Bewertung
Beecher-Stowe, Harriet

Onkel Tom's Hütte

"Heutzutage haben die Menschen die Kunst gelernt, sachkundig und mit Anstand zu sündigen, so dass die Augen und Empfindungen der besseren Leute nicht verletzt werden. Menschenware steht hoch im Kurs und wird daher gut gefüttert, rein gehalten und gepflegt, damit sie geschniegelt und kräftig und von Gesundheit strotzend zum Verkauf kommt."

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Inhalt

Der gute Tom, Sklave und Familienvater auf einer Farm in Kentucky, wird aus Geldnot an einen Sklavenhändler verkauft. Auf dem Weg Richtung Süden rettet er der kleinen Eva St.Clare das Leben. Ihr Vater kauft ihn daraufhin dem Händler ab und bietet ihm an, als Kutschenfahrer für ihn zu arbeiten. Er soll es gut bei ihm haben. Im Laufe der Jahre erleben Eva und Tom eine außergewöhnliche Freundschaft und je älter die kleine Eva wird, desto mehr bekommt sie mit, wie schlecht die Welt doch ist und wie grausam viele ihrer Mitmenschen mit Schwarzen umgehen. Eines Tages wird Eva schwer krank. Sie bittet ihren Vater, Tom nach ihrem Tod freizulassen, damit dieser endlich wieder zu seiner Familie zurückkehren kann.

Doch bevor es dazu kommt, stirbt der Vater und alle Sklaven der Familie werden versteigert. Tom gelangt an einen brutalen Farmbesitzer, dem jedes Mittel recht ist, um seine Arbeiter zu demütigen und auszubeuten. Die Hoffnung, je seine Familie wiederzusehen, schwindet.

Kritik

Die 1812 geborene Harriet Beecher-Stowe verfasste mit "Onkel Tom's Hütte" ein Werk, das bis heute als eines der bedeutensten gilt, da es ungeschönt beschreibt, wie schlecht es den Sklaven damals in Amerika erging. Auch wenn es Sklaven gab, die gut behandelt wurden, waren diese dennoch nicht frei. Dabei ist die Freiheit eines der höchsten Güter, die ein Mensch haben kann.

In diesem Buch wird eindrucksvoll beschrieben, wie demütigend es ist, als Ware begutachtet und versteigert zu werden. Wenn andere die eigenen Zähne begutachten wie bei einem Pferd und man ausgepeitscht wird, sobald man nicht gleich gehorcht. Es ist erschreckend zu lesen, wie Familien zerrissen werden und die Besitzer dabei nur höhnisch lachen, da Schwarze ihrer Ansicht nach nicht die gleichen Empfindungen haben wie sie.

Besonders gut empfand ich den zum Teil sehr sarkastischen Ton Beecher-Stowes. Die Beschreibungen und Erklärungen hinsichtlich Menschenhandel und Sklaverei werden allein durch ihre, in diesen Abschnitten auftretende, verächtliche Nuance denunziert.

Dies ist eine ausgesprochen fesselnde Geschichte über einen gutmütigen, lieben Menschen, der bis zum Schluss an Gott und das Gute glaubt. Mit ganz viel Gefühl geschrieben, wird uns Moral und Glauben nähergebracht.

Fazit

Beecher-Stowe hat hier ein Buch geschrieben, dass imposant wie kein zweites die Unmenschlichkeit und Ungerechtigkeit der damaligen USA aufzeigt.

Antje van Uden - myFanbase
06.10.2011

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