Der Spiegel der Königin
Ein Küchenmädchen am schwedischen Königshof.
Inhalt
Das 15-jährige Küchenmädchen Elin träumt von einem besseren Leben. Durch einen glücklichen Zufall läuft sie der Königin von Schweden, Kristina, über den Weg, welche sie mit an den Hof nimmt. Dort lernt Elin lesen und schreiben und entdeckt ebenso ihre Liebe zur Mathematik und Astronomie. Elin findet neue Freunde und lernt ihre große Liebe kennen, doch es verläuft nicht immer alles so perfekt, denn das Leben als Hofdame ist komplizierter, als zunächst angenommen.
Kritik
"Der Spiegel der Königin" ist der erste historische Roman, den ich je gelesen habe, und ich war begeistert. Ich werde nun sicher häufiger Bücher dieses Genres lesen, denn wieder hat es Nina Blazon geschafft, mich mit einem ihrer Werke zu faszinieren.
Die Geschichte um die junge Magd Elin hat von Anfang bis Ende mein Herz berührt. Ihr Weg ist steinig und schwer und doch schafft sie es stets, das Beste aus der Situation zu machen. Elin ist ein willensstarker Charakter, der weiß, was er will. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und sagt immer, was sie denkt. Natürlich ist sie dadurch am Hof nicht bei jedermann angesehen, doch genießt sie das volle Vertrauen der Königin. Die Entwicklung, die Elin durchläuft, ist faszinierend. Von einem unscheinbaren Küchenmädchen zu einer jungen Dame am Hof. Sie beginnt damit, wunderschöne Kleider und ausgefallene Frisuren zu tragen. Sie lernt Dinge, die nur den Reichen vergönnt sind. Lesen, schreiben, rechnen, all dies war im 17. Jahrhundert nicht für jeden eine Selbstverständlichkeit.
Mit ihren neuen Fähigkeiten schreibt Elin einer guten Freundin über ihr neues Leben und die Dinge, die am Hof geschehen. Denn natürlich ist das Leben dort alles andere als perfekt. Verschiedene Leute versuchen die Königin zu töten und es laufen ungeahnte Intrigen gegen den Philosophen am Hof, da er der Ketzerei beschuldigt wird. All diese Dinge werfen Elin jedoch nicht aus der Bahn. Sie macht das Beste daraus und versucht zu helfen, wo sie nur kann. Da solche Taten für junge Damen nicht üblich waren, ist sie bei vielen der Adligen sehr verhasst. Ebenso bei dem Sohn einer angesehenen Adelsfamilie aus Frankreich, Henri. Sobald Elin und er sich über den Weg laufen, kocht und brodelt es nur vor sich hin. Beide können sich nicht leiden und lassen das den jeweils anderen auch spüren. Henris Familie verbringt jedoch einige Zeit in Schweden und so können die beiden sich kaum aus dem Weg gehen.
Henri ist ein arroganter und zu sehr von sich selbst überzeugter Adelssohn. Von Anfang an hegt er eine starke Antipathie für Elin, da sie eine Küchenmagd und ein "Hurenkind" ist, das nicht weiß, wer ihre Mutter ist. Diese Beschimpfung hört das Mädchen ständig und von allen Seiten, sodass sie es irgendwann beginnt auszublenden Die Worte, die sie am Anfang noch sehr verletzt haben, gehen irgendwann an ihr vorbei und so schafft Henri es bald nicht mehr, Elin zu ärgern. Es passt ihr nur allzu Recht, als seine Familie das Land wieder verlässt. Dies gilt auch für die meisten anderen Personen am Hofe, da es sich bei Henris Familie um Katholiken handelt, die im protestantischen Schweden alles andere als angesehen sind. Zu jener Zeit war das Konvertieren zu dieser Religion Hochverrat und wurde mit dem Tot bestraft.
Auch Elins bester Freund, der Student Hampus, kommt im Laufe der Handlung nicht zu kurz. Er ist ein liebenswürdiger Mensch, der Elin jeden Wunsch von den Augen abliest. Bei ihm fühlt sie sich immer sicher und geborgen. Sie schenkt ihm all ihr Vertrauen und beide haben beim Lesen immer mein Herz berührt. Wenn eine Situation aussichtslos erscheint, ist es Hampus, der Elin mit Rat und Tat zur Seite steht. In solchen Situationen befindet sich das Mädchen leider zu oft, da sie nie weiß, was in der Königin gerade vorgeht. In einem Augenblick ist diese noch die Fröhlichkeit in Person, die Elin liebt wie eine Schwester. Doch ihre Stimmung kann sich auch schlagartig ändern. Das hat mich beim Lesen etwas gestört, doch dieser Charakterzug zeichnet die Königin nun mal aus.
Doch nicht nur die Hauptcharaktere, sondern auch die Nebencharaktere konnten mich völlig überzeugen. Das Zusammenspiel aller hat dieses Buch zu einem unvergesslichen Lesevergnügen gemacht.
Nina Blazon konnte mich wiedermal auf ganzer Linie vom Hocker reißen. Diese Autorin ist einfach einzigartig. In jedem Genre weiß sie zu überzeugen und hat einmalige Ideen. Von der ersten bis zur letzten Seite war ich eingetaucht ins 17. Jahrhundert und habe mitverfolgt, wie Elin weint, wie sie lacht, sich weiterentwickelt und sich schlussendlich Hals über Kopf verliebt. Die Verbindung der historischen und romantischen Elemente hat mein Herz höher schlagen lassen und ich kann euch allen dieses Werk nur wärmstens empfehlen.
Fazit
Mit "Der Spiegel der Königin" hat Nina Blazon es geschafft, auf ganzer Linie zu überzeugen und ein Buch zu erschaffen, welches Jung und Alt voll und ganz begeistern kann. Für Fans der Autorin ein Must-Read, doch auch allen anderen rate ich: taucht ein in das 17. Jahrhundert und lasst euch von Elin und Königin Kristina den Atem rauben.
Sanny Binder - myFanbase
27.10.2011
Diskussion zu diesem Buch
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 01.01.2006Verlag: Ravensburger Buchverlag
ISBN: 3473352578
Anzahl Seiten: 345
Genre: Roman
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