt verknüpft. Da habe ich aber leider falsch gedacht, bzw. wohl nicht richtig gelesen. Aber dennoch lassen der Klappentext und die grandiosen Illustrationen auf wesentlich mehr hoffen, als man hier geboten bekommt.

Die erste Geschichte "Koboldsfrüchte" dreht sich um das Mädchen Kizzy. Sie ist eher zurückhaltend und hatte bisher kein wirkliches Interesse an Jungs, bis ein geheimnisvoller Junge an ihre Schule kommt. Er ist attraktiv und interessiert sich ausgerechnet für Kizzy. Sie kommen sich näher und schließlich stellt sich heraus, was es mit ihm auf sich hat. Das war auch schon der gesamte Inhalt dieser Geschichte, da sie nur wenige Seiten (3 Kapitel) umfasst. Der Schreibstil ist ziemlich flach und fesselt den Leser kaum bis überhaupt nicht. "Koboldsfrüchte" hätte man zu einer langen und sehr interessanten Geschichte ausbauen können. Die Thematik an sich hat mich sehr angesprochen und die Charaktere, auch wenn wir nicht viel über sie lernen, wirken sympathisch.

Auch "Die Würze bezaubernder Flüche" kann teilweise überzeugen. Die Story ist, wie auch die erste Geschichte, noch einigermaßen realitätsnah, auch wenn sie natürlich viele fantastische Elemente enthält. Anamique ist die zentrale Figur. Sie wurde mit einem Fluch belegt, der sie stumm macht und sie davon abbringt, die Stimme zu erheben, sonst würden alle Menschen um sie herum sterben. Hier gelingt es Laini Taylor ein bisschen mehr unter die Oberfläche der Charaktere zu dringen. Man erhält mehr Details und wünscht sich noch mehr über alles und jeden zu erfahren.

Die letzte Geschichte ist "Dämonenbrut", die ich ehrlichgesagt gar nicht erst zu Ende gelesen habe, weil sie mich einfach nur gelangweilt hat. Ich bin nicht reingekommen, was ich sehr schade finde, da diese die längste ist und sicher einige Mühe in ihr steckt. Vielleicht werde ich irgendwann erneut zu diesem Buch greifen, um mir die letzte Geschichte durchzulesen und wer weiß, vielleicht werde ich im Endeffekt doch noch überzeugt. Für den Moment reicht es allerdings nicht.

"Der verbotene Kuss" ist ein Buch, bei dem man sich unschlüssig ist, was man davon halten soll. Kizzy, Anamique und sicher auch Esmé sind interessante Charaktere, aus denen man viel mehr hätte machen können. Die kurzen Märchen dienen zwar der kurzweiligen Unterhaltung, aber mehr geben sie leider nicht her. Die Grundidee ist wirklich klasse und auch die Bilder sind zauberhaft, doch wirklich komplett überzeugen kann das Gesamtpaket nicht, was zum größten Teil am Schreibstil liegt. Ich kann nicht sagen, ob es die Übersetzung ist, jedenfalls wirkt jeder Satz auf mich eher hingeklatscht, als hätte jemand lediglich schnell seine Geschichte(n) aufs Papier bringen wollen. Ein bisschen mehr Tiefe und ein Feinschliff hier und da hätten nicht geschadet.

Fazit

Für Märchenfans, die kurzweilige Unterhaltung ohne jeglichen Tiefgang mögen, ist "Der verbotene Kuss" nettes Lesevergnügen. Für alle anderen gilt: Geschmäcker sind eben verschieden!

Sanny Binder - myFanbase
17.02.2011

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