Bewertung
Forsyth, Frederick

Der Rächer

Vor dem Hintergrund von Korruption und Terror kämpft einer für Gerechtigkeit - der Rächer. Nachdem ein junger Amerikaner ermordet in einem Krisengebiet geborgen wird, hat er einen neuen Auftrag...

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Inhalt

Nach der Unabhängigkeitserklärung Bosniens von Jugoslawien in den 90igern war das Land geprägt durch Gewalt und Angst. Auch nach Waffenstillstandsverhandlungen streifen noch immer militärische Gruppen plündernd und mordend durchs Land. 1995 macht sich ein junger Amerikaner auf den Weg in jenes vom Bürgerkrieg geprägte Land um Hilfe für Flüchtlinge und arme Manschen zu leisten, doch letztendlich wird Ricky Colenso selbst zum Opfer. Die verzweifelte Familie muss mit ansehen, wie der Täter ungestraft davonkommt. Niemand scheint ihnen helfen zu können, bis auf einer. Ein geheimnisvoller Mann, ein Einzelkämpfer, der durchs Schicksal geprägt Schwerverbrecher aufspürt und sie in die Staaten überführt – der Rächer. Doch für jemanden ist der Täter von hoher Wichtigkeit und er hält seine Hand schützend über ihn...

Kritik

Dieser Roman von Frederick Forsyth erweist sich als unglaublich vielschichtig. Aufgebaut in vielen kurzen Kapiteln wird das Leben des Protagonisten sehr detailliert vorgestellt und auch andere Charaktere werden eingeführt. Anfangs weiß man als Leser absolut nichts damit anzufangen. Die einzelnen Handlungen scheinen nichts miteinander zu tun zu haben, zudem umfassen die Beschreibungen einen langen Zeitraum und die wiederkehrenden Zeitsprünge erleichtern dem Leser das Erfassen des Plots nicht gerade. Aber die lebendige Erzählweise des Autors hält die Spannung immer aufrecht bis dann eine Tür geöffnet wird und alles fügt sich nach und nach zusammen. Die vom Autor entwickelten Zusammenhänge, die vor allem auf eine sehr genaue und tiefgründige Recherche hindeuten, haben mich immer wieder überrascht. Die Handlung ist sehr gut durchdacht und wird in den richtigen Augenblicken wieder zusammengeführt. Einzig die patriotistische Grundaussage die der Frederick Forsyth hier trifft, hemmt das Lesevergnügen. Damit huldigt er in gewisser Weise der Selbstjustiz der Amerikaner und auch dem "Kreuzzug" den Bush im Nahen Osten gegen den Terror führt. Das wird dadurch deutlich, da der Roman einen Tag vor den Anschlägen auf das World Trade Center endet und auch dessen Vorgeschichte aufzeigt. Aber eigentlich ist man es ja nicht anders gewohnt...

Verena J. - myFanbase
30.01.2006

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