Bewertung
Anderson, Kevin David & Stall, Sam

Die Nacht der lebenden Trekkies

Die schlimmste Convention aller Zeiten.

Foto: Copyright: Verlagsgruppe Random House GmbH
© Verlagsgruppe Random House GmbH

Inhalt

Im Botany Bay Hotel in Houston findet eine "Star Trek"-Convention statt. Seine eigene Vergangenheit als "Star Trek"-Fan versucht der Hotelangestellte Jim Pike dabei zu verbergen, denn seit seiner Zeit als Soldat in Afghanistan ist er optimistischen Zukunftsvisionen entwachsen. Doch auch wenn Jim das Ereignis einfach nur schnell hinter sich bringen will, spürt er, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist und sich eine noch nie da gewesene Bedrohung zusammenbraut. Sein Instinkt trügt ihn nicht, denn plötzlich beginnen sich die Menschen in blutrünstige Zombies zu verwandeln. Jim und weitere Überlebende, darunter seine Schwester Rayna, müssen sich durch ein Gebäude voller zombifizierter Trekkies kämpfen, ohne zu wissen, ob es außerhalb der Hotelwände wirklich besser aussieht.

Kritik

Stell dir vor, du willst "Star Trek" spielen und landest stattdessen in einem blutigen Zombiefilm. Das ist die Hauptprämisse dieses Romans, der sich dementsprechend als Kombination aus "Star Trek"-Parodie und Zombiehorror beschreiben lässt.

Wer mit "Star Trek" nichts zu tun hat, oder allenfalls den gleichnamigen Film aus dem Jahr 2009 kennt, für den ist "Die Nacht der lebenden Trekkies" nicht wirklich geeignet. Die Handlung ist prall gefüllt mit eindeutigen und weniger offensichtlichen "Star Trek"-Anspielungen, die sich überwiegend auf die ersten vier Fernsehserien beziehen. Als jemand, der die Serien und Filme des Franchises gut kennt, aber nie ein Trekkie im eigentlichen Sinne gewesen ist, waren mir schätzungsweise 90% der erwähnten Alien-Rassen, Waffenarten, Fachausdrücke und Storyelemente sofort ein Begriff. Die restlichen 10% haben dann keine großen Verständnisschwierigkeiten bereitet.

Die Unterschiede zwischen dem, was "Star Trek" ausmacht, und allem, was mit Zombiehorror zu tun hat, sind natürlich gravierend, was es ja so unterhaltsam macht, diese beiden Welten aufeinaderprallen zu sehen. "Star Trek" zeigt bekanntlich eine Zukunft, in der sich die Menschheit mit anderen Spezies zu einer von edlen Idealen geprägten Planeten-Förderation zusammengeschlossen hat, die über grandiose Technik und sinnvolle Bestimmungen verfügt. In Zombiehorrorwerken ist dagegen kein Platz für Idealismus und Vorschriften, darin geht es nur ums nackte Überleben. Die technischen Möglichkeiten sind dabei eher begrenzt - davon, dass die Stromnetze der Welt schnell zusammenbrechen, wenn beinahe die gesamte Menschheit zombifiziert wird, ganz zu schweigen. Zombies haben die geistigen Fähigkeiten einer Rosine und werden nur von Hunger angetrieben, daher braucht man ihnen mit Logik und Ethik gar nicht erst zu kommen. Auch der Verlust von diversen Gliedmaßen und Organen hindert die wandelnden Toten nicht daran, immer weiter anzugreifen und dabei richtig eklig zu sein. Auf den Punkt gebracht: gegen Zombies hilft nur skrupelloses, sinnloses Metzeln, bis nicht mehr genug von ihnen übrig ist, das einen beißen kann.

Letztlich müssen die Trekkies rund um Kriegsveteran Jim irgendwie ihre geliebte Sci-Fi-Welt und die diversen "Star Trek"-Utensilien, die ihnen zur Verfügung stehen, mit dem Zombiehorror, in den sie unfreiwillig geraten sind, in Einklang bringen. Nur so können sie überleben.

Wem es vor allem darum geht, einen spannenden Zombieroman zu lesen, der findet sicherlich bessere Alternativen, zum Beispiel "Stadt der Untoten" von David Wellington oder J.L. Bournes "Tagebuch der Apokalypse". Man muss schon Lust auf das Gesamtpaket, auf Trekkies in einem Zombieszenario, haben, dann wird man von Anfang bis Ende ziemlich gut unterhalten.

Fazit

Diese Mischung aus "Star Trek"-Parodie und Zombiehorror bietet gute Unterhaltung für alle, die sich mit "Star Trek" auskennen und Zombiegeschichten mögen.

Maret Hosemann - myFanbase
01.11.2011

Diskussion zu diesem Buch