Bewertung
McDonell, Nick

Zwölf

"White Mike ist clean. White Mike hat im ganzen Leben noch keine Zigarette geraucht. Noch nie Alkohol getrunken, sich noch nie einen Joint reingezogen. Doch aus White Mike ist ein wirklich guter Drogendealer geworden, auch wenn alles bloß damit anfing, dass er seinem Cousin Charlie mal was besorgt hat."

Foto: Copyright: Verlag Kiepenheuer & Witsch
© Verlag Kiepenheuer & Witsch

Inhalt

White Mike, der gerade die Schule abgeschlossen hat, lebt in New York und ist Drogendealer. Eigentlich sollte er aufs College gehen, doch das kümmert keinen. Seine Kunden sind reiche High-School-Schüler, die versuchen, sich während der Weihnachtsferien mit Drogen und Waffen die Zeit zu vertreiben. Eine dieser Drogen ist das neue Zwölf. Zu guter Letzt ist an Silvester eine ultimative Party geplant, zu der alle kommen sollen, doch die leider anders ausgeht, als gedacht.

Kritik

"Zwölf" ist Nick McDonells Debütroman und er ist schnell und er ist gut. Man rast fast durch die Kapitel, was zum Teil auch einfach an der aufregenden Story liegt. Es ist schwer dieses Buch wegzulegen, wenn man es einmal in den Fingern hat. Und so kurz wie die Kapitel sind auch die Sätze, über die man hinweggleitet.

Der Roman handelt von mehreren Jugendlichen, die sich untereinander oder über Freunde kennen und die am Ende alle auf die gleiche Sylvesterparty eines beliebten Mädchens kommen. Sie alle haben reiche Eltern und sie alle werden vom Hauptprotagonisten White Mike mit Stoff versorgt. Ein Klingeln seines Beepers reicht und er kommt.

Beschrieben wird eine Geschichte, die vor allem wohl junge Leser fesselt. Sie zeigt die Folgen einer Gesellschaft, die sich zwar alles leisten kann, aber dennoch nicht wirklich glücklich ist. Es wird versucht, mit Sex, Drogen und Kriminalität die fehlende Anwesenheit der Eltern und ein liebevolles, ehrliches Verhältnis zu ihnen zu kompensieren. Aus Einsamkeit und Enttäuschung werden aus eigentlich anständigen jungen Menschen Drogenabhängige und Waffenfanatiker. Wozu das letztlich führen kann, wird vorallem gegen Ende des Buches deutlich.

Die Story wird knapp, ehrlich und ohne viele Umschreibungen von dem jungen Autor erzählt. Aber gerade das passt zu dieser Geschichte, es macht sie authentisch. Erschreckend ist jedoch die Tatsache, dass Drogen - und Waffenhandel, auch unter Jugendlichen, gerade in amerikanischen Großstädten wahrscheinlich Gang und Gebe sind und sich auch immer mehr in deutschen Großstädten ausbreiten.

Fazit

Rasante, spannende und erschreckende Geschichte über einen Drogendealer in New York und seine jungen, reichen Kunden.

Antje van Uden - myFanbase
19.01.2012

Diskussion zu diesem Buch