Bewertung
Slaughter, Karin

Vergiss mein nicht

An einem heißen Sommerabend in Heartsdale, Georgia, droht die 13-jährige Jenny plötzlich, den 16-jährigen Marc zu erschießen. Chief Jeffrey Tolliver ist zufällig in der Nähe und versucht einzugreifen...

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Inhalt

Alles was ihm gelingt ist, Jenny zu erschießen bevor sie Marc erschießen kann. Zunächst sieht das Ganze nach einem Eifersuchtsdrama unter Teenagern aus, doch schon bald werden Jeffrey und die Gerichtsmedizinerin Sara Linton stutzig. Bei der Autopsie des Mädchens finden sie seltsame Anhaltspunkte, dass etwas nicht gestimmt haben kann. Die Ermittlungen beginnen und bringen nach und nach Einzelheiten ans Licht, die schockierender sind als alles, was man von einer Kleinstadt jemals vermutet hätte.

Kritik

Generell lese ich eher Liebesromane, bin daher noch Neuling auf dem Gebiet der Thriller. Nachdem ich einige begeisterte Rezis zu diesem Roman gelesen habe, wollte ich ihn auch unbedingt lesen. Ich habe zwar auch die Hinweise dabei wahrgenommen: Für dieses Buch braucht man einen starken Magen, aber nichts darauf gegeben um ehrlich zu sein, denn ich bin nicht so leicht zu erschüttern.

Ich muss an der Stelle aber sagen: Dieser Roman ist wirklich nichts für schwache Nerven. Er traf mich an meiner empfindlichsten Stelle, nämlich wenn Kindern etwas angetan wird. Ich finde es grauenhaft und kann es nicht verstehen, daher nimmt es mich immer sehr mit.

Kurz gesagt: Dieser Roman handelt im wesentlichen von Kindesmisshandlung und Kinderpornographie. Ich denke das sollte man wissen bevor man anfängt zu lesen, da wirklich nicht jeder verträgt, was der Roman an Details hergibt.

Karin Slaughter geht mit dem Thema sehr verantwortungsvoll um, wie ich finde. Mir ist die Thematik auch bisher noch nicht in einem Roman begegnet, daher beeindruckt es mich schon, wie sie es umgesetzt hat. Meines Erachtens nach sehr realistisch.

Die grausamsten Details werden nur umschrieben und nicht allzu deutlich ausgesprochen, was es erträglicher macht. Ich denke gerade Kindesmisshandlung ist noch immer ein Tabuthema in unserer Gesellschaft und wird häufig tot geschwiegen, weswegen eine Auseinandersetzung damit nicht verkehrt sein kann.

Zum Thriller an sich kann ich sagen, dass er wirklich sehr spannend geschrieben ist und man immer wieder auf's Neue überrascht ist über die Wendungen in der Geschichte. Auch Fans von Liebesgeschichten gehen nicht gänzlich leer aus, da Jeffrey Tolliver und Sara Linton ein Ex-Ehepaar sind, das gerade wieder zarte Annäherungsversuche unternimmt. Aber keine Angst an alle anderen, es wird keine Sekunde schnulzig.

Slaughters ersten Roman "Belladonna" habe ich noch nicht gelesen, jedoch gehört, dass sie in diesem neuen Roman ihren Stil sehr verbessert haben soll. Darüber hinaus kann man "Vergiss mein nicht" ohne Probleme auch lesen, wenn man den Vorgänger nicht kennt. Wichtige Details werden erklärt und die Personen ebenfalls nochmal vorgestellt. Es wird auch über die Ereignisse des ersten Romans gesprochen, jedoch niemals so, dass Details verraten würde. Das heißt, wer nach "Vergiss mein nicht" den Vorgänger noch lesen möchte, kann dies ohne Probleme tun.

Fazit

Für Thriller-Fans ein absolutes Muss! Lasst euch nicht von meinen Ausführungen abschrecken, denn es wäre schade.

Sabrina Brendel - myFanbase
27.01.2006

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